Mindset Holding AG

  • Finek hat am 03.09.2012 - 23:16 folgendes geschrieben:

    ..wer weiss, vielleicht wäre der CFO von Mindset Holding AG etwas für dich? smiley

    Nein, ich steh' eher auf Verbrennungsmotoren. Man sollte mehr in eine Partnerschaft einbringen können als zwei Prototypen....

  • hoaxbuster hat am 03.09.2012 - 22:47 folgendes geschrieben:

    Quote

    Mit der Veröffentlichung des letzten Jahresberichts hat Mindset die Leichen im Keller präsentiert. Keiner kann nun sagen, der Konkurs wäre überraschend gekommen. Davor waren aber einige entscheidende Details der Vereinbarung mit GEM nicht publiziert (Konditionalität der Eigenmittelzusage und Kosten des Vertrags).

    Der Zeitpunkt des Konkurses (nicht der Konkurs an sich) kommt für mich trotzdem überraschend. Im Geschäftsbericht 2011, Seite 37 stand:

    Also dachte ich (ohne Details zu kennen) entweder werde der Konkurs per Juni 2012 eingereicht oder GEM hätte die Frist erstreckt bzw. MIND hätte neues Geld auftreiben können. Da wir bereits September 2012 haben, dachte ich bis zur Konkurs-Meldung vom 31. August an letzteres.


    Eigentlich ist die Situation ja absurd, wenn ich es richtig verstanden habe: MIND konnte den Grossteil der Zusage von 75M CHF nicht mehr abrufen, weil sie die Zinsen darauf nicht zahlen konnten, das obwohl sie vorher nur einen kleinen Teil dieses Betrags bezogen hatten.


    In der PR vom Mai 2010, die seeländer erwähnte stand generell zu den 75 Millionen CHF:

    Quote


    Die MINDSET HOLDING AG erhält eine Eigenmittelzusage über CHF 75'000‘000.-- von GEM Global Yield Fund Limited („GEM“) für den Zeitraum von 3 Jahren. Gemäss dieser Vereinbarung kann MINDSET HOLDING, nach einer Preisfestlegungsspanne von 15 Handelstagen, einzelne „draw downs“ (Eigenkapitalzusagen) abrufen. Menge und Preis der an GEM zu verkaufenden Aktien hängen vom Marktvolumen und den an der SIX bezahlten Aktienkursen während der Festlegungsspanne ab. MINDSET HOLDING bestimmt den Zeitpunkt und den Maximalbetrag jeder Kapitalerhöhung.

    Also bestand wohl ein Interesse den eigenen Aktienkurs und das Volumen im Auge zu halten. Ob mit oder ohne Timing mit PR-Meldungen sei dahingestellt, das kann man von aussen nicht beurteilen.


    Wäre bei Mindset operativ mit diesen "draw downs" ab Mai 2010 mit zu grosser Kelle angerichtet worden könnte ich verstehen, dass der Liquiditäts-Schnauf bereits vor Ablauf der drei Jahre ausging. Also zum Beispiel xy Ingenieure eingestellt, viele neue Prototypen gebaut oder bauen lassen, riesige Fabrikhalle(n) gemietet für die 1500er-Vorserie...


    Eigentlich war das Geld ja dazu da gemäss PR, natürlich in vernünftigem Rahmen:

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    Dieser wesentliche Durchbruch in der Ausfinanzierung ermöglicht der Gesellschaft die Weiterentwicklung des mindset Elektroautos Richtung Serien-Produktion.

    Aber für F&E sowie Marketing waren gemäss Geschäftsbericht seit Mai 2010 nur verschwindend kleine Beträge ausgegeben worden, dafür jährlich ca. eine Million CHF für Löhne und Miete in der Holding!


    Aktionäre hätten sich fragen müssen: Was ging konkret in der Autoentwicklung (ausser der wundersamen PR zu neuen Akkus, das war aber bereits 2012) Richtung Markteintritt seit dem GEM-Einstieg?


    Praktisch ohne F&E sowie Marketing hätte die CFO, Frau M. (ich bleibe jugendfrei) "nur" schauen müssen, dass die Holding weniger Löhne bezieht, Mietkosten reduziert und dafür die Zinsen/Kosten für die draw downs an GEM regelmässig bezahlt bzw. liquide rückgestellt werden. Oder aber im GEM-Vertrag stand noch mehr Kleingedrucktes oder Pferdefüsse, die nur intern bekannt ist...


