SMI im August 2011

  • SMI im August 2011

    Bullish wrote:

    Quote


    Entweder kann man also USD Resevern halten oder Treasuries kaufen.


    ... oder etwas sinnvolleres als Treasuries oder Reserven ;)


    Nochmals: Wir müssen grundsätzlich zwei Fälle unterscheiden:


    Wenn ein Privater oder ein Unternehmen via Bank Kreditgeld drucken lässt, funzt das nur, wenn er eine Sicherheit bieten kann. (Heinsohn). Da die Unternehmen aber erstens keine Sicherheiten mehr haben und zweitens überhaupt nicht daran denken, neue Schulden zu machen, passiert auf dieser Ebene nichts.


    Der Staat hingegen bietet keine Sicherheit, wenn er neues Geld drucken lässt. Oder besser, die Sicherheit, die er bietet ist ein Schuldpapier namens Treasury, das er genau dann erstellt, wenn er im Gegenzug die Kohle von der FED kriegt.

    Also: Die FED druckt frisches Geld, der Staat einen neuen Schuldschein und beide tauschen.

    Sowohl der Schuldschein als auch das Geld wurde aus "dünner Luft" erzeugt.


    Dass zwischen Staat und Fed noch die Geschäftsbanken zwischengeschaltet sind, habe ich jetzt bewusst unterschlagen, denn die sind irrelevant was das System betrifft. Sie sind nur Vermittler, die auf dem Weg noch etwas verdienen.


    Was unter dem Strich bleibt ist eine höhere Geldmenge und da der Staat das Geld sofort ausgibt (z.B. Beamtenlöhne) fliesst das Geld aus QE2 auch sehr viel schneller in den Geldkreislauf als die Gelder aus QE1, die ja nur zw. FED und Banken pendelten.

    Somit erklärt sich sehr logisch die anziehende Teuerung von derzeit etwa 4.5% in den USA.

  • SMI im August 2011

    fritz ich glaub dass sich heute ein Kauf mehr lohnt als ein Verkauf. damit will ich eigentlich nur sagen, dass ein verkauf wirklich nicht in frage kommt für mich heute. wenn ich eine wahl treffen müsste, würde ich heute definitiv was kaufen.

  • SMI im August 2011

    Ja und Nein.


    MarcusFabian wrote:

    Quote

    Bullish wrote:


    ... oder etwas sinnvolleres als Treasuries oder Reserven ;)


    Genau. Das wäre sehr zu wünschen.


    MarcusFabian wrote:

    Quote


    Nochmals: Wir müssen grundsätzlich zwei Fälle unterscheiden:


    Wenn ein Privater oder ein Unternehmen via Bank Kreditgeld drucken lässt, funzt das nur, wenn er eine Sicherheit bieten kann. (Heinsohn). Da die Unternehmen aber erstens keine Sicherheiten mehr haben und zweitens überhaupt nicht daran denken, neue Schulden zu machen, passiert auf dieser Ebene nichts.



    Aus die Maus, richtig. Und die, die könnten, müssen nicht (z.B. Google, Cisco, Microsoft, Apple, etc) weil sie Berge an Liquidität haben. Ihre Konkurrenten müssten sich nun nochmals über kreditfinanzierte Innovationen am Markt melden, aber momentan sieht es eher aus, dass sie gleich von der Konkurrenz aufgekauft und dann abgewickelt werden. (Was wird bald mit Nokia, Sony, Nintendo, RIM (Blackberry) etc passieren? Erinnert sich noch jemand an die "Palms"? :D )




    MarcusFabian wrote:

    Quote

    Der Staat hingegen bietet keine Sicherheit, wenn er neues Geld drucken lässt.



    Er erhält vom Kongress die Erlaubnis, Geld auszugeben, das er nicht hat.




    MarcusFabian wrote:

    Quote


    Oder besser, die Sicherheit, die er bietet ist ein Schuldpapier namens Treasury, das er genau dann erstellt, wenn er im Gegenzug die Kohle von der FED kriegt.


