bitte um einen Ratschlag

  • Seit einigen Monaten quält mich eine Geschäftsidee. Ich benötige darum dringendst professionelle Hilfe, damit mir mögliche Fehlschläge erspart bleiben.


    Ich 26, habe vermutlich oder „fast schon sicher“, ein verkaufsfähiges Produkt entdeckt.

    Nun, wo liegt das Problem?


    1. obwohl ich eine Ausbildung mit betriebswirtschaflichen Hintergrund abgeschlossen habe fehlen mir die Erfahrungen und das gewisse Know-how um ein solches Vorhaben auf die Beine zu stellen.


    2. weil mir mit Sicherheit, die nötige Liquidität (ein Teil)(der grössere), fehlt :roll:


    3. um mögliche Konflikte verhindern zu können, reicht mein Wissen in rechtlichen Belangen überhaupt nicht.


    Wie Ihr sehen könnt, würde ein Alleingang ins absolute Chaos führen….

    Wer kann mir weiterhelfen?? Oder zumindest einen kleinen Tipp geben…


    ps: der Bussinesplan ist in Arbeit


    mit freundlichen Grüssen mipoli

  • bitte um einen Ratschlag

    Mir hat für die Firmengründung dieses Buch geholfen:


    http://www.beobachter.ch/buchs…-mache-mich-selbstaendig/


    Aber mit deiner betriebswirtschaftlichen Ausbildung solltest du einen Grossteil davon schon kennen.


    Mir hat das Buch zwar geholfen, aber mein Business ist trotzdem gescheitert... :( Damit dir nicht das gleiche passiert, hier ein paar der Gründe:


    Es geht immer um die Kohle, es ist viel einfacher mit einem Geschäft Geld zu machen, wenn du schon viel Geld hast.


    Das war bei mir nicht der Fall, ich habe zwar Produkte, die in dieser Qualität und zu diesen Preisen absolut auf dem Schweizer Markt mithalten können, respektive sogar besser sind, aber das nützt nichts, wenn das Zielpublikum sie nicht findet, respektive ich zu weit vom Zielpublikum weg bin. Es hat mir aber an der Kohle gefehlt, um die Produkte gut zu vermarkten. Dafür braucht es auch Zeit und das ist auch wieder Geld.


    Wichtig ist also, dass du ausser für die Herstellung des Produktes noch genügend Reserven für Marketing, etc. hast, während du am Anfang Fixkosten wie Miete, etc. klein halten solltest.

    Diese Reserven sollten über mehrere Jahre ausreichen, es gibt selten ein Produkt, dass sofort wie eine Bombe einschlägt, ausser du kannst dir bombenmässige Werbung leisten, z.B. TV-Spot zwischen Tagesschau und Bucheli, Stände an allen grossen Messen, etc.


    Etwas anders ist es, wenn du quasi einen Soft-Start machen kannst und gleichzeitig weiter arbeitest und Geld verdienst.


    Dann ist noch die Frage, wie es mit der Konkurrenz steht. Wenn du "grosse" Konkurrenten hast, wie Migros, Coop, Obi, Ikea, Media-Markt, dann wird es schwierig, die können dich ausdrücken wie eine Zitrone.


    Wichtig ist auch der Standort. Wenn du zu weit weg bist von den potentiellen Kunden (das ist bei mir der Fall), dann ist es schwierig.


    Viel Glück

    fritz

  • Re: bitte um einen Ratschlag

    mipoli wrote:

  • bitte um einen Ratschlag

    chuecheib wrote:

    Quote
    punkt 2 stellt eigentlich kein problem dar wenn du mit einem vernünftigen businessplan bei der bank deines vertrauens anklopfst ;)


    und ich dachte das mit dem Vertrauen in Banken ist nicht mehr :lol:

  • bitte um einen Ratschlag

    Da Du auf fremde Hilfe angewiesen bist und scheinbar eine "todsichere" Idee hast: VORSICHT. Ideen werden sehr gerne geklaut (z.B Google)! Da wird manchmal Freund zum Feind....


