Die grössten Geldvernichter an der Schweizer Börse

  • In keiner speziellen Reihenfolge meine Top 10:


    - Fantastic (RIP)

    - Complet-e (RIP)

    - Think Tools (RIP)

    - MondoBiotech

    - Mindset

    - Miracle (RIP)

    - 4M (neu Perfect)

    - Distefora (RIP)

    - Swissair (RIP)

    - Cytos (da könnte sich noch etwas ergeben, aber Geduld der Anleger auch hier am Ende nach Jahren)




    Ausser Konkurrenz natürlich noch die vom Staat gerettete UBS.


    Kriterien sind:


    - Null Umsatz oder sehr hohe Verluste über Jahre hinweg


    - Teils Börsengang im Prototypenstadium, (Klein-)Anleger finanzieren ein Startup ohne fertiges Produkt im VentureCapital-Stil


    - Realität und Anspruch des Managements stimmen nicht überein. Hochtrabende PR mit viel heisser Luft (strategische Partnerschaften, Absichtserklärungen...)


    - Ständig neue Verzögerungen und Ausreden, warum es etwas länger dauert mit Umsatz oder Markteinführung.




    Von den "überlebenden" Firmen ist Mondobiotech mein Favorit, dicht gefolgt von Mindset.


    Welches sind oder waren eure lokalen Favoriten in der Geldvernichtung ?


    (Ich habe mich auf an der Schweizer Börse kotierte Firmen beschränkt)

  • Die grössten Geldvernichter an der Schweizer Börse

    AmaZe wrote:

    Quote
    Newron könnte man auch nennen. Obwohl hier ein Turn-around noch möglich erscheint.

    Gruss


    Danke, gute Ergänzung.


    Die Beteiligungsgesellschaften


    - Bern Venture/BV Group (alte Aktie dekotiert)

    - New Venturetec


    sind auch Kandidaten. Heute gab es zufälligerweise einen guten Artikel zu New Venturetec


    http://www.tagesanzeiger.ch/wi…Sinnfrage-/story/14203500


    In beiden Gruppen verloch(t)en einige Schweizer Pensionskassen Vorsorgegelder zu fast 100%


    Quote:

    Quote
    Die BVK, die einst 30 Millionen für ihre Beteiligung gezahlt hat, findet auch zum heutigen Börsenwert von 1,2 Millionen keinen Käufer.


    ( BVK ist auch noch in den aktuellen Betrugsskandal um ihren Anlagechef verwickelt).



    Bern Venture investierte unter anderem Millionen in Twike mit Totalverlust (Twike ist Vorgängerfirma von Leuten um Mindset AG, die aktuelle Firma hat es wieder auf die Liste geschafft).


    Auch die Berner Pensionskassen waren wahrscheinlich dabei


    http://bazonline.ch/schweiz/st…sen-kaufen/story/15735879

  • Die grössten Geldvernichter an der Schweizer Börse

    Guck mal Swisslog an, die waren au schon etwas höher :)


    OC Oerlikon nicht vergessen, Gottex (für die, die seit 70 Franken dabei sind) gehört auch noch dazu. Petroplus ebenso.


    Betreffend Mondobiotech: Das war jedoch die einzige Firma, wo man sah, dass die Aktie wirklich extrem zu teuer gehandelt wird. Der einzige, der dort kassierte, war Prinz von und zu Liechtenstein, de durch die Börse (ein Teil) seine(r) Aktien verkaufen konnte.

  • Die grössten Geldvernichter an der Schweizer Börse

    bscyb wrote:

    Quote

    - New Venturetec


    sind auch Kandidaten. Heute gab es zufälligerweise einen guten Artikel zu New Venturetec


    http://www.tagesanzeiger.ch/wi…Sinnfrage-/story/14203500


    aus dem Artikel:

    denn eine Vertragsklausel besagt, dass alle Aktiven von New Venturetec an Friedli verpfändet werden und dass das Darlehen innert fünf Tagen fällig wird, wenn er an einer Generalversammlung abgewählt würde. Darum wird nichts geschehen, denn unter den heutigen Umständen wäre das der Konkurs und somit der Totalverlust für alle Beteiligten.


