Im Januar hatte ich prognostiziert:
Quote:
QuoteMeine Prognose lautet: Steigende Kurse bis maximal Mitte Januar. Danach Seitwärtsbewegung bis Ende März und dann Taucher.
Genau so ist es auch gekommen und von daher sehe ich auch keinen Grund, irgend etwas an meiner im Januar geposteten Prognose für die nächsten Monate zu ändern.
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Ich erwarte, dass sich der SMI so in der Gegend zwischen 6200 und 6500 bewegen wird.
Auch sonst erwarte ich keine grossen Sprünge an den Märkten. Der Dollar dürfte mit 1.05 nun wieder ein Short-Kandidat sein, Gold wird sich im Gegenzug ein bisschen erholen aber auch hier erwarte ich keine grossen Sprünge.
Das liegt wohl auch daran, dass für Februar keine besonderen Ereignisse geplant sind. Die Quantitative-Easing Massnahmen laufen noch bis März. Neue Geldspritzen wird es im Februar nicht geben aber TARP-Gelder werden auch nicht zurückgezogen. Die FED wird die Zinsen auf dem aktuellen niedrigen Niveau belassen und somit kann sich im Februar ein ganz langweiliges roundig-top an den Märkten ausbilden.
Auch aus dem Debattier-Club WEF erwarte ich keine nennenswerten Impulse - geschweige denn Entscheidungen, die die Märkte beeinflussen könnten.
Fazit: Alles, was geplant ist, deutet auf einen langweiligen Börsenmonat hin. Bewegung kann es also höchstens durch ungeplante Ereignisse geben. Davon gibt es aber eine ganze Menge.
Beginnen wir mit dem sich anbahnenden Konflikt USA China. Die Amis schliessen einen grossen Rüstungsdeal mit Taiwan ab und die Chinesen sind entsprechend "absobloodylutely not amused". Da die Chinesen immer noch ein wichtiger Geldgeber für amerikanische Schulden sind, kann ich mir gut vorstellen, dass sie die USA bestrafen, indem sie keine neuen Schulden aufkaufen bzw. sogar alte Schulden - t-Bonds - verkaufen und somit die finanziellen Möglichkeiten der USA weiter einschränken.
Weiterhin hat der US-Kongress (wenn auch murrend) zugestimmt, die US-Schulden um weitere 1900 Milliarden Dollar auszuweiten. Ich rechne nicht damit, dass dieses Geld sofort - also im Februar - eingesetzt wird. Aber Obama hat dieses Geld in der Hinterhand und kann und wird es verwenden, sollten die Märkte unerwartet abschmieren. Das sollten wir im Hinterkopf behalten, denn diese 1900 Mrd. werden eines Tages in die Märkte gepumpt und entsprechend den Aktien/Oblis neuen Auftrieb verschaffen. Wenn auch nicht im Februar.
Was also wird - meiner Einschätzung nach - passieren?
Wir wissen, dass die Aktienpreise seit Februar 2009 nicht durch Zahlen der Unternehmungen oder durch Erwartungen oder durch Gewinnaussichten gesteuert werden sondern fast ausschliesslich durch die Pumpenkohle (offiziell USA: 8000 Mrd., weltweit 13600 Mrd.) der FED. Die Zentralbanken rund um den Globus pumpen enorme Geldmittel in die Banken, die damit nichts besseres anzufangen wissen, als Aktien und Staatsanleihen zu kaufen, was deren Preise in die Höhe treibt bzw. stabilisiert.
Nun ist eine Bank natürlich nur so lange bereit, Aktien zu kaufen, als auch deren Wert steigt und diesen Punkt haben wir wie erwartet Mitte Januar erreicht. Wenn die Aktien wieder sinken, werden sich die Banken von ihren Positionen trennen und das Geld in andere Assets investieren (wenn überhaupt.)
Glücklicher Weise - für die Big-Boys - sind die Kleinanleger im Moment mega-long im S&P. Sprich: Die Comms (Banken, Hedge-Fonds) und Large-Traders (Pensionskassen, Versicherungen) verkaufen ihre Aktien an die Kleinanleger.
Wenn sie es richtig angehen, die Kurse einigermassen stabil halten und durch entsprechend positive Analystenkommentare, Medien-Berichte etc. die Kleinanleger bei der Stange halten können, werden sie sich marktschonend und zu aktuell hohen Preisen von ihren Aktien trennen können. Somit hat der Kleinanleger noch Gelegenheit, einen Monat lang Aktien zu hohen Preisen zu kaufen, bevor dann im März die Kurse endgültig einbrechen.
Natürlich kann es auch jederzeit passieren, dass der eine oder andere Big-Boy die Nervern verliert, zu schnell zu viele Aktien verkaufen will und dann bricht der Preis früher ein als geplant.
Ich will mich nicht all zu weit auf die "Äste rauslassen", aber ich würde fast wetten, dass wir in den nächsten Tagen sinngemäss folgende Analysen zu lesen bekommen:
"Aktien sind in einem Bullenmarkt und jeder Einbruch ist ein Geschenk des Himmels und sollte als Nachkaufgelegenheit betrachtet werden."
Besonders skrupellose Banken mögen sogar den bullshit vom "Senken des Einstandspreises bei einem Einbruch" bringen.
Wie dem auch sei: Wir haben seit Mitte Januar eine klassische Schafsweide ( http://www.charttec.de/html/ta_dreieckige_schafsweide.php ) und somit noch gut einen Monat Zeit, die Schafe auf die Weide zu locken, bevor die Löwen und Wölfe die Falle zuschnappen lassen.
Interessant wird es - wie schon im Januar-Thread erwähnt - im März, wenn die geplanten Quantitative-Easing Programme wie TARP offiziell auslaufen.
Meine Prognose hierzu: Die Regierungen werden diese Unterstützungsmassnahmen tatsächlich auslaufen lassen, wenn sie auch - wie die USA mit den erwähnten 1900 Mrd. - bereits die Hilfsgelder in der Hinterhand halten. Sie werden also die Massnahmen einstellen und schauen, was passiert. Wenn die Wirtschaft und die Märkte entsprechend im März unangenehm einbrechen, weil sich nun herausstellt, dass der vermeintliche Aufschwung nur auf Pumpenkohle des Staates basierte und die Eigendynamik der Wirtschaft immer noch gleich Null ist, kann man entsprechend die Rettungsgelder aus dem Hut zaubern und die Märkte ein weiteres mal auffangen.
Natürlich dürfte die darauf folgende Hausse nicht mehr so stark sein wie jene seit März 2009, denn 1900 Mrd sind ja bedeutend weniger als die insgesamt 13600 Mrd., die die Hausse ab März 2009 finanziert haben.
Natürlich geht die neue QE-Runde dann wiederum Hand in Hand mit einem Abwärtstrend im Dollar, der ja mit zunehmender Verschuldung und Geldmengenausweitung der USA logischer Weise an Wert verliert.
Fazit: Februar seitwärts bis abwärts; März Absturz und dann auffangen der Märkte durch Einsatz neuer Pumpenkohle.
Vielleicht wird es dann auch noch weitere Unterstützungsgelder geben und die Tiefs vom März 2009 können noch gehalten werden. Dann feiern wir halt noch eine zweite Bärenmarktrally bis auch dieses Geld aufgebraucht ist und die Märkte im Herbst 2010 erneut in die Grütze gehen.
Aber das besprechen wir dann im Sommer, wenn wir mehr Informationen haben.
Happy Trades
Marcus