    Nein, viel besser für den Staat: hat er die Erlaubnis des Kongress, DANN GIBT ER DAS GELD AUS. Das ist das "frische Geld".


    MarcusFabian wrote:

    Quote


    Also: Die FED druckt frisches Geld, der Staat einen neuen Schuldschein und beide tauschen.


    Nein. Das "frische Geld" kommt nicht vom FED sondern vom Treasury.

    (kleine Unsicherheit meinerseits: Aus alten Zeiten gibt es aber noch ein Gesetz, das verlangt, dass Treasuries auktioniert werden)

    Das frische Geld ist längst bei den Banken. Noch ist es "Reserve".


    MarcusFabian wrote:

    Quote


    Sowohl der Schuldschein als auch das Geld wurde aus "dünner Luft" erzeugt.


    Eher aus "dicker Luft", wenn Du die Kongressdebatten beobachtest. Sonst aber ja, Luft und Steuerzahler (die es nicht mehr geben wird, wenn der private Sektor kollabiert).


    MarcusFabian wrote:

    Quote


    Dass zwischen Staat und Fed noch die Geschäftsbanken zwischengeschaltet sind, habe ich jetzt bewusst unterschlagen, denn die sind irrelevant was das System betrifft. Sie sind nur Vermittler, die auf dem Weg noch etwas verdienen.


    Nicht irrelevant. Dank dem, dass sie Treasuries kaufen können, können sie was verdienen. Ansonsten erhalten sie per Staatsausgabe im Normalfall unverzinsliche "Reserven", müssen aber Zins auf dem Guthaben der Beamteneinlagen zahlen. Natürlich ist Treasuriezins meist höher als der zu zahlende Einlagenzins.




    MarcusFabian wrote:

    Quote


    Was unter dem Strich bleibt ist eine höhere Geldmenge und da der Staat das Geld sofort ausgibt (z.B. Beamtenlöhne) fliesst das Geld aus QE2 auch sehr viel schneller in den Geldkreislauf als die Gelder aus QE1, die ja nur zw. FED und Banken pendelten.


    Eben nicht. Das Geld gibt es schon lange, weil die Ausgabe des Geldes IMMER VOR der Ausgabe der Treasuries erfolgt. Die Ausgabe von Treasuries saugt dann gewissermassen das Geld ab, gibt aber Zins. Da aber sowohl eine Treasurie wie eine Giroguthaben M2 sind, ist sowieso beides "Geld", das eine einfach liquider dafür ohne Zins.

    Kauft das FED nun Treasuries, macht es nur rückgängig, was vorher schon war.


    Das Treasury finanziert seine Ausgaben nicht mit Treasuries. Sonder per Zahlung an die Banken.


    MarcusFabian wrote:

    Quote


    Somit erklärt sich sehr logisch die anziehende Teuerung von derzeit etwa 4.5% in den USA.


    Nein, diese Teuerung ist nicht durch QE2 entstanden (Vielleicht psychologisch, weil soviele glauben, QE2 sei "drucken").




    Im Grunde ist alles - in Deinen Augen - also noch wahnsinniger, als Du bisher vermutet hast.

  • SMI im August 2011

    sell off deutet auch baldige Umkehr an *wink*

    Nicht verzweifeln.


    Vieles ist übertrieben zurzeit und nicht vergessen das sich im Sommerloch viele Anleger zurückhalten und in den Ferien sind.


    3/4 Quartal wird besser.

    Boden sollte bald gefunden sein.


    Zurzeit ist der SMI deutlich überverkauft...ich denke mal es gibt viele schöne Schnäppchen zu kaufen.

    Ich habe mir UBS und CS ins Depo geglegt. Sehr billig bewertet im Moment finde ich.

  • SMI im August 2011

    Die ganze Situation kommt noch zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt: Ferienzeit! Der Aktienhandel besteht eigentlich nur aus SL (Verkäufe!). Käufe werden jetzt in den Ferien gemieden. Deshalb meine ich, dass es bis Ende August noch viel runter gehen wird.

