SMI im Juli 2010

  • SMI im Juli 2010

    in_God_we_trust wrote:

    Quote
    Gott wirkt alles zum Besten.


    Humbug! Seit Leibniz geistert ein solch seltsames Axiom in glaeubigen Koepfen herum. Wenn die Menschheit wirklich daran glauben wuerde, haette sie ja nicht (in allen Religionen!) die Fiktion des Paradieses erfunden, das dann wirklich die beste aller Welten waere.

    Spinoza hat mit diesem Gottesbild aufgeraeumt, und wurde deswegen natuerlich von den Fanatikern als Ketzer verschrien und geaechtet. Haette er in Genf oder Zuerich gewohnt, waere er fuer den anderen Gedanken wohl auch ersaeuft oder verbrannt worden.

    Wenn Gott die Gravitation ist, und so viele der anderen physikalischen Gesetze, dann ist die Schoepfung weder gut noch schlecht. Die Schwerkraft gibt Leben, und gibt den Tod. Beides. Das ist weder gut noch schlecht, es ist gut und schlecht. Gut gibt es nicht ohne Schlecht.

    Das weiss ja jeder von seinen Erfahrungen. Jede gute Erfahrung hat ihr Schlechtes, und jede schlechte Erfahrung hat ihr Gutes.

    Drum wirkt "Gott" nicht alles zum Guten. Die Substanz wirkt alles zu beidem, zum Schlechten und zum Guten.

  • SMI im Juli 2010

    Meveric wrote:

    Quote
    Hoffen wir, dass die Börse wenigstens der Schwerkraft entfliehen kann und sich nicht noch weiter von ihr runterziehen lässt. *wink*


    Ich richte meine Börsenwelt eben so ein, dass ich sowohl mit einem Aufschwung als auch mit einem Abschwung leben kann. Beim Aufschwung verkaufe ich langsam meine tiefer getätigten Käufe und beim Abschwung kaufe ich langsam wieder nach. Dann brauche ich auch niemals auf etwas zu hoffen, sondern habe sozusagen wie beim 9x Spiel "Figgi und Mühle".

  • SMI im Juli 2010

    @in_God_we_trust


    So sehe ich das auch. Daher bin ich jetzt langsam wieder Optimistischer um einen Einstieg zu wagen.


    learner


    Gott und die Welt. Jedem seinen Glauben. Mag sein, dass alles irgendwo widerlegt werden kann. Das Paradies erfunden wurde und wir uns auf etwas freuen, dass es evtl. gar nicht gibt. Und trotzdem ist gerade in schlechten Zeiten ein Glaube wichtig. Einer glaubt an das fette Bankkonto und ist mit dem glücklich, ein andere halt an Gott oder sonst etwas schönes das ihm hilft, weil das Bankkonto nicht so fett ist.


    An was ich aber nicht glaube ist, dass Gott bei der Börse die Finger drin hat. Die ist eher teuflisch, da von Menschenhand erschaffen.


    Gott hat im Moment sowieso besseres zu tun als sich um eine Börse zu kümmern. Ölkatastrophe, Kriege, Krisen, Armut, Hunger, Überschwemmungen, Vorbereitung der Siege von Holland gegen Uruguay und der Spanier gegen Deutschland... *wink* usw...

  • SMI im Juli 2010

    learner


    Sehr guter Einwand. Eigentlich bin ich mit allem einverstanden, was Du schreibst, ausser mit zwei Dingen:


    1. für mich ist die Schwerkraft nicht = Gott, sondern die Schwerkraft ist einfach eines der abermillionen Gesetze des Universums (wenn Du so willst: eines der abermilliarden Gesetze Gottes).


    2. wie die Börsenkurse in Jahrhunderten einen steten Aufwärtstrend einhalten (da der Wohlstand der (immer grösser werdenden) Menschheit stetig ansteigt), so wirkt Gott Gutes. Kurzfristiger sind die Börsenkurse aber dauernden Schwankungen unterworfen (Sinuskurvenmässiges Auf und Ab). So haben wir auch im Allgemeinen das Gefühl, dass sich Gutes und Schlechtes immer aufhebt. Das ist aber auf lange Sicht für die Menschheit nicht der Fall. Z.B.: Wahrscheinlich hast Du einen Computer mit dem Du Zugriff aufs Internet hast. Wenn Du das alles nicht hättest (was ich vor 15 Jahren noch erlebt habe), dann fühltest Du Dich wahrscheinlich nicht mehr oder weniger glücklich. Aber Deine Möglichkeiten, Dein Horizont hat sich erweitert. Dafür sollte man doch wenigstens dankbar sein.