    Wie auch immer, Seeländers langer Beitrag wirft auch sonst offene Fragen auf:


    Wer ist nun eigentlich im VR? Was passiert mit den restlichen zwei AGs, führen sie das Projekt weiter via Auffanggesellschaft? Oder werfen sie nur noch ihre Aktien auf den Markt? Bei Mindset und Commcept waren bekanntlich praktisch die gleichen Personen wie in der Holding tätig.


    Angesichts der fortgeschrittener Stunde müssen das andere anschauen zu Bürozeiten.


    PS: Zum Schluss noch meine einfache Börsenregel, wenn der lange Text verwirrte: Wenn in einer börsenkotierten Autofirma mehr AGs im Organigramm als fahrbare Prototypen vorhanden sind, sollte man deren Aktie besser nicht kaufen !

  • 75 Mio nur unter Bedingungen

    Mindset bekommt die 75 Mio von GEM nur im Tausch gegen Aktien (=Eigenkapitalzusage). GEM muss die Aktien nur abnehmen, wenn sie die sofort teurer an der Börse wieder los werden können. Das ganze Konstrukt war darauf aus die Aktionäre abzuzocken.

  • Für sporadisch Mitlesende hier eine kleine Firmensammlung rund um MIND, sonst verliert man wohl den Ueberblick:



    - Erster Auto-Fertigungspartner war Heuliez, ging in Konkurs


    - Zweiter Auto-Fertigungspartner war Xenatec, ging in Konkurs


    - Mindset Holding, nun ebenfalls in Konkurs


    - (Swisslem/Twike ging bereits 2002 Konkurs, Thema ebenfalls persönliche Mobilität)



    Es verbleiben damit:


    - Batterie-Partner H-Tech ("bahnbrechender Durchbruch bei Akkus"), wobei diese Firma immer noch keine Homepage mit Inhalt hat unter http://www.h-tech-ag.ch. Es gibt aber eine Facebook-Seite über den H-Tech-Erfinder http://www.facebook.com/EnergyChief mit kuriosen Links.


    (Die Frage in Artikeln wie diesem zur ungewissen Zukunft der H-Tech verstehe ich nicht ganz...


    http://www.cleanthinking.de/mi…t-konkurseroffnung/29922/


    Wenn deren Akku-Technik wirklich so "bahnbrechend" ist müsste bald die halbe Welt von Audi über Apple via ETH bis zu Sony und VW Schlange stehen bei H-Tech für Lizenzen und Investor Hilti wird in der nächsten Bilanz-Reichen-Rangliste ein paar Ränge nach oben klettern.)


    - Beteiligungsgesellschaft GEM Group, diese ist bekanntlich vor kurzem in eine neue Schweizer Firma namens Mondobiotech mit (besonders für die Aktionäre) "bewegtem" Hintergrund eingestiegen als Investor. Der klassische Lesestoff dazu: http://www.bilanz.ch/unternehmen/mondobiotech-bettelmoenche


    - Beteiligungsgesellschaft Commcept, in der mehr oder weniger die gleichen Personen wie in der Mindset Holding tätig sind.

  • Firmenpleiten und Liquidationen

    Der Vollständigkeit halber noch zwei weitere Unternehmen zu Gesamtbild der von Schmid/Zimmermann hinterlassenen Firmenpleiten:


    1. Die Commcept AG war gemäss Finanz und Wirtschaft Artikel in 2010 in einer Nachlass-Situation --- also pleite und dank Mindset GEM Press-Release Kursfeuerwerk vorerst dem endgültigen Konkurs entgangen.


    Einen Hinweis hierzu sollte es hier im Forum geben.


    2. Dann gab es noch die Commcept Trust AG, die heute auch liquidiert ist. Vorab: Im Vergleich zur Geldvernichtung /-umlagerung bei der Mindset war die Geldvernichtung beim Trust wohl das Hundertfache. Dort lagerten ca. 1 Mrd. CHF (Quelle PUK Bericht Basel Stadt) Pensionskassengelder die Schmid und Zimmermann in illiquiden Titeln investiert hatten.