    Also VORHER die Idee sichern, evtl. sogar Patente anmelden (kostet halt auch wieder Geld :cry:). Ansonsten gleich mittels Vertrag absichern. Lieber ein 50:50 Geschäft als hinterher zusehen wie die Idee von anderen vermarktet wird.


    Übrigens auch das Vorlegen eines Bussinesplans (mit Detailangaben der Idee) bei der Bank könnte zu einem Ideenklau werden.


    Ok, tönt etwas überrissen aber "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste"

  • bitte um einen Ratschlag

    chuecheib wrote:

    Quote
    punkt 2 stellt eigentlich kein problem dar wenn du mit einem vernünftigen businessplan bei der bank deines vertrauens anklopfst ;)


    ... und als Sicherheit ein paar Immobilien besitzt...


    Gruss

    fritz

  • bitte um einen Ratschlag

    Wenn du den Banken Sicherheiten bieten kannst, sind sie auch heute noch überraschenderweise sehr spenadabel. Hab ich gerade selber erfahren. Ansonsten ist startzentrum.ch die beste Adresse.


    Ich geh mal davon aus, dass du noch relativ jung bist und rate dir Folgendes...


    Wichtig ist, dass du Leute mit Erfahrung hast, die dir mit Rat zur Seite stehen. Besonders ältere, oft pensionierte Menschen haben wertvolle Ratschläge und helfen auch sehr gerne. Du kannst es auch mit Eltern von Freunden aus deiner Schulzeit versuchen. Fragen schadet nichts.


    Für alle wichtigen Schritte benötigst du fachkundigen Rat. Jemand der sich auskennt und vor allem mit Zahlen. Scheue nicht die Kosten dafür. Du brauchst jemanden, dem du keinen Sand in die Augen streuen kannst und der dir den Sand aus den Augen nimmt.


    Ich selbst unterzeichne keine Verträge ohne meinen Buchhalter. Den ersten Kontakt und Blabla mach ich selber (die denken meist einen Naivling vor sich zu haben), aber wenns um die Wurst geht, ist er dabei. Er kostet zwar ne Menge, aber er kann ohne Hemmungen auch die heiklen Punkte angehen und holt dabei weit mehr als ich raus.


    Fehler und Lehrgeld zahlt man immer am Anfang. Je nachdem was du vor hast, kannst du dich auch erst mit einem kleinen, ähnlichen Projekt versuchen, denn da ist auch das Lehrgeld kleiner.


    Achtung! Aufpassen mit wem du über deine Idee sprichst. Habe selbst gerade vor zwei Monaten bereut, zuviel gesagt zu haben.


    Falls deine Idee nichts mit Gastronomie zu tun hat, kannst du sie mir per PM schreiben und ich mach mir ein paar Gedanken dazu. Wenn sie mit Gastronomie zu tun hat und gut ist, klau ich sie dir. ;) :lol:

  • bitte um einen Ratschlag

    fritz wrote:

    Quote

    chuecheib wrote:


    ... und als Sicherheit ein paar Immobilien besitzt...


    Gruss

    fritz


    er ist noch jung ... da lässt sich auch ohne immobilien was verhandeln ;)

  • bitte um einen Ratschlag

    HOTZENPLOTZ wrote:

    Quote


    Für alle wichtigen Schritte benötigst du fachkundigen Rat. Jemand der sich auskennt und vor allem mit Zahlen. Scheue nicht die Kosten dafür. Du brauchst jemanden, dem du keinen Sand in die Augen streuen kannst und der dir den Sand aus den Augen nimmt.


    Das kann ich nur unterstützen. Genau das habe ich nämlich nicht gemacht. Und wahrscheinlich hätte mir solch ein Fachmann gesagt, dass ich mit mit meinen lächerlichen 150k gar nicht daran denken soll, solch ein Geschäft in der Schweiz zu eröffnen.


    Es kann nämlich sein, dass du blind wirst vor lauter Freude an deiner tollen Idee. Da hilft eine neutrale Meinung.