  • SMI im Juli 2010

    fritz wrote:




    och fritzli... börse ist nicht gleich wirtschaft... da wird zuviel gespielt. Auf alle Fälle dachten wohl noch mehr leute dass es jetzt billig ist zum Einsteigen. Kommen jetzt überraschend positive Q2-Zahlen könnte den Runterdrückern ein schöner Strich durch die Rechnung gemacht werden.... :) aber davon sind wir noch weit weg. Es werden ja schon wieder zur genüge "Angst- und Furchtmeldungen" verbreitet, die ersten nicht neu und zweitens nur Spekulation sind.

  • SMI im Juli 2010

    Meveric wrote:

    Quote
    Einer glaubt an das fette Bankkonto und ist mit dem glücklich, ein andere halt an Gott oder sonst etwas schönes das ihm hilft, weil das Bankkonto nicht so fett ist.


    Du vergisst die Möglichkeit, dass jemand auch an Gott glauben kann und an seinem fetten Bankkonto Freude hat. Wenn dann das fette Bankkonto einmal verschwunden ist, dann bricht Heulen und Wehklagen aus, bei dem, dessen Gott "fettes Bankkonto" heisst. Der andere hat ja immer noch den Glauben an Gott und sagt zu sich selbst: "Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen, der Name des Herrn sei gelobt". Nun freut er sich halt am reizenden Blümchen an der Strasse anstatt an seinem fetten Bankkonto, was solls?


    Meveric wrote:

    Quote
    An was ich aber nicht glaube ist, dass Gott bei der Börse die Finger drin hat. Die ist eher teuflisch, da von Menschenhand erschaffen.


    Bin ich überhaupt nicht einverstanden. Weshalb ist für Dich alles eher teuflisch, das von Menschenhand erschaffen wurde? Gott hat selbst gesagt, dass die Menschen sich die Erde und die Tiere untertan machen sollen.


    Meveric wrote:

    Quote
    Gott hat im Moment sowieso besseres zu tun als sich um eine Börse zu kümmern. Ölkatastrophe, Kriege, Krisen, Armut, Hunger, Überschwemmungen, Vorbereitung der Siege von Holland gegen Uruguay und der Spanier gegen Deutschland... *wink* usw...


    Du irrst Dich, wenn Du denkst, dass Gott keine Zeit hat und sozusagen im Dauerstress ist. Gott hat alle Zeit der Welt! Aber ich sehe, Du hast Humor. Sehr gut! Das Leben in hiesigen Gefilden ist kurz, es ist ein Abenteuer, packen wir es an und seien wir dankbar für das was wir sind und haben. Was die Katastrophen, Kriege etc. anbelangt, das sind vielleicht eben die vielzitierten Höllenqualen und Strafen Gottes, die den Ungläubigen zugedacht sind. Natürlich kann das auch jeden Gläubigen treffen, mit dem Unterschied, dass dieser in der Folge zum Märtyrer erklärt wird. :)

  • SMI im Juli 2010

    orakel


    Oh, Ihr Schwerenöter! Wann begreift Ihr endlich, dass es keinen "richtigen" Kurs an der Börse gibt und nie geben wird? Die Börse muss dauernd den möglichen Bereich abstecken, in dem dieser "richtige" Börsenkurs sich befinden kann. Deshalb wird der Kurs einmal heruntergeprügelt, dass Gott erbarm, ein andermal wird er in den Himmel und weit darüber hinaus bis ins Kraut gelobt! Das ist so gottgewollt und niemand, der das bekämpfen will, wird je Erfolg haben. Stattdessen, nützt es doch aus! Kauft, wenn fast alle Journalisten den Weltuntergang, Währungsreform, Hyperinflation, Krieg etc. verkünden und verkauft, wenn fast alle Politiker übermütig werden!

  • SMI im Juli 2010

    Neu-SG wrote:

    Quote

    fritz wrote:




    och fritzli... börse ist nicht gleich wirtschaft... da wird zuviel gespielt. Auf alle Fälle dachten wohl noch mehr leute dass es jetzt billig ist zum Einsteigen. Kommen jetzt überraschend positive Q2-Zahlen könnte den Runterdrückern ein schöner Strich durch die Rechnung gemacht werden.... :) aber davon sind wir noch weit weg. Es werden ja schon wieder zur genüge "Angst- und Furchtmeldungen" verbreitet, die ersten nicht neu und zweitens nur Spekulation sind.