    WOW ?!?!


    Vielleicht sollte man alle Verträge mit solchen Leuten mal veröffentlichen. Dann würde wohl niemand mehr eine grössere Summe investieren.


    bscyb; interessanter Thread. Hoffentlich bleibt dieser von den Spammern verschont. :roll:

  • Die grössten Geldvernichter an der Schweizer Börse

    Jodellady wrote:

    Quote
    Guck mal Swisslog an, die waren au schon etwas höher :)

    OC Oerlikon nicht vergessen, Gottex (für die, die seit 70 Franken dabei sind) gehört auch noch dazu. Petroplus ebenso.


    Betreffend Mondobiotech: Das war jedoch die einzige Firma, wo man sah, dass die Aktie wirklich extrem zu teuer gehandelt wird. Der einzige, der dort kassierte, war Prinz von und zu Liechtenstein, de durch die Börse (ein Teil) seine(r) Aktien verkaufen konnte.


    War es bei Swisslog eine Uebernahme des Aktienmantels oder so hoch von Anfang an ? Swisslog hatte ich nicht im Detail verfolgt.


    Ja, OC Oerlikon sollte definitiv auf der Liste sein. Eventuell könnten sie sich langfristig aus dem Sumpf ziehen wie damals die Ascom.


    Mondobiotech ist wirklich der aktuelle Knaller:


    http://www.tagesanzeiger.ch/wi…ne-Idioten/story/21323245


    Im Titel ist das Wort "keine" fraglich, jedenfalls wenn man 2009 eingestiegen ist zum "Referenzpreis".


    Zum Glück gibt es im Vergleich zur Internetblase mehr kritischere Fragen von Journalisten bei Mondobiotech.

  • Die grössten Geldvernichter an der Schweizer Börse

    omega wrote:

    Quote
    bscyb; interessanter Thread. Hoffentlich bleibt dieser von den Spammern verschont. :roll:


    Danke. Finde es wichtig, die "Luftblasen" der vergangenen Jahre zu sammeln und als Warnung im Auge zu behalten.


    ( Natürlich darf man als Unternehmer scheitern, die Risiken sind sehr hoch. Hohe Ausfallraten gehören dazu. Aber einige der genannten Leute starten dann gleich die nächste Börsen-Luftnummer. Wieder mit tollen Prognosen und null Umsatz. )


    Ich denke, viele Firmenblasen und überteuerte IPOs werden wir in diesen Sektoren sehen in den nächsten Jahren:


    - Greentech / Alternativenergie (von energieerzeugenden Algen über Batterien zu Solar und E-Autos. Seriöse Firmen wie Meyer Burger sind schon lange im Geschäft und an der Börse. Nun springen mehr und mehr Nachzügler auf den Hype wie damals bei der Internetblase.)


    - Firmen aus China und anderen asiatischen Ländern, die auch in den USA/Europa kotiert und so einfach gekauft werden können von Kleinanlegern


    - Luxusimmobilien Schweiz (Firmen, die sich zum Beispiel auf Genferseeregion und Zürich/Zug spezialisiert haben)

  • Noch zwei Kandidaten

    Ist schon ein Weilchen her, aber hier noch zwei Kandidaten für die Swiss All-Time-Top Ten


    Omni Holding (ca. 2-3 Mia Fr. Verlust)

    Sasea Holding (ca. 5 Mia. Fr. Verlust)


    Während Omni Holding "nur" ein Kartenhaus war, war die Sasea auch politisch ziemlich brisant, sollen doch Beziehungen zum Banco Ambrosiano und anderen mafiösen Sumpfgewächsen bestanden haben...