    Ich habe damals alles von der falschen Seite angeschaut (weil ich ja die Schweizer Seite gar nicht gekannt habe), ich habe mir gesagt, dass wenn täglich 100 Container mit ähnlicher Ware in die ganze Welt exportiert werden, dann sollte es eine Kleinigkeit sein, davon auch ein paar Stücke in einem der reichsten Länder zu verkaufen, umsomehr weil ich auf der anderen Seite ein Spezialist bin und nur die besten Stücke ausgewählt habe.


    Ein Spezialist von Schweizer Seite hätte mir dabei wahrscheinlich die Augen geöffnet und ich hätte meine Kohle besser ausgegeben...


    Allerdings ist da auch die Frage, ob dich dieser Fachmann auch wirklich fachmännisch beraten wird oder er nur seine eigenen Interessen sieht.


    Wir kennen ja alle gewisse Branchen, wo bestimmte Fachleute nur an sich selber denken...


    Gruss

    fritz

  • bitte um einen Ratschlag

    Um Investoren zu finden brauchst Du auf jeden

    Fall einen soliden und ausführlichen Businessplan

    und der wichtigste Teil darin ist der Finanzplan.

    Kurse zur Erstellung eines Finanzplans werden

    kostenlos (vom Staat finanziert) via http://www.ifj.ch

    angeboten.

    Wen Du mit dem Businessplan dann für eine

    Finanzierung angehst, hängt vom Umfang des benötigten

    Startkapitals ab:

    0-100k: Friends, Fools and Family

    100k-500k: Bank (idealerweise eine mit

    spezialisierter Startup-Finanzierungsabteilung,

    UBS und CS kannst Du vergessen, Kantonalbanken

    insbesondere ZKB sind hier fortschrittlicher),

    oder sogenannte "Business Angels=BAs" (google

    danach).

    500k-30Mio: Sogenannte "Venture Capitalists=VCs)

    (letztere wollen Deinen Businessplan so dermassen

    hochskaliert und internationalisiert sehen dass

    Dein Business höchstwahrscheinlich zum Scheitern

    verurteilt wird und werden Dir ausserdem mindestens

    90% der Aktien Deiner noch nichtmal gegründeten

    Firma für ein Butterbrot aus den Fingern reissen).

    Zusammenfassung:

    Entweder Du startest Dein Business klein und

    nebenberuflich und kannst das Startkapital aus

    Deinem Umfeld zusammenkratzen. Dann dauerts länger,

    wächst aber organisch und gesund. Oder Du hast eine

    wirklich originelle und zündende Geschäftsidee und

    nutzt eine Bank oder ein zwei (faire!) BAs als

    Startup-Booster. Oder letzteres mit den VCs: Du

    verkaufst Deine Seele anstatt sie (wie bei den

    anderen Varianten nur zu verleasen), bist auf jeden

    Fall unfrei und in 19 von 20 Fällen dann trotzdem

    pleite aber in 1 von 20 Fällen ziemlich reich

    geworden. Für den letzten Fall muss Dein Business

    entweder Nanotech oder Biotech sein und der Kapital-

    bedarf mind. 20Mio, sonst sind die Schweizer VCs

    nicht daran interessiert. Wenn Dein Business IT ist

    und der Kapitalbedarf mind. 3 Mio, dann solltest

    Du VCs in Israel fragen und die Schweizer vergessen.

    So sieht das aus. Startup-Finanzierungen in der

    Schweiz sind also leider ziemlich ein kümmerlicher

    Witz im Vergleich zu den Möglichkeiten im Ausland

    und viele innovative Schweizer Geschäfsideen werden

    deshalb entweder gar nicht erst umgesetzt oder eben

    im Ausland.

    Freche Alternative: Gründe einen Startup-Investment-

    Fond. Überzeuge VCs und BAs ihr Geld dort hineinzu-

    pumpen. Nimm erfahrene VCs und BAs mit in die

    Fondsleitung. Gründe Dein eigentliches Geschäft

    nebendran im Namen eines Kumpels. Danach musst Du

    die Fondsleitung (von der Du ein Teil bist) nur

    noch überzeugen, das Geschäft "Deines Bekannten"

    mit ins Portfolio aufzunehmen.

    Hätte ich so machen sollen, dann wär ich wohl

    schneller vorwärts gekommen.