SMI im August 2011

  • SMI im August 2011

    Der Berni hat am Freitag warme Luft verkauft und hat das einzig richtige gemacht. Er hat sich Bedenkzeit bis 20 September errungen und lässt nun die Märkte raten was für wunderbare Instrumente er noch besitzt.


    Nur eben sein Pulver ist verschossen und eben es gibt keine Wunder. Seine Wahl bleibt jetzt ein inflationares oder deflationares Szenario, alles andere ist Utopie!

  • SMI im August 2011

    maka wrote:

    Quote
    Übers Wochenende habe ich hier etwas zum Nachdenken. Ich gebe zu, ich habe mich auch sehr lange so oder ähnlich verhalten. Wo befinden wir uns jetzt?


    Ich gehe immer von der fallenden Flanke aus, wo wir uns bei der befinden weiss ich nicht. Am FR gab es keine Lösungen keine tatsächlich gute Nachrichten ... im gegenteil im allgemeinen liest man ehr schlechtes. Der Kurs anstieg am FR nachmittag kann ich nur als Fake aufnehmen (bin da überfragt, verstehe es nicht). Wenn es am MO+DI weiter steigen sollte, ich getraue mich nicht weiter einzudecken, obwohl ich kaum wiederstehen kann.

  • SMI im August 2011

    vanjer wrote:

    Quote
    ich getraue mich nicht weiter einzudecken, obwohl ich kaum wiederstehen kann.


    Deine Aussage ist also: "Nur eine Zwischenerholung!" :?: :!: *wink*


    Ich vermute, bis 20. September wird sich eine W Formation ausbilden, d.h. SMI auf 5500 bis 6000 (je nachdem ob der Franken weiter fällt), dann ab 16. September ein weiterer tiefer Fall auf ca. 4800 bis 5300. Danach kommt QE3 (oder auch nicht) und es geht wieder obsi bis Mai 2012, auf ca. 6000 bis 8000. (Der Franken kann dabei gut und gerne 30% verlieren, dann sind wir bei SMI 8000).


    Tradingidee: mit kontrolliertem Risiko (denn man muss sich immer bewusst sein, dass alles anders kommen kann, als man denkt) am Montag noch etwas zukaufen, um am 10. bis 15. September mit Gewinn zu verkaufen.


    Es ist auch möglich, dass es flat weitergeht bis 20. September, oder dass wir gar noch einen weiteren Selloff erleben werden. Dies halte ich jedoch für weniger wahrscheinlich, denn wenn die Weltwirtschaft nicht in eine Rezession fällt, sind einige Aktienkurse wieder attraktiv.

  • SMI im August 2011

    Turbo wrote:

    Quote
    Der Berni hat am Freitag warme Luft verkauft und hat das einzig richtige gemacht.


    Er hat das einzige gemacht, was er tun konnte.

    Die Märkte haben von ihm erwartet - nein, geradezu verlangt - er solle eine neue Schnapsflasche öffnen.

    Wenn er den Rest seiner Glaubwürdigkeit behalten will, darf er aber dem Druck nicht nachgeben und muss etwas anderes tun als jeder erwartet.

    Er hat sich ja schon mit der Ankündigung, die Zinsen bis 2013 bei Null zu lassen, weiter aus dem Fenster gelehnt als er sollte. Bernie hat damit durch die Blume gesagt, dass er mit keiner nachhaltigen Erholung bis 2013 rechnet. Und genau so haben die Märkte das auch verstanden.

    Greenspan hatte das besser im Griff. Der hätte in so einer Situation wohl geantwortet: "Im Moment lassen wir die Zinsen auf Null und nächsten Monat beurteilen wir die Situation neu."


    QE1 hat dem Dow 2000 Punkte gebracht. QE2 noch 1000 Punkte. QE3 würde wohl nicht mehr als 500 Punkte bringen. Es sei denn, Bernie folgt den Empfehlungen von Paul Krugman und druckt die Billionen gleich dutzendweise.


    Inflation oder Deflation? Richtig. Diese Wege stehen noch offen. Greenspan und Bernanke haben sich in den letzten 12 Jahren immer für Inflation entschieden. Sie werden diesen Weg auch weiter beschreiten. Nicht zu letzt deshalb, weil Inflation mit anschliessender Währungsreform weitaus weniger schmerzhaft wäre als Deflation, also eine jahrzehntelange Depression.