    Nein!!! Die Börse ist nicht nur ein "Spielplatz" oder ein "Ersatzcasino". Da gibt es Tausende von Milliarden an Anlagevermögen von Pensionskassen und Funds irgendwelcher Art, und ebenfalls Riesenbeträge von Gutbetuchten, auf Sicherheit bedachten Privaten, die nicht wie Max und Moritz mit einigen Tausend Franken-Gezocke herumgamblen... 8) :twisted: 8)

  • SMI im Juli 2010

    marabu wrote:

    Quote

    Neu-SG wrote:


    Nein!!! Die Börse ist nicht nur ein "Spielplatz" oder ein "Ersatzcasino". Da gibt es Tausende von Milliarden an Anlagevermögen von Pensionskassen und Funds irgendwelcher Art, und ebenfalls Riesenbeträge von Gutbetuchten, auf Sicherheit bedachten Privaten, die nicht wie Max und Moritz mit einigen Tausend Franken-Gezocke herumgamblen... 8) :twisted: 8)



    ja drum gibts Hexensabbate wo gesteuert wird, drum können ölpreise massivst in die Höhe spekuliert werden, drum wird Land A als fast bankrott bezeichnet, Land B mit mehr Schulden aber nicht. Drum kann man auf bankrotte Staaten wetten, drum gibts Leerverkäufe, drum gibts Insiderwissen, drum gibts gezielt gestreute Gerüchte oder wie bei Porsche gezielte Fehlinformationen.....


    Stimmt ist alles ganz brav an der Börse. Fritz gibt der Firma Geld und wird dafür gewinnbeteiligt. Mehr nicht. Keine Lottoscheine auf fallende Kurse und so weiter..

  • SMI im Juli 2010

    Die CREDIT SUISSE sucht wieder stark nach fähigen Zocker der aus Geld noch mehr Geld generieren kann.


    In einem virtuellen "Game" bekommt man ein Startkapital,das Ziel ist (wie sollte es auch anders sein) aus Kohle noch mehr Kohle zu generieren.




    Hier der Link:


    http://efc.creditsuisse.stocktrak.com/



    PS: Falls einer von euch unter den Besten ist stehen ihm hervorragenden und glorreichen Geldzeiten bevor,diese Stellen sind REAL zu besetzten.


    Also meine Kapitalisten ohne Moral und Ethnik ran ans Spiel und viel Glück *wink*




    Ich versuchs mal mit dem Tintenfisch Paul seine Quote sollte ja nicht allzu schlecht sein, die Frage ist nur wie komm ich an Paul ran?


    [Blocked Image: http://www.donaukurier.de/storage/scl/afp/journal/eins/1764503_m1t1w600q75v47864.jpg]

  • SMI im Juli 2010

    Meveric wrote:

    Quote
    Hoffer die Amis trauen sich auch noch ein wenig den DJ hochzujubeln und nicht gleich wieder fallen zu lassen.


    Die werden stark in plus eröffnen, gegen nachmittag aber werden Kurse sicherlich um Einiges verpuffen...


    :roll:

    "Die Hausse wird in der Baisse geboren, sie wächst in der Skepsis, altert im Optimismus und stirbt in der Euphorie."

  • SMI im Juli 2010

    Meveric wrote:

    Quote
    Was war vorher da, das Huhn oder das Ei?

    Beeinflusst die Börse die Wirtschaft und die Politik oder beeinflusst die Wirtschaft und die Politik die Börsen?


    Beide Fragen lassen sich beantworten ;)


    Das Ei war zuerst. Das Huhn ist immer 100% genetisch identisch mit dem Ei aus dem es geschlüpft ist. Das gelegte Ei weicht aber ein kleines bisschen vom Huhn ab.

    Eines schönen Tages hat also ein Vogel, der schon fast ein Huhn war (aber nur fast) ein Ei gelegt, das als erstes Huhn in die Geschichte eingehen konnte.


    Die zweite Frage ist weniger simple. Grundsätzlich beeinflusst die Wirtschaft die Börse, nicht umgekehrt. Das Wohlergehen von Caran-d'Ache hängt davon ab, wieviele Bleistifte verkauft werden, nicht davon, wie hoch der Aktienkurs ist. Letzterer ist absolut Irrelevant.

    In einem guten Markt werden die Kurse aber steigen, wenn Caran-d'Ache mehr Bleistifte verkaufen kann, zu einem höheren Preis oder billiger produzieren kann.


    Wir haben aber im Moment eine Situation, wo dieser Zusammenhang nur noch bedingt spielt. Wo Aktien als Inflationsschutz und Fluchthafen für die Gratis-Kohle der Banken herhalten müssen und die effektiven Unternehmenszahlen nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.