    Nicht in den Top Ten, aber trotzdem Flops:


    Spar- und Leihkasse Thun

    Solothurner Kantonalbank

    Appenzeller Kantonalbank

    Banque Cantonale Vaudoise (gibt's noch)


    Schönen Abend allerseits

  • Die grössten Geldvernichter an der Schweizer Börse

    Und da gab es in den 90er Jahren noch ein börsendotiertes Unternehmen dass überall weltweit Pommes-Frites-Maschinen aufstellen wollte. Sind aber nicht über den Prototyp in Zurich hinausgekommen. Taste war wie ein in Fett eingelegtes Isolierkabel

    Weiss jemand noch wie der Name war?

  • Die grössten Geldvernichter an der Schweizer Börse

    Sallatunturi wrote:

    Quote
    Und da gab es in den 90er Jahren noch ein börsendotiertes Unternehmen dass überall weltweit Pommes-Frites-Maschinen aufstellen wollte. Sind aber nicht über den Prototyp in Zurich hinausgekommen. Taste war wie ein in Fett eingelegtes Isolierkabel

    Weiss jemand noch wie der Name war?


    Tege SA


    *wink*

  • Die grössten Geldvernichter an der Schweizer Börse

    Dilemma wrote:

    Quote


    Tege SA

    *wink*


    Hier ein guter Artikel zu Tege. ( Hatte ich schon im Mindsetforum gepostet )


    http://www.zeit.de/1998/15/Pommes_aus_dem_Automaten


    Ich glaube der erwähnte Herr Bigger von Tege (oder sein Bruder ?) war dann bei Complet-e involviert die auf meiner Top 10 auftaucht :)


    Auch hier gilt: Es tauchen immer wieder die gleichen Namen auf. Ohne diese Leute vorzubelasten ist es ein Warnzeichen, wenn Verwaltungsräte oder CEOs aus den erwähnten Unternehmen bald danach bei einem neuen IPO oder Unternehmen auftauchen.


    Ramschpapierhaendler wrote:

    Quote
    Um Geld an der Börse zu vernichten braucht's immer 2. Einige der grössten Geldvernichter schreiben ab und zu hier im Forum mit. *wink*


    Ich glaube aber dass viele der erwähnten Unternehmen nicht von aktiven Retailkunden gekauft wurden sondern gesetzten/ahnungslosen Damen und Herren von ihren "Kundenberatern" ins Portfolio gelegt wurden.


    Oder viele ahnungslose Schweizer Arbeitnehmer via Pensionskassen mitmachen "durften", siehe meine Links weiter oben.


    Schweizer Grossbanken spielten massgeblich eine Rolle, waren sie doch bei einigen IPOs beteiligt oder hatten sonst Interessen die Aktie xy zu stützen (Swissair CS nur als ein Beispiel).

  • Die grössten Geldvernichter an der Schweizer Börse

    bscyb wrote:

    Quote
    Ich glaube der erwähnte Herr Bigger von Tege (oder sein Bruder ?) war dann bei Complet-e involviert die auf meiner Top 10 auftaucht :)

    Auch hier gilt: Es tauchen immer wieder die gleichen Namen auf.



    Jap, ist leider so; bei Complet-E war ich leider auch drin :oops:

    Das Schicksal mischt die Karten und wir spielen.

    A. Schopenhauer



    Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen.

  • Die grössten Geldvernichter an der Schweizer Börse

    Psytrance24 wrote:

    Quote


    Jap, ist leider so; bei Complet-E war ich leider auch drin :oops:




    Ist ja schon verjährt mittlerweile :)



    Ich hätte bei ca. 40 CHF auch fast in Cytos investiert vor einigen Jahren als viele positive Artikel zu ihrem Nikotinkandidaten erschienen. Zum Glück habe ich es gelassen weil ich wenig vom Pharmabereich verstehe und die Bewertung mehr als stolz war (fundamental schon damals nicht zu verantworten, Kurs ging bis ca. 175 CHF !).

  • *Bump* aus aktuellem Anlass.


    Drei der untoten Zombies, die noch an der Börse leben...