    Durch das Leerkaufen des Small- und Midcap Marktes hat Commcept die Performance selbst gemacht, die Titel auf den eigenen Büchern hochbezahlt und verhökert und damit dutzende Millionen verdient.


    Irgendwann brach das Kartenhaus zusammen und die Pensionskassen wollten raus aus dem Trust. Da es aber keine Käufer für die Shares des Trust gab musste Schmid entlassen und der Trust liquidiert werden, um die Assets überhaupt wieder verkaufen zu können.


    More or less sind da je nach Lesart innerhalb des Gefässes über 500 Millionen von Schmid / Zimmermann verblasen worden plus hunderte Millionen Kursverluste auf den Büchern der Anleger, Vermögensverwalter und Privatkunden.


    Wenn sich jemand für den Fall interessiert: Basel Stadt hatte hierzu eine PUK eingerichtet und Commcept war einer der Untersuchungsgegenstände im dortigen PK Skandal. Die F&W sollte hierzu viel wissen, da sie in jenen Tagen früh gewarnt hatte und umfangreich berichtete. In der Beilage der PUK Bericht, hier ein Auszug:

    Weiters:

    Quote

    Die PKBS hat mit den Schweizerischen Nebenwertfirmen der CommCept AG insgesamt netto über 40 Mio. Franken verloren, mit den Titeln der Beteiligungsgesellschaft selbst rund 28 Mio. Franken.


    Weitere Verluste mit Titeln der CommCept AG, ab Juni 2001 umbenannt in Tuxedo, fielen bei den anderen, von der FIWA verwalteten Fonds an.

  • SwissLEM Pleite und Commcept Trust

    Hier als Nachtrag zu bscyb die Recherchen der Finanz und Wirtschaft:

    Quote

    Zu Fragen Anlass gibt auch das verunglückte 30-Mio.-Fr.-Engagement des Trust im Elektromobilhersteller Swiss-Lem (Twike). Der Trust-Verwaltungsrat – unter Präsident Urs Schenker wirken die Vermögensberater Peter Moor und Hans Oetliker, ETH-Professor Armin Seiler, Rudolf Suter (Rentenanstalt) sowie Thomas Stäheli (CommCept AG) – veranlasste die Wertberichtigung dieser Position, was zu einer Schmälerung des inneren Werts um rund 18 Fr. je Aktie führte. Die finanzielle Lage von Swiss-Lem dürfte auch darunter gelitten haben, dass diese einen massgeblichen Teil ihrer Geldmittel für Anlagen in den Aktien von Xstrata und IC Cham – worin ja auch der Trust in grossem Stil investiert ist – verwendet hat und vom Kurszerfall dieser Titel mitbetroffen wurde. Ob damit betriebliche Mittel zweckentfremdet wurden und sich eine Verantwortlichkeitsklage aufdrängt (Swiss-Lem-Präsident ist Lorenzo Schmid von CommCept AG), haben die Trust-Verwaltungsräte zu beurteilen. Allerdings gilt zu beachten, dass Hans Oetliker im VR beider Gesellschaften sitzt!

  • Quote

    Zu Fragen Anlass gibt auch das verunglückte 30-Mio.-Fr.-Engagement des Trust im Elektromobilhersteller Swiss-Lem (Twike). ... Die finanzielle Lage von Swiss-Lem dürfte auch darunter gelitten haben, dass diese einen massgeblichen Teil ihrer Geldmittel für Anlagen in den Aktien von Xstrata und IC Cham – worin ja auch der Trust in grossem Stil investiert ist – verwendet hat und vom Kurszerfall dieser Titel mitbetroffen wurde.

    Startup Swisslem, das Twike-Elektromobile herstellen und verkaufen sollte, investierte also in Aktien eines Bergbau-Unternehmens...hmmm. Xstrata, öfters mal in der Kritik, etwa hier


    http://www.handelszeitung.ch/u…strata-umweltdelikte-peru


    und eine öko-orientierte Twike-Käuferschaft, ungleiches Gespann. Nichts was es nicht gibt.