    Wir durften im letzten Jahr mit staunenden Augen erleben, wie Aktien um 50, 70, 100% gestiegen sind, obschon sich die Gewinne nicht wesentlich gesteigert hatten.


    Entsprechend werden wir nun erleben, wie Kurse um 20, 30, 50% sinken, obschon es der Firma gleich gut oder schlecht geht wie noch im April.

  • SMI im Juli 2010

    Ich sehe es weniger dramatisch… *wink*


    Was wir heute sehen sind indirekte Konsequenzen von Stimulus-Pakette, wir sehen eine „tatsächliche“ Recovery, die ohne künstliche „Perfusion“ stattfinden muss und daher langsamer vorangeht.

    Hinzu kommt noch die Thematik der EU-Schulden...Meldungen aus China...was die Lage noch zusätzlich kompliziert.


    Tiefere Kurse sind wahrscheinlich, dessen ich mich auch bewusst bin, denn positive Impulse werden wir demnächst kaum zu hören bekommen. Paradoxerweise könnten womöglich die Q2-Resultate mit einem „besser-als-erwartet“ die Stimmung verbessern, allerdings ist darauf kein Verlass...


    Anfangs 2009 fragte man sich „Wie können wir einen Kollaps vemeiden?“ und heute fragt man sich: „Wie können wir die Recovery aufrecht erhalten?“. Der Unterschied ist bemerkenswert, nicht?

    "Die Hausse wird in der Baisse geboren, sie wächst in der Skepsis, altert im Optimismus und stirbt in der Euphorie."

  • SMI im Juli 2010

    @Marcus


    Zu Absatz eins: :P Interessante Sache. :P

    Wie hiess der Vogel, war der ein Ami, oder gab es die damals noch nicht?


    @all

    Zum Rest: Ich glaube aber, dass momentan und schon länger die Politik, eng verflochten mit der Wirtschaft, die Börsen regiert. Z.B. gerade bei den Banken hatten und haben die Politiker doch ihre Fingerchen auch drin, oft auch in der Industrie. Wenn man Geld brauchte, holte mann es in den letzten Jahren zuerst von der Börse. Die Millers, Browns und Meyers dieses Planeten verloren dann ihr Kapital in Aktien oder machten riesen Verluste. Ben der Gute (ich habe für ihn etwas Nachsicht, da er doch als Vorgänger den Greenspan hatte, ein folgenschweres Hindernis) er druckte dann, wie einst versprochen, $-Banknötli. Aber für die Millers, Browns, und Meyers war das schon zu spät.

    Ich glaube aber auch, so richtig Mode wurde das erst unter dem letzten buschigen US-Häuptling. Der war vermutlich zu versoffen, um etwas zu merken. Nachher war es jeweils schon zu spät.

    Eben, wie ich oft sage: Ein riesen mieses Schaupiel auf dieser Weltbühne.


    Wir brauchen noch diverse Neubesetzungen in dieser Welt, ehrlichere Schauspieler :!:


    Etwas Naiv, aber ich hoffe auf die Jungen

    Menschen, die aus diesen kriminellen Machenschaften gelernt haben, wie man es nicht machen sollte. Es gibt noch welche, die noch nicht so bekifft und betrunken sind und mit offenen Augen und den Füssen auf dem Boden im Leben stehen.

  • SMI im Juli 2010

    @MarkusFabian


    Ein kleiner Überlegungsfehler!


    Big Players wetten momentan auf sinkende Kurse. Dies machen sie, weil sie gemerkt hatten, dass es an der Börse nur noch zögernd hinauf geht. Also muss man durch geschickte Big Trades und mit Unterstützung von angeblich schlechten Daten Weltuntergangsstimmung verbreiten. So können sie viel mehr Geld verdienen. Geht die Börse so rasant bachab, dann kauft niemand mehr Caran d'Ache Bleistifte und die Gewinne von Caran d'Ache gehen somit auch bachab.


    Die Börse ist schon lange kein Spiegelbild der Wirtschaft mehr, sondern Bestandteil davon und zwar in grossem Masse. Wenn die Börse wettet, dass ein Land beispielsweise bankrott geht, dann geht es tatsächlich bankrott, weil die Spreads so gross werden, dass diese Länder gar keine Geld mehr aufnehmen können.

  • SMI im Juli 2010

    Lupi wrote:

    Quote
     

    Anfangs 2009 fragte man sich „Wie können wir einen Kollaps vemeiden?“ und heute fragt man sich: „Wie können wir die Recovery aufrecht erhalten?“. Der Unterschied ist bemerkenswert, nicht?


    Nein.Für Mich abslout nicht.


    Es sind doch BEIDES nur ganz simple FRAGEN .




    weico