    - MIND (Mindset)


    - RARE (Mondobiotech)


    - CYTN (Cytos)


    ...machen momentan Bocksprünge und nehmen Flugstunden. "Achtung an alle Passagiere mit Aktien: Im Cockpit ist ein Zombie am Steuer und der Treibstoff geht bald aus. Anschnallen für Crash und immer einen Fallschirm (Trailing Stopp) bereit halten"


    Oder allgemeiner. Wenn etwas angeblich so gut tönt, zu sicher ("100% Kapitalschutz !") ist oder zu hoch bewertet ist im Vergleich zum langjährigen Durchschnittspreis, hat das meist seine Gründe.


    Man hört dann oft davon, nicht nur in den (Massen-)Medien. Vielleicht von einer Bank, die einem eine heisse - aber innen faule - Kartoffel verkaufen will, bevor sie kalt wird.


    Man sollte sich also mindestens diese Fragen bei angeblich 100% sicheren Aktien (Swissair...) oder Aktien-Highflyern/IPOs (Biotech...) stellen:

    - Warum arbeitet Euer Bankberater noch ? Und meldet sich freundlich immer dann bei Euch wenn Euer Kontostand höher ist als normal und er eine tolle "Optimierung" vorschlagen möchte (sprich er will Euch in den meisten Fällen einen tollen Fonds andrehen, der schlechter rendiert oder risikoreicher ist als ein vergleichbarer Sektor-ETF - und eventuell gar nicht Euren Risiko/Liquiditätspreferenzen entspricht) ?

    (Beim ETF kriegt er leider keinen Bonus und die Bank keinen schönen "Kick-Back", auch bekannt als Retrozession. Meist sind es ja sogar "hauseigene" Fonds, die kennt der Berater "am besten". Tönt besser als "die Beratung ist gar nicht so unabhängig wie sie sein sollte". Etwa so wie ein Fiat-Autohändler, der Euch zufällig einen...Fiat verkaufen will. Oder wird er Euch wohl zur Konkurrenz schicken im Sinne selbstloser Beratung, da ein anderes Auto für Euch viel geeigneter wäre? Beim Fiat-Autohändler steht wenigstens gross Fiat angeschrieben, er stellt sich nicht als neutraler Berater da.)

    - Warum arbeiten die Bankanalysten noch? Sollten die vor 50 nicht längst in Pension gehen und auf einer Karibikinsel ihr Leben geniessen? * Sie geben doch laufend tolle Buy und Sell-Tipps ab (wie gerade Ende Dezember 2011, PPHN-Aktie Kursziel sei 10 Franken - hiess es beim UBS-Analysten. Aktuell ist die Aktie unter 1 CHF und die Firma in Nachlassstundung). Oder Tipps für andere Aktien, die nach kurzer Zeit (selbst nach IPOs, siehe Fälle Miracle oder Petroplus) 90% oder mehr an Wert verloren haben während die Bank selbst grosse Mengen davon besass ? Sind die Chinese Walls wirklich so schalldicht? Und warum geben Analysten fast nie SELL-Empfehlungen ab?

    Fragen über Fragen, über die man sich in Ruhe Gedanken machen sollte vor dem nächsten Aktienkauf.

    So, das wars mit kostenlosen Tipps :idea:

    Mehr gibts nur noch für 2 plus 20 :)

    __________

    * Oft stimmt eben bei Frühpensionierten mit zu guter Rendite auf Karibikinseln etwas nicht, wie beim guten alten Werner K.

    http://www.videoportal.sf.tv/v…8b-49da-a692-39fdbccce387

  • KIM hat am 05.03.2012 - 10:00 folgendes geschrieben:

    Quote
    Zum Lachen, wenn es nicht zum Weinen wär!

    Lachen oder weinen...wichtig ist, dass die Leute es überhaupt lesen.


    Viele Leute meinen, die Börse sei eine Einbahnstrasse ins schnelle Geld mit ein paar Mausklicks.


    "Plop", da platzt eine weitere Illusion wie eine Seifenblase.