Richtiges Absichern mit Put-Option

  • Guten Abend alle


    Ich würde mir ganz gerne mal erklären lassen, wie man richtig mit einem Put absichert. Es geht um ein Bonus Zertifikat (ZKB1BD / 12013320) auf Zurich Financial Services, das nach ca. 18 Monaten 127% des Nennwertes ausbezahlt, sofern der Basiswert in dieser Zeit nie das Knock-Out-Level von 80% berührt oder unterschreitet. Andernfalls gibt's nur noch den Kurswert des Basistitels zurück. Sieht vielversprechend aus, da es unwahrscheinlich ist, dass Zurich Financial dermassen abstürzt in anderthalb Jahren. Aber eben. Unwahrscheinlich ist nicht unmöglich.


    Wie liesse sich hier das Risiko einigermassen begrenzen? Sehe ich das richtig, dass es dafür einen Put braucht, der möglichst länger läuft als das Zertifikat? Und wo muss der Strike sein. Es gibt Puts auf ZFS die ein halbes Jahr länger laufen mit 220 Strike. Und wieviel versucht man abzusichern.


    Liebe Grüße

    Philip

  • Richtiges Absichern mit Put-Option

    Das dürfte keinen Sinn machen.


    Beim Kauf dieses Zertifikats ist es sozusagen so, dass Du den Put schreibst und an den Emittenten verkaufst. Deshalb kriegst Du eine Prämie.


    Wenn Du dies nun wieder abtrittst, wirst du kaum eine überdurchschnittliche Rendite auf dein eingesetztes Kapital erreichen.


    Darfst mir gerne das Gegenteil beweisen, aber ich glaube, da gilt mal wieder "there's no free lunch".

  • Richtiges Absichern mit Put-Option

    yihi wrote:

    Quote
    Darfst mir gerne das Gegenteil beweisen, aber ich glaube, da gilt mal wieder "there's no free lunch".


    Ausser für die Bank natürlich. :lol: :lol: :lol: Das ist abzocke im grossen Stil. Was heisst da eigentlich unwahrscheinlich. Die ZKB hat erst letztes Jahr einen 20% Rutsch gehabt.

    „Alles was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, dass sie es von anderen haben wollen.“


    Konrad Adenauer

  • Richtiges Absichern mit Put-Option

    Wenn man das Factsheet genau liest ist die ZKB Guernsey Emitent und nicht die ZKB in Zürich wie man meinen könnte. Das zum Thema Emittentenrisiko.

    „Alles was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, dass sie es von anderen haben wollen.“


    Konrad Adenauer

  • Richtiges Absichern mit Put-Option

    Johnny P wrote:

    Quote
    Das ist abzocke im grossen Stil. Was heisst da eigentlich unwahrscheinlich.


    Das mit dem No Free Lunch ist mir durchaus bekannt. Ich bin neu hier, aber nicht naiv.

    Aber inwiefern hältst Du es für Abzocke? Dass bei strukturierten Produkten Gebühren an die Bank gehen, das ist wohl part of the game. Ist's hier mehr als üblich?

  • Richtiges Absichern mit Put-Option

    Nein es ist nicht mehr als üblich. Es ist die ganze Branche die ich als Abzocker sehe. Sie spielen mit der Gier der Anleger und täuschen falsche Sicherheit vor. (Mit eben so sprüchen wie; "20% Kursrückgang das ist wirklich unwahrscheinlich") Das System ist praktisch immer das gleiche. Die Gewinne werden begrenzt (27%), während das Downsiderisk vollständig dem Kunden aufgehalst wird. Zudem trägst Du das Ausfallrisiko des Emitenten.


    Einem Kollegen von mir haben Sie im 2007 für 100k solchen Schmarren als Konservative anlage ins Depot gelegt. Die Sprüche damals des Banker: Eine UBS unter 40 Stutz oder Novartis unter 50...das ist wirklich unmöglich :roll: :roll: :roll:

    „Alles was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, dass sie es von anderen haben wollen.“


    Konrad Adenauer

  • Richtiges Absichern mit Put-Option

    touchdown wrote:

    Quote

    Johnny P wrote:


    Das mit dem No Free Lunch ist mir durchaus bekannt. Ich bin neu hier, aber nicht naiv.

    Aber inwiefern hältst Du es für Abzocke? Dass bei strukturierten Produkten Gebühren an die Bank gehen, das ist wohl part of the game. Ist's hier mehr als üblich?


    Das Problem ist, dass diese Produkte völlig intransparent sind. Sie sind 'zusammen geschustert' aus diversen Einzelteilen: Aktien, Optionen, Zinsen. Die Optionen sind oft 'down-and-in-Puts', die werden erst ins Leben gerufen wenn die Barrier (in deinem Fall 80%) erreicht ist. De Facto gehst du mit deinem erwähnten strukturierten Produkt unter anderem einen solchen Put short. Du hast aber keine Ahnung, was dieser Put Wert ist, denn der Value ist anders als beim herkömmlichen Put. Deshalb kannst du keine Vergleiche anstellen, wieviel Marge der Emittent rausnimmt.


    Und das ist es genau das, was die Banken wollen...

  • Richtiges Absichern mit Put-Option

    Master Yoda wrote:

    Quote

    Die Optionen sind oft 'down-and-in-Puts', die werden erst ins Leben gerufen wenn die Barrier (in deinem Fall 80%) erreicht ist. De Facto gehst du mit deinem erwähnten strukturierten Produkt unter anderem einen solchen Put short. Du hast aber keine Ahnung, was dieser Put Wert ist, denn der Value ist anders als beim herkömmlichen Put. Deshalb kannst du keine Vergleiche anstellen, wieviel Marge der Emittent rausnimmt.


    Suchst du sowas?


    http://www.hoadley.net/options/trinomialbarrier.aspx