  • SMI im August 2011

    MarcusFabian wrote:

    Quote
    Die Rede von Ben Bernanke ist jetzt veröffentlicht:

    http://www.federalreserve.gov/…ech/bernanke20110826a.htm



    Danke für den Link! Das Folgende hat die Märkte wohl am meisten interessiert:


    In addition to refining our forward guidance, the Federal Reserve has a range of tools that could be used to provide additional monetary stimulus. We discussed the relative merits and costs of such tools at our August meeting. We will continue to consider those and other pertinent issues, including of course economic and financial developments, at our meeting in September, which has been scheduled for two days (the 20th and the 21st) instead of one to allow a fuller discussion. The Committee will continue to assess the economic outlook in light of incoming information and is prepared to employ its tools as appropriate to promote a stronger economic recovery in a context of price stability.

    ...

    The Federal Reserve will certainly do all that it can to help restore high rates of growth and employment in a context of price stability.

  • SMI im August 2011

    in_God_we_trust wrote:

    Quote

    vanjer wrote:



    Deine Aussage ist also: "Nur eine Zwischenerholung!" :?: :!: *wink*


    Vielleicht kennst du das, ich habe Zwei stimmen in mir. Die rechte Hirnhälftestimme somit die Logische sagt runter die linke Fantasievolle sagt hoch. Ich weiss es schlichtweg nicht. Falls jemand entschlossener ist als ich, ich lese gerne :)

  • SMI im August 2011

    MarcusFabian wrote:

    Quote

    vanjer wrote:


    Finger weg von Aktien. Die Zwischenerholung war schwach. Es wird runter gehen!


    @MF Glücklicherweisse hatte ich am FR frei für meine Weiterbildung und konnte alle Nachrichten lesen. Ich machte mir ein Bild davon und als im FED Jesus seine ansprache mitverfolgte war ich fest davon überzeugt dass das Zeugs runter geht. In den ersten Minuten war das auch so. Doch dann passierte es was ich mir schlichtweg anfangs nicht erklären konnte das zeug stieg und stieg :evil: (im nachhinen kann ich es mir erklären).

    Man wird die Börse eben nie vorher sagen können, ausser man ist Dagubert Duck und kann sie kaufen :D


    [Blocked Image: http://3.bp.blogspot.com/_JZ0rN-zdg2M/TU_NRnvhGfI/AAAAAAAAAF8/XqZUhPrSz90/s1600/dagobert_duck.jpg]

  • SMI im August 2011

    MarcusFabian wrote:

    Quote

    vanjer wrote:


    Finger weg von Aktien. Die Zwischenerholung war schwach. Es wird runter gehen!


    Ich hoffe es geht nochmals kräftig in die Tiefen des Börsenkellers! Ich haben eben bis Ende September 2011 folgende Kaufaufträge eingeben: PPHN CHF 4.30, EFGN CHF 6.50, NOBN CHF 8.50, XTAN CHF 9.00, KUD CHF 6.50 und TEMN CHF 14.00. Wer jetzt starke Nerven hat, wird es im April 2012 nicht bereuen! :P

  • Verflixte Situation

    Ich finde momentan ist es echt schwierig zu sagen ob die nächsten Tage/Wochen Rauf oder Runter gehen. War am Freitag auch erstaunt, als es wieder Rauf ging. Echt verflixte Situation zum investieren!!!

  • SMI im August 2011

    MarcusFabian wrote:

    Quote
    Es zwingt Dich doch niemand, zu investieren.


    Meiner Ansicht nach liegst Du mit dieser Aussage falsch. Sorry für meine Kritik.


    Die Finanzpolitik zwingt den Sparer, sein Geld anzulegen, bevor es durch die Inflation entwertet und vernichtet wird.

    So aus dem Bauch heraus würde ich meinen, dass alle zehn Jahre das Geld ca. 20% an Kaufkraft verliert.


    Wer studiert, der investiert.


    In der heutigen Zeit sind einfach die Anlage-Optionen relativ bescheiden und vor allem riskant.

  • SMI im August 2011

    Stimmt. Die Frage ist nur, wann man investiert und worin man investiert!

    Einfach so, "ums verrecken" was zu kaufen, damit das Geld weg ist, kann's ja auch nicht sein, oder?

    Es geht auch nicht um die nächsten 10 Jahre. Es geht meiner Meinung nach darum, sein Vermögen für die aktuelle und kommende Krise in Sicherheit zu bringen.

    Dabei helfen Aktien im Moment sicher nicht, weil die derzeit noch schneller an Wert verlieren als Bargeld.


    Die Zeit für Aktien wird wieder kommen. Aber noch ist es nicht so weit!