    Zur Geschichte von SwissLEM und ihrem Twike 2002:

    Quote

    Im luzernischen Hochdorf motten die Twikes seit Wochen vor sich hin. Ende Januar hatte die Herstellerin Swisslem ihre Bilanz deponiert und das Gros der 37 Angestellten entlassen. Ende Juli werden die restlichen gehen müssen. Bis dann hat Swisslem auch Zeit, die notwendigen 30 Mio Fr. aufzutreiben, um den Konkurs zu vermeiden. Verwaltungsratspräsident Lorenzo Schmid hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Er verhandelt weiter mit einem norditalienischen Grossindustriellen. Die Chancen für eine Einigung sind gering. Schmid schätzt sie auf 10 bis 30%. Sicher ist: Der Standort Schweiz ist gestorben. Und der Twike ein Fall fürs Verkehrsmuseum? Schmid verneint. 40 bis 50 Mio Fr. seien in die Entwicklung des Elektromobils geflossen. Im Konkursfall wäre die Technologie für einen Bruchteil davon zu haben. Ob sie überhaupt einer haben will, bleibt fraglich. (rs)

    Nun scheint sich die Geschichte nach ziemlich genau 10 Jahren zu wiederholen (das war hier im Forum schon vor Jahren zu lesen, man wurde aber von den Optimisten nicht ernst genommen): Wer kauft nun die Mindset-Assets? Das angebliche Technologie-Prunkstück (Akku) liegt ja rechtemässig bei der Partnerfirma H-Tech und nicht bei Mindset. Für die MIND-Aktionäre bleibt wohl wie fast immer in diesen Fällen rein gar nichts übrig...

  • Link hat am 04.09.2012 - 21:21 folgendes geschrieben:

    Quote

    ob die Aktionäre noch was erhalten werden??


    Eine Übernahme ist, gehe ich mal fest überzeugt davon, ausgeschlossen, oder.

    Ja, ich glaube nicht, dass selbst der grösste Optimist noch an eine Konkursdividende glaubt im Fall MIND.


    Wobei ich bis heute nicht verstehe was seit Mai 2010 punkto Auto-Entwicklung geschehen ist und warum die GEM Group im Mai 2010 überhaupt als Investor eingestiegen ist...aber lassen wir das, ist müssig nach dem Konkurs.


    Wenigstens sind dieses Mal (im Vergleich zu 2002) fast keine Arbeitsplätze und hoffentlich auch keine Pensionskassengelder etc. betroffen.

  • geldsack hat am 04.09.2012 - 21:42 folgendes geschrieben:

    Quote
    Wo sind die denn sonst noch dabei? smiley

    Ja, mit ihren bisherigen Investments in der Schweiz scheint die GEM kein "glückliches Händchen" gehabt zu haben um es vorsichtig auszudrücken. (Glaube bei Petroplus haben sie dann die Finger gelassen, waren nur Interessenten)

  • geldsack hat am 04.09.2012 - 21:42 folgendes geschrieben:

    Ist die GEM überhaupt ein Investor?


    P+, mondo, Mindset...


    Sieht eher nach Totengräber aus...


    Wo sind die denn sonst noch dabei? smiley


    Geldsack... wirst also Staunen,... bald ist Mondobiotech auf der Titelseite ....

  • Zusammenfassung der Zusammenfassung.

    Eigentlich stand in diesem Artikel von anfangs 2008 schon vieles drin inklusive Warnsignalen. Schon damals waren einige Parallelen zum früheren Twike-Projekt von Swisslem erkennbar:


    http://sc.tagesanzeiger.ch/dyn/news/wirtschaft/829909.html



    Nun haben sich diese Parallelen beim Mindset-Projekt (leider) bis zum bitteren Ende manifestiert...fast auf den Tag 10 Jahre später.


    PS: Dieser Artikel wurde in diesem Forum vor geraumer Zeit schon erwähnt. Im Lichte der News der letzten Tage hat er schon fast prophetische Züge, darum nochmals verlinkt.

  • bscyb hat am 04.09.2012 - 21:48 folgendes geschrieben:

    Quote

    geldsack hat am 04.09.2012 - 21:42 folgendes geschrieben:

    Ja, mit ihren bisherigen Investments in der Schweiz scheint die GEM kein "glückliches Händchen" gehabt zu haben um es vorsichtig auszudrücken. (Glaube bei Petroplus haben sie dann die Finger gelassen, waren nur Interessenten)


    GEM ist kein Investor im eigentlichen Sinne, sondern macht sogenannte Equity-for-Cash Transaktionen.


