Einen Rückblick auf meine Januar-Prognose kann ich mir schenken, denn ich habe gar keine erstellt.
Der SMI hat sich bisher allerdings komplett an die Saisonalität gehalten. Sprich: Anstieg in den ersten beiden Januar-Wochen, weil dann die Pensionskassen die ganzen Beiträge investieren müssen und danach Abstieg.
Charttechnisch sieht der SMI nicht wahnsinnig gut aus. Hat aber noch alle Chancen:
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Wir hatten November bis Januar etwa 4 Tops in der Gegend um 6600. Allerdings ohne einen dynamischen Ausbruch nach oben. Mitte Januar wäre - wie oben erwähnt die Chance gewesen. Aber sie verstrich ungenutzt.
Sehr viel vielversprechender sieht der SMI allerdings gegenüber Gold aus:
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Trotz des relativ harten Franken konnte sich der SMI auch gegen über Gold behaupten.
Zwar ist der aktuelle Kurs wieder auf dem Niveau der Hochs vom Oktober und November und der MACD dreht auf relativ hohem Niveau nach unten aber noch ist nichts verloren.
Andererseits können wir die Rally SMI:Gold per Ende Januar auch als Bullenfalle interpretieren, denn der Absturz des Goldpreises im Januar lässt sich auf einen einzelnen Trader und dessen Hedge-Fonds
SHK Asset Management zurückführen. Der Fonds musste wegen der neuen Margin-Anforderungen der COMEX seine Long-Position glattstellen und entsprechend rund 81'000 Kontrakte verkaufen.
Wir sprechen hierbei über einen Betrag von $10 Mio. Man sieht also wieder mal, wie sensitiv ein reiner Papiermarkt auf relativ unwichtige Ereignisse reagieren kann. Entsprechend dürften auch weitere "zittrige Hände" ihre Positionen liquidiert haben.
Erstaunlich allerdings, dass der Goldpreis bereits bei etwa $1310 nach oben gedreht hat und nicht - wie von mir erwartet - auf dem Niveau von $1300, wo massive physische Kaufaufträge lauten. Offenbar gibt es also doch mehr Investoren als erwartet, die auf gute Nachkaufgelegenheiten gewartet und entsprechend ungeduldig und schnell zugeschlagen haben.
Ansonsten gibt es zwei Ereignisse aus dem Januar zu kommentieren:
In der Prognose vom Januar schrieb ich: Die SNB wird in den nächsten 2 Monaten den Franken gezielt schwächen. Vermutlich indem sie Euros und/oder Dollars kauft.
Wegen der aktuellen Stabilisierung des Euros dürfte der Druck auf die SNB nachlassen, den Franken gezielt zu schwächen. Aufgehoben ist nicht aufgeschoben aber dass eine Franken-Schwächungs-Aktion noch bis Ende Februar über die Bühne geht, wir immer unwahrscheinlicher.
Weiterhin die Unruhen in Ägypten, bei denen die Gefahr besteht, dass sie sich auf andere arme Länder ausbreiten. Hintergrund dürften die anhaltend steigenden Lebensmittelpreise sein, die naturgemäss arme Menschen, die 50%+ ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben, härter treffen als uns, die dafür nur 11-13% aufwenden.
Ich sehe dabei weniger die Gefahr, dass die Länder der arabischen Halbinsel betroffen werden könnten (die haben ja genügend Geld) aber Unruhen in anderen afrikanischen Länder oder Ostasien (Indonesien) könnte ich mir durchaus vorstellen. Auf die Börsen und Rohstoffmärkte sollte dies aber keinen negativen Einfluss haben. Es mag brutal klingen aber diese Länder sind für uns als Lieferanten wie auch als Kunden ziemlich unwichtig. So lange also das Öl fliesst ist alles im grünen Bereich.
Interessante Episode ist auch die Ankündigung von Moody's, man würde eventuell in Betracht ziehen, den USA in 2 Jahren das AAA-Rating zu entziehen.
Das zeigt wieder mal die Bürgertreue der amerikanischen Rating-Agenturen. Denn: Warum hat z.B. China nur ein Rating von AA+?
China besitzt immerhin Aktiven von 3 Billionen US$, wohingegen die Schulden in den USA stetig weiter und in beschleunigtem Tempo wachsen. China wird also durchaus besser in der Lage sein, allfällige Schulden zu bezahlen als die USA. Warum also das niedrigere Rating?
Ähnliches gilt für Japan, dessen Rating auf AA- abgestuft wurde. Auch Japan besitzt 1 Billion US$-
Für den Februar erwarte ich allgemein, dass sich der Fokus auf die Teuerung (aka. Inflation) konzentriert, die doch in einigen für die "normalen" Menschen wichtigen Bereichen unangenehm anzieht. Damit meine ich namentlich Lebensmittel, Energie und Rohstoffe. Offiziell wird die Teuerung zwar nur mit 0.2% p.A. (USA) bzw. 1.2% (EU) ausgewiesen. Aber die Anzahl der Menschen, die diesen offiziellen Zahlen noch glaubt ist am Schwinden.
Ein Zitat hierzu:
Quote:
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Auf dem diesjährigen Fondskongress in Mannheim warf ich in einer Diskussionsrunde das Thema Teuerung in den Saal und fragte, wer sich auf die statistischen Daten verlässt. Sieben Hände der rund 400 Leute streckten sich in die Höhe.
Quelle: http://frank-meyer.eu/wp-blog/?p=2450
Rein vom Zeitrahmen her dürfte auch passen, dass es rund 2 Jahre dauert, bis neu gedrucktes Geld im Wirtschaftskreislauf ankommt und Teuerung auslöst.
Wir hatten das schon mal: Ende der 70er Jahre wurde noch unter Jimmy Carter die Geldmenge der USA um 13% erweitert. Um dieses neu gedruckte Geld vom Markt zu nehmen, musste Paul Volcker die Leitzinsen auf bis 20% erhöhen.
Also nochmals: 20% Zinsen, um 13% Geldmengenausweitung vom Markt zu nehmen und die Teuerung einzudämmen.
Diesmal wurde die Geldmenge der USA in den letzten Jahren um 120% erhöht!
Die Frage lautet: Wie hoch müssen die Zinsen steigen, um diese 120% vom Markt zu nehmen? Ich weiss es nicht. Aber es dürften mehr als 20% sein.
(obenstehendes geklaut aus:
Bottom-Line:
Wie es mit den Börsen weitergeht, steht im Moment auf der Kippe. Und das bedeutet im Falle des SMI ganz klar: Derzeit Short mit Stop-Loss bei den letzten Hochs - also in der Gegend um 6600.
Long-Posis erst eingehen, wenn diese Marke geknackt wurde.
Ansonsten bitte nicht nur den Dow und SMI nominal beachten sondern auch die Stärke/Schwäche der zugrunde liegenden Währung!
Happy Trades
Macus