  • SMI im August 2011

    Für mich ist nach dem Artikel in der FuW klar, wohin die Kurse gehen. Mittelfristig (3-6 Monate). Auch wenn's ein PIMCO-Angestellter ist. Die Analyse stimmt m.E. zu 100%!

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    Die Europäische Zentralbank in stürmischer See


    Endspiel in einer konfusen und verunsicherten Eurozone – Schutz vor Ansteckung oberste Priorität – Kleinere und robustere Währungsunion kommt

    Mohamed A. El-Erian


    Zentralbank-Puristen sind verwirrt. Wie kann die Europäische Zentralbank (EZB), eine deutsch geprägte Institution, als Käuferin von Staatsanleihen aktiv sein, die von fünf ihrer siebzehn Mitglieder herausgegeben werden? Wieso verhält sie sich wie ein Fiskal-agent? Sollte die EZB nicht eine politisch und operativ unabhängige Institution sein, die der Teuerungsbekämpfung und Währungs-sicherung verpflichtet ist? Ja und nein. Diese Antwort verrät etwas über die beunruhigende Realität des Notenbankgeschäfts in einer Welt der hohen Staatsschulden nach der Wirtschaftsblase. Ausserdem gibt sie Aufschluss über das Endspiel, das sich in einer konfusen und verunsicherten Eurozone abzeichnet.


    Mit einer Analogie zur Seefahrt lässt sich die Komplexität etwas vereinfachen. Stellen Sie sich vor, ein äusserst wendiges Schiff der Küstenwache wird angefordert, um ein in Schwierigkeiten geratenes Boot zu retten. Während der Rettung erfährt das Schiff, dass es noch zwei weitere, grössere Boote retten muss. Das tut es, aber erst nachdem dem Kapitän zugesichert wurde, dass ein grösse-res Schiff zu Hilfe kommen wird.

    Während die Besatzung der Küstenwache auf Hilfe wartet, wird die See stürmischer. Das Rettungsschiff ist jetzt so überlastet, dass der Kapitän, der erneut die Unterstützung des grösseren Schiffs anfordert, kritisiert wird. Unglückseligerweise scheint dieses ande-re Schiff über seine Mission verwirrt zu sein, und es fehlt das Bewusstsein für die Dringlichkeit.


    Die Hoffnung überwiegt, dass das Hilfsschiff kommen und die Situation retten wird. Die Angst besteht darin, dass es das nicht tun könnte. Damit stellt sich die Frage, ob die Besatzung des ums Überleben ringenden Rettungsschiffs beschliessen wird, dass sie die Lage nur durch eine Massnahme stabilisieren kann, die bislang undenkbar war – jemanden über Bord zu werfen, um das Schiff leichter werden zu lassen und den Rest zu retten.


    Brücke ins Nichts


    Im Kern ist das die Situation, in der sich die EZB heute befindet. Der Ausgang ist ungewiss und folgenreich – für Europa, aber auch für eine Weltwirtschaft, die sich in einer Flaute befindet und aufgrund des Debakels in Amerika um die Schuldenobergrenze und der demütigenden Herabstufung seiner AAA-Kreditwürdigkeit mit geschwächt manövriert.


    Die EZB hat bereits Staatsanleihen peripherer Euroländer für 100 Mrd. € aufgekauft und ist zum Kauf vieler weiterer entschlossen. Weniger sichtbar ist der Ankauf im vielfachen Wert des derzeitigen Volumens in Form von sogenannten Repo-Geschäften oder Rückkaufvereinbarungen, durch die die EZB in Schwierigkeiten geratene Banken in einem «temporären und reversiblen» Tausch gegen Staatsanleihen in deren Büchern mit Euros versorgt.

    Die EZB hat es 2009 unterlassen zu sagen, dass Griechenland zahlungsunfähig ist, sondern «nur» von überschuldet gesprochen. In meiner Wahrnehmung hat sie das wegen der Sorge um Kollateralschäden für die restliche Eurozone nicht getan, in der Hoff-nung, dass die gefährdetsten Euromitglieder ihre Massnahmen zum Schutz vor einer Ansteckung durch Griechenland verstärken würden.

    In dieser Hinsicht war die EZB vielleicht zu blauäugig. Sie hat geglaubt, dass die peripheren Volkswirtschaften, ungeachtet ihrer miserablen Wachstumsprognosen und der allgemein mangelnden Wettbewerbsfähigkeit, ernstzunehmende fiskalpolitische Spar-massnahmen einhalten würden. Sie hat auch geglaubt, dass die europäischen Kernländer die Belastung der EZB durch steigende Kosten für Rettungsmassnahmen mildern würden.