    Dh. sie kaufen von der Firma in kleinen Paketen Aktien (typischerweise Marktkurs - 5-10%) und verkaufen die dann wieder über den Markt.


    Aus Firmensicht ist es schon eine Investment, aber eben, das Geld wird am Markt wieder zurückgeholt.


    Bei Evolva ist auch noch das gleiche im Gange, via YA Global.


    Man merkt das auch am Aktienkurs, welcher selbst bei Top News Releases kaum nach oben geht... das Managment hat natürlich ein grosses Interesse daran, die Firma möglichst im besten Licht zu zeigen, damit der Equity-for-Cash Partner viele Aktien zu guten Kursen unter die Leute bringen kann, und damit möglichst viel Geld in die Firma einschiessen.

    TRADING IN STOCK MARKETS INVOLVE SUBSTANTIAL RISK, INVESTORS / TRADERS ARE REQUIRED TO CONSULT THEIR FINANCIAL ADVISOR BEFORE TAKING ANY ACTION ON BASIS OF ANYTHING WRITTEN BY ME. I MAY OWN OR AM SHORT STOCKS DISCUSSED IN MY POSTING.

  • ht-ing hat am 05.09.2012 - 07:20 folgendes geschrieben:

    Quote

    ...das Managment hat natürlich ein grosses Interesse daran, die Firma möglichst im besten Licht zu zeigen, damit der Equity-for-Cash Partner viele Aktien zu guten Kursen unter die Leute bringen kann, und damit möglichst viel Geld in die Firma einschiessen.

    Um im übertragenen Sinne bei der Pharma zu bleiben: Es kam vor als "erhöhe" MIND mit jeder PR-Meldung die "Dosis", um den "Patienten" (Aktienkurs) zurück auf die gesunde Bahn zu bringen. Besonders bei den letzten PR-Meldungen zu revolutionären Batterien. Konkretes Ziel waren wohl hohe einstellige bis zweistellige Aktienkurse bei MIND, wäre auch für die Warrants (zweiter Teil der GEM-Vereinbarung) wichtig gewesen.


    Mit Blick in die Zukunft erstens zum Auto-Projekt an sich: Ob nun xy das Mindset-Projekt übernehmen will oder es intern aufgefangen werden soll? Vom Mindset existieren nur Prototypen. Ein Käufer müsste im Minimum (grobe Schätzung) einen tiefen dreistelligen Millionenbetrag in die Hand nehmen für die Markteinführung ca. ab 2015. Ich sehe das nicht realistisch beim Stand der Wirtschaftslage in Europa und Konkurrenz durch grosse Autofirmen von BMW bis Renault-Nissan im E-Bereich bis 2015.


    Zudem scheint die meiste Technik von Dritten eingekauft oder lizenziert worden zu sein. Was wirklich "intern" vorhanden war und verwertbar ist? Ich überlasse das den Spezialisten für Konkursmasse und schliesse meine Ueberlegungen ab.


    Zweitens zum zahlenmässigen Vergleich (Pläne vs Realität). Das Twike landete nach dem Swisslem-Konkurs 2002 beim deutschen Generalimporteur


    http://www.land-der-erfinder.ch/?p=1988


    Stimmen die Zahlen, hat dieser etwas über 200-300 Stück abgesetzt (Swisslem verkaufte ca. 700), also total 1000 Twikes über 10 Jahre. Je nach Quelle sind zwischen 40-60 Millionen CHF in die Entwicklung des Twike geflossen. Das geht nicht auf, auch 2012 nicht. Im ursprünglichen Absatzplan waren 10k Twikes pro Jahr.


    Kommen wir zum Mindset. Gleiche Zahl im Mindset-Plan ab dem zweiten Jahr, 10k verkaufte Mindsets im 2013. Die weiteren Pläne für 2012 bis 2015 via Presse im Herbst 2010:

    Quote

    Die ersten 1500 Fahrzeuge sollen zum Stückpreis von 100 000 Franken vor allem an deutsche und Schweizer Kunden verkauft werden. «Die Zahl der Vorverträge und Absichtserklärungen übersteigt das Angebot von 1500 Autos schon bei weitem», behauptet Schmid. Sein Businessplan sieht für 2012 bereits schwarze Zahlen vor. 2015 will Mindset die 1-Milliarden-Umsatzgrenze knacken.