    Dr. Friederich Adolphus von Muralt

    - "Besser en Ranze vom Frässe als es Buggeli vom Schaffe"

  • SMI im August 2011

    redstar76 wrote:

    Quote


    Vieles ist übertrieben zurzeit und nicht vergessen das sich im Sommerloch viele Anleger zurückhalten und in den Ferien sind.


    Stimmt, die werden erst nach den Ferien verkaufen.


    Gruss

    fritz

  • SMI im August 2011

    redstar76 wrote:

    Quote
    sell off deutet auch baldige Umkehr an *wink* 


    Nur ist das kein sell off. - S&P ist "nur" etwa 1% im Minus.


    Du solltest bedenken, dass die CH-Börse den gestrigen Tag nachzuholen hatte. Die heutigen -4% sind also das Ergebnis für 2 Tage... *wink*

  • SMI im August 2011

    Ramschpapierhaendler wrote:

    Quote

    redstar76 wrote:



    Du solltest bedenken, dass die CH-Börse den gestrigen Tag nachzuholen hatte. Die heutigen -4% sind also das Ergebnis für 2 Tage... *wink*


    Wieviel hat gestern der DJ verloren? Und heute? Sind übrigens auch zwei Tage :lol:

    Dr. Friederich Adolphus von Muralt

    - "Besser en Ranze vom Frässe als es Buggeli vom Schaffe"

  • SMI im August 2011

    Friederich wrote:

    Quote
    Wieviel hat gestern der DJ verloren? Und heute? Sind übrigens auch zwei Tage :lol:


    Mein' ich ja genau: wieviel hat der SMI gestern und heute verloren?


    Berücksichtigt man zudem die Wechselkurse, so sieht der SMI gar nicht so schlecht aus, auch wenn das jetzt für einige zynisch klingen mag. Ich will ja nur davor warnen, jetzt zu denken "Aha! Wir hatten einen sell of! Nix wie rein!!!".

  • SMI im August 2011

    Ramschpapierhaendler wrote:

    Quote

    Friederich wrote:



    Mein' ich ja genau: wieviel hat der SMI gestern und heute verloren?


    Berücksichtigt man zudem die Wechselkurse, so sieht der SMI gar nicht so schlecht aus, auch wenn das jetzt für einige zynisch klingen mag. Ich will ja nur davor warnen, jetzt zu denken "Aha! Wir hatten einen sell of! Nix wie rein!!!".


    Sehe ich auch so: Sollte der Sell-off wirklich noch kommen, dann sehen wir etwas, was wir schon einige Zeit nicht mehr gesehen haben, und dann bricht wirklich Panik aus (beim Dow und Dax ist es noch nicht ansatzweise zu erkennen). Es ist nicht auszuschliessen, überhaupt nicht :roll:.

  • SMI im August 2011

    Macht euch keine Sorgen, Boys.


    Der Franken wird spätestens im Winter wieder schwächer werden, nachdem der Euro Parität erreicht hat, die Exporte von 60% auf 2% zusammenklappen und das GDP auf die Größe von 1941 geschrumpft ist.


    Dann werde ich mir wie gesagt auch eine UBS Aktie kaufen für 5 Stutz und zuschauen, wie der SMI langsam von 3000 wieder hochgeht.


    Zuvor hol ich mir noch n Gipfeli in der Migros und bezahl bei Hildebrand an der Kasse, welcher als miserabelster Nationalbankspräsi in die Analen der Weltgeschichte eingehen wird.


    Im Jahr 2043 wird man dann zurückblicken und sich erzählen, zuerst kam Dick Fuld und versenkte eine Bank, aber dann kam P. Hildebrand und versenkte ein Land. H0ly sh1t, waren das Zeiten!

  • SMI im August 2011

    k3000 wrote:

    Quote
    Zuvor hol ich mir noch n Gipfeli in der Migros und bezahl bei Hildebrand an der Kasse, welcher als miserabelster Nationalbankspräsi in die Analen der Weltgeschichte eingehen wird.


    Solange er in die "Analen" eingeht, herrscht doch irgendwie Gerechtigkeit. :lol: *wink*

  • SMI im August 2011

    Friederich wrote:

    Quote
    Der Senat hat auch zugestimmt - DJ im freien Fall!