    Die Geduld der EZB mag grenzenlos sein, im Rest der Welt ist sie es nicht. Den Märkten ist klar, dass die EZB nicht ewig für ande-re einspringen kann, und deshalb stellen sie ihre Strategie der Überbrückung immer wieder in Frage. Ohne die Hilfe dieser anderen Behörden werden die beispiellosen Massnahmen der EZB letztlich eine Brücke ins Nichts sein. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Die EZB – und mit ihr Europa – wird zu einem Endspiel gezwungen, bei dem drei Ergebnisse möglich sind, die früher für fast unmöglich gehalten wurden. Dieses Endspiel wird innerhalb von Wochen und Monaten ausgetragen werden und sich nicht über Quartale und Jahre erstrecken.

    Die erste Alternative ist ein ungeordnetes Auseinanderbrechen der Eurozone. Nur Fans von chaotischen Zuständen wünschen sich einen solchen Ausgang, aber er ist möglich, wenn die Regierungen der Kernländer weiterhin zögern, mit ihren Bilanzen einzusprin-gen; wenn periphere Regierungen ihre finanzpolitischen Reformbemühungen einstellen und/oder wenn die Zivilgesellschaft wirt-schaftliche Stagnation, hohe und steigende Arbeitslosigkeit und die Sparpolitik der öffentlichen Hand nicht länger ertragen kann.


    Die zweite Alternative wird von Politikwissenschaftlern und europäischen Visionären bevorzugt: Eine stärkere Fiskalunion unter den siebzehn Mitgliedern der Eurozone, oder, unverblümt ausgedrückt, die Bereitschaft Deutschlands, das für die Eurozone zu tun, was es für Ostdeutschland getan hat – nämlich über Jahre Schecks über hohe Summen auszustellen. Im Gegenzug würde Deutschland auf Reformen der Wirtschaftsführung bestehen, die die anderen Mitglieder der Eurozone zwingen, einige ihrer nationalen finanzpo-litischen Privilegien abzutreten.


    Die dritte Alternative wird von verschiedenen Ökonomen begrüsst. Sie umfasst die Schaffung einer kleineren und wirtschaftlich kohärenteren Eurozone, die aus Kernländern und Beinahekernländern in einer engeren Fiskalunion besteht und über glaubwürdi-gere Abwehrmassnahmen gegen Ansteckungseffekte verfügt. Im Zuge dessen würden zwei, drei periphere Volkswirtschaften eine Auszeit vom Euro nehmen und der unmittelbaren wirtschaftlichen Unsicherheit den Zugang zu einer viel grösseren Bandbreite an Instrumenten zur Bewältigung ihrer Schuldenüberhänge und mangelnden Wettbewerbsfähigkeit gegenüberstellen.


    Probe für Entschlossenheit


    Obwohl das Endspiel sich nähert, ist es unmöglich vorherzusagen, welche Alternative sich durchsetzen wird. Das wird von Ent-scheiden abhängen, die von Politikern mit niedrigen Umfragewerten, lautstarken Oppositionen und unzureichender Koordinierung getroffen werden. Zudem wird eine Implementierung alles andere als von selbst kommen und somit die Entschlossenheit von Re-gierungen und Institutionen auf die Probe stellen. Mein Gefühl ist, dass Politiker sich für eine abgeschwächte Variante einer stärke-ren Fiskalunion entscheiden werden, aber dass es ihnen letztlich nicht gelingen wird, diese für die heutige Eurozone durchzuführen. Nach erheblichen Schwankungen wird eine kleinere und robustere Währungsunion entstehen und, das ist wichtig, Europa wird den Untergang des Euro und einen völligen Zusammenbruch der Eurozone verhindern.

    Ganz gleich, welcher Auffassung man ist, das bevorstehende Endspiel wird weder leicht noch geordnet sein. Hätte die EZB das zu Beginn der europäischen Schuldenkrise gewusst, wäre sie mit ihrer soliden Bilanz und ihrem erlangten guten Ruf vielleicht nicht so viele Risiken eingegangen. Andererseits hätte sie vermutlich nicht anders gekonnt – genau wie unser ehemals wendiges Rettungs-schiff nie wirklich die Wahl hatte im sicheren Hafen zu bleiben.

    Mohamed A. El-Erian ist CEO

    des US-Vermögensverwalters Pimco.


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    Was ist eure Meinung?

    Einer Straßenbahn und einer Aktie darf man nie nachlaufen. Nur Geduld: Die nächste kommt mit Sicherheit. André Kostolany