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    Unterstützt wird er von einer US-Finanzgesellschaft, die maximal 183 Millionen Franken für die Produktion der ersten 10 000 Exemplare einschiesst. Weil Mindset keine eigene Produktion aufbaue, reiche diese Summe, so Schmid. Für den Vertrieb habe Mindset mit allen grossen europäischen Händlern Verträge abgeschlossen.

    Aus der Sonntagszeitung, Oktober 2010. Man reibt sich die Augen. Ist das die gleiche Firma, die nun in Konkurs ist und kein Fahrzeug ausgeliefert hat? Oder hatte der Schreibende alles falsch verstanden?


    Fassen wir zusammen: Die 1500er-Vorserie sei praktisch ausverkauft bevor sie produziert wurde, für die Produktion der ersten Serie von 10k Fahrzeugen reiche das Geld auch noch und es gebe Absatzverträge mit "grossen europäischen Händlern". Dann ist ja alles gut, oder? Warum nun der Konkurs fragt sich wohl der arme Kleinaktionär...ohne weitere Worte. Schliesse meine zahlenmössigen Ueberlegungen damit auch ab.

  • Dead Cat Effect

    @lanker63


    Ich bin nun nicht der Charttechniker - lanker scheint da Experte zu sein. Der Jojo ist seit Freitag wirklich dead cat. Was meinst Du dazu? Bestätigt sich das --- was denkst Du wie oft der Jojo (Katze) noch hochspringt bis die 0.10 oder 0.05 oder die SIX Guillotine kommt? Ich erwarte keine Hellseher-Antwort ---- nur neugierig ob diese Katze wirklich sieben Leben haben kann.


    ht-ing


    Ich habe das Thema GEM nie trefflicher dargestellt gesehen. Bekannt war, dass GEM basierend auf Volumen und Durchschnittskurs einen Preis für die Aktien erhält. Jener wird nochmal diskontiert und dann mit der Gesellschaft abgerechnet.


    Damit hat die GEM relativ wenig Risiko, wenn die Kurse also nur langsam fallen, kann sie immer noch zum Nulltarif rausgehen. Wenn die Kurse seitwärts oder hochgehen, dann verdient sie doppelt. Also Durchlauferhitzer oder Heissluftföhn.


    Dazu kommen noch die im GB 2010 erstmals klar adressierten 1.5 Mio CHF Pauschalgebühren auf die ersten 15 Millionen!


    Dieser Deal ist definitiv NICHT im Sinne der Aktionäre gewesen und wenn eine Schweizer Bank dies machen würde, dann würde das Wort Wegelagerei irgendwann fallen.


    Mit welchem Recht kann also ein VR:


    1) So einen Deal abschliessen im Desinteresse der Aktionäre und die damals von der GV genehmigten Sanierungsmassnahmen Kapitalschnitt und Kapitalerhöhung nicht umsetzen?


    3) Die Aktionäre bewusst oder fahrlässig im Dunkeln lassen?


    3) Das mehrfach als "unwiderrufliche Eigenmittelzusage" deklarieren und publizieren?


    4) Nicht adhoc melden, wann die Chose anfängt schief zu laufen?


    Wenn das neben den genannten Fehlinformationen (von bscyb, hoaxbuster, etc. dargestellt) nicht für eine Organhaftung der Verwaltungsräte Schmid, Zimmermann, Hustinx, Tumminelli und der CFO Muschi reichen sollte, dann ist das Organhaftungsgesetz eher dekorativer Natur.

  • @ von mir aus gesehen war's schon mit dem Jojo-Effekt. Da ist so wenig Substanz vorhanden, dass man wirklich nur gerade am Tag der Hiobsbotschaft reingehen konnte. Der Kurs wird langsam und stetig auf Null fallen,ohne Zuckungen. Wobei auch hier wieder dubbiose Russen oder Chinesen Interesse vorgauckeln können um eine kleine Party zu starten....