    Wobei ich zu meiner Ehrenrettung (= Eröffnungsposting) anfügen muss, dass die Märkte derzeit nicht wegen der Schuldenobergrenze im freien Fall sind sondern wegen ...


    1. US GDP 1. Quartal, das von 1.9% auf 0.4% korrigiert wurde

    2. Aussichten US GDP 2. Quartal wurde von 1.7% auf 1.3% korrigiert.

    (Böse Anmerkung: Wenn Q1 um 1.5% nach unten korrigiert werden musste, um wie viel wird dann Q2 nach unten korrigiert? Die Zahlen sollen am 26.8 rauskommen).


    3. ISM von 54 auf 50.9 gefallen.


    Die von mir (und vielen anderen auch) erwartete Kurz-Rally nach der "Schulden-Einigung" hat zwar plangemäss stattgefunden, wurde aber sehr schnell durch die oben erwähnten und viel gewichtigeren schlechten Nachrichten vernichtet.

  • SMI im August 2011

    Nachtrag:


    Bullish wrote:

    Quote
    Ich habe auch schon unzählige Male erklärt, dass es immer der KONGRESS ist, der entscheiden wird, ob die USA Pleite gehen oder nicht.


    Es ist immer der Gläubiger, nie der Schuldner, der bestimmt, wann einer Pleite ist.


    Der Gläuber bestimmt das ganz einfach, indem er entweder höhere Zinsen verlangt oder entsprechend kein Geld mehr pumpt!


    Wenn z.B. die Chinesen und Araber bestimmen, dass sie Kleider und Öl nur noch gegen Baumwolle oder iPhones oder Gold oder Remimbi liefern, können die Amis soviele Döllis drucken wie sie wollen.

    Sobald eine Währung nicht mehr akzeptiert wird, ist sie wertlos. Deshalb bezeichnen die Amis ja ihre Papierdollars als "Fiat-money", weil der Dollar durch nichts als den Glauben gedeckt ist.

    (Vielleicht ist das der Grund, weshalb das Vertrauen bei religiösen Fanatikern auch noch nicht gesunken ist.)

  • SMI im August 2011

    MarcusFabian wrote:

    Quote
    Nachtrag:

    Bullish wrote:


    Es ist immer der Gläubiger, nie der Schuldner, der bestimmt, wann einer Pleite ist.


    Der Gläuber bestimmt das ganz einfach, indem er entweder höhere Zinsen verlangt oder entsprechend kein Geld mehr pumpt!



    Das Treasury ist nicht auf gepumptes Geld angewiesen.




    MarcusFabian wrote:

    Quote


    Wenn z.B. die Chinesen und Araber bestimmen, dass sie Kleider und Öl nur noch gegen Baumwolle oder iPhones oder Gold oder Remimbi liefern, können die Amis soviele Döllis drucken wie sie wollen.


    Amis sind aber schon die grössten Baumwollproduzenten der Welt und würden liebend gerne die Textiljobs zurücknehmen weil gefühlte 15% arbeitslos sind, aber für die Textilbranche qualifiziert wären.

    Die Sauds sehen schon, was in Syrien läuft, die werden sicher nicht auf die Amis verzichten und Öl nur gegen CHF verkaufen.




    MarcusFabian wrote:

    Quote


    Sobald eine Währung nicht mehr akzeptiert wird, ist sie wertlos. Deshalb bezeichnen die Amis ja ihre Papierdollars als "Fiat-money", weil der Dollar durch nichts als den Glauben gedeckt ist.

    (Vielleicht ist das der Grund, weshalb das Vertrauen bei religiösen Fanatikern auch noch nicht gesunken ist.)


    Ja, in dem Moment, wenn die GI's die pralle Lohntüte zurückweisen ist es aus. Vorher aber nicht.




    Übrigens, wer sich so sicher ist, dass der USD untergeht, soll sich doch der Horde anschliessen, sich in USD verschulden und CHF kaufen... das Boot kann auch schnell kentern.