Als Fazit für den September schrieb ich:
MarcusFabian wrote:
QuoteDer kurzfristige Ausblick für September ist negativ.Display More
Wir hatten seit April 2010 drei niedrigere Hochs (14. Mai, 18. Juni, 6. August) und der Aufwärtstrend seit Juli wurde gebrochen.
Kritisch wird die Marke von 5942, dem letzten Tief vom 5. Juli. Wenn sie hält, könnte der SMI gerne wieder auf 6200 steigen.
Wenn nicht, haben wir einen bestätigten Abwärtstrend mit Kursziel so um 5500.
Entlastung brächte hingegen ein Ausbruch über 6350.
Den Ausbruch über 6350 hatten wir zwar (Monatshoch 6471) aber besonders nachhaltig war der nicht und somit ist der September lediglich ein weiterer Monat mit Nullsummenspiel und einem weiteren Zick-Zack in der seit Mai anhaltenden Seitwärtsbewegung.
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Das gilt allerdings nur für den SMI in Franken. In Gold gerechnet, ist der SMI tatsächlich nach unten ausgebrochen und nähert sich unaufhaltsam dem Tief vom März 2009:
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Geprägt wurde der September von durchaus berechtigten Befürchtungen, die FED könne die Geldpumpe weiter anwerfen und den Dollar somit weiter schwächen. In der Tat hat der Dollar in diesem Monat eine beängstigende Talfahrt hingelegt, wie man z.B. am Goldpreis in $ erkennt. Gold ist im September von $1250 auf derzeit über $1300 gestiegen.
Mittelfristige Aussichten
Es gibt zwei Ängste, die in der Luft liegen: Double-Dip und Crack-up Boom.
Der nachfolgende Chart des Consumer Metrics Institutes legt nahe, dass eine zweite Rezession wahrscheinlich ist.
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In der Vergangenheit war der CMI (rot) ein sehr guter Vorläufer des US-BIP (grün).
Wie auf der Seite des CMI (http://www.consumerindexes.com/) nachzulesen, verwendet CMI im Gegensatz z.B. zum ECRI aktuellere Daten. CMI befragt z.B. Einzelhändler täglich bis wöchentlich nach ihren Umsätzen und ist somit näher am Puls der Wirtschaft als Institute, die sich auf Monats- und Quartalszahlen verlassen.
Ein Double-Dip hätte für die Märkte gravierendere Auswirkungen als die erste Rezession 2008/09, denn nun sind Reserven verbraucht, die Firmen bis aufs Gerippe abgemagert und die Staatsschulden bereits so gefährlich hoch, dass weitere QE-Massnahmen (Quantitative Easing) kaum noch möglich sind.
Ausserdem würde eine neue Rezession den Beweis erbringen, dass die mit neuen Staatsschulden finanzierten Wirtschaftsförderungsmassnahmen nur ein Strohfeuer waren aber der Wirtschaft nachhaltig rein gar nichts gebracht haben. Insofern stehen wir dann genau wie 2008 im Angesicht einer Depression. Nur halt auf höherem Schulden-Niveau! Und ausserdem wäre das Vertrauen in die Möglichkeiten von Staat und Zentralbanken, die Wirtschaft mit Pumpenkohle wieder zum laufen zu bringen, ein für alle mal zerstört.
Das zweite Mittelfrist-Szenario wäre der Crack-up Boom.
Ein Crack-Up Boom wird ausgelöst, wenn die Menschen das Vertrauen in ihre Währung verlieren. Sie sehen, wie die Kaufkraft ihrer Dollars, Euros und Franken abnimmt und ihre Lebensersparnisse dahinschmelzen.
Konsequenz: Man hebt all sein Barvermögen ab und kauft damit ein, als gäbe es kein Morgen. Gekauft würde alles von Autos über Möbel, Gold, Silber bis hin zu Aktien. Alles, was einen gewissen Werterhalt verspricht, würde gekauft. Nur weg mit dem Geld!
Entsprechend würden wir kurzfristig einen sehr starken Wirtschaftsaufschwung sehen. Stark ansteigende Preise. Auch bei Aktien.
Dieser Aufschwung würde vielleicht 1-3 Monate dauern. So lange halt, bis das ganze verfügbare Geld verpulvert ist. Danach käme das grosse Wehklagen.
Aussichten Oktober
Es mag unlogisch klingen und widerspricht auch den mittelfristigen Aussichten aber für die Zeit ab Mitte Oktober bis etwa Mitte/Ende November bin ich bärisch für Aktien, bärisch für Gold und bärisch für Rohstoffe.
Bullisch sehe ich derzeit nur den Dollar!
Der Dollar ist im Moment ähnlich extrem überverkauft wie Gold überkauft ist. Hier steht eine Korrektur an, die den Goldpreis in $ massiv auf ca. $1250/oz korrigieren sollte.
Erst ab Anfang Dezember dürfte die Korrektur abgeschlossen sein und alles wieder seinen gewohnten Gang nehmen: Dollar runter, Gold rauf.
Happy Trading
Marcus