SMI im August 2009

  • Rückblick auf den Juli

    Im Eröffnungsthread vor einem Monat schrieb ich:




    MarcusFabian wrote:

    Quote
    Ich rechne in allen Indizes mit etwa seitwärts verlaufenden bis steigenden Kursen. Wie gesagt, die Big-Boys sind demnächst in Urlaub und sie dürften auf höherem Preisniveau enorme Aktienpakete zum Verkauf gestellt haben. Und während sie ihre ausgiebigen Ferien geniessen, kaufen die Kleinanleger über 1-2 Monate hinweg nach und nach diese Aktien auf. (Stichwort: Schafsweide).

    Wenn wir also demnächst nach kleinen Rallys immer wieder an gewissen hohen Chartmarken (8800 im Dow, 5800 im SMI) den "Kopf anschlagen", dann wissen wir, dass die Kurse erst darüber hinaus gehen können, wenn die Verkaufsorders der Big-Boys abverkauft sind.


    [Blocked Image: http://img65.imageshack.us/img65/4858/charti.png]


    Nun von seitwärts war keine Rede. Wir hatten um das Wochenende vom 10./13. Juli sogar einen Ausbruch nach unten (Bärenfalle) und ab dort kannten die Kurse nur noch eine Richtung: Nach oben.

    An den erwähnten 5800 hat sich der SMI zwar ganz kurz das Köpfchen angeschlagen aber nach 4 Tagen war auch diese Hürde überwunden.


    Dies allerdings bei einem Volumen, das nur etwa halb so hoch ist, wie beispielsweise im März.


    Ich habe bereits mehrmals erwähnt, dass sich in den volumenschwachen Sommermonaten die Richtung nur schwer abschätzen lässt. Deshalb lasse ich das Orakeln bis in den September. Nur soviel: In den nächsten Tagen ist zumindest eine Korrektur zu erwarten. Die Rally der letzten 20 Tage hat doch so einige Gaps produziert.


    Nutzen wir also die Zeit, um was neues zu lernen.


    Nachdem es im letzten Monat um Inflation, Deflation und Geldpolitik ging, greife ich diesmal ein anderes Thema auf: Wirtschaftstheorie nach Keynes und Minsky.


    Falls jemand der Meinung ist, er würde das nicht begreifen, weil es für ihn zu kompliziert ist: Keine Angst: Ich verstehe es ja auch nicht und schreibe trotzdem darüber ;)


    Einen Grossteil dieser Informationen habe ich - muss ich ehrlicher Weise zugeben - von Thomas Strobl, Alias weissgarnix geklaut: http://www.weissgarnix.de/

    Ich versuche einfach, das dort gelesene und hoffentlich verstandene in einfacheren Worten rüberzubringen.


    Dazu müssen wir alle "Geldempfänger" einer von drei Gruppen zuordnen, von denen sie ihre monatlichen Gelder beziehen:

    1. Konsumgüterindustrie

    2. Investitionsgüterindustrie

    3. Staat (Beamte, Sozialhilfeempfänger, Rentner, Arbeitslose)


    Dabei werden wir sehen, dass wir besonders auf die Konsumgüterindustrie achten müssen, wenn wir über Inflation oder Deflation spekulieren wollen:


    Die Konsumgüterindustrie bezieht ihre Einnahmen aus den Löhnen aller drei Gruppen. Das ist soweit auch logisch und verständlich, denn auch Beamte oder Mitarbeiter der Investitionsgüterindustrie müssen essen, autofahren und heizen.


    Die Investitionsgüterindustrie bezieht ihre Einnahmen aus Investitionen der Konsumgüterindustrie und des Staates.


    Der Staat wiederum bezieht seine Einnahmen aus Steuern und Abgaben aller Art und Schulden.


    Nun machen wir folgendes Gedankenexperiment: Nehmen wir an, die Konsumgüterindustrie hätte keine anderen Kosten als Löhne.

    Nehmen wir weiterhin an, alle Angestellten der Konsumgüterindustrie würden ihr gesamtes Gehalt ausgeben. Also für Dienstleistungen und Produkte ihrer Arbeitgeber verwenden.

    Was hätten wir dann? Richtig, ein Nullsummenspiel. Die Konsumgüterindustrie würde Umsätze in exakt der Höhe erzielen, die sie im Vormonat als Lohn ausbezahlt hat. Die eigenen Mitarbeiter decken also im besten Fall die Selbstkosten.

    In der Praxis natürlich weniger, denn a) geben die Arbeiter nicht den ganzen Lohn aus, ein Teil geht ja als Steuern an den Staat und b) hat die Konsumgüterindustrie ja auch Investitionskosten, Rohstoffkosten etc.


    Das bedeutet nun nichts anderes als dass die Gewinne der Konsumgüterindustrie ausschliesslich durch Mitarbeiter der Investitionsgüterindustrie und des Staats generiert werden.


    Die Konsumgüterindustrie kann nur investieren, wenn sie Gewinne macht. Und diese wiederum generieren sich aus den verkonsumierten Löhnen der Mitarbeiter der Investitionsgüterindustrie.


    Ergo generiert sich der Umsatz der Investitionsgüterindustrie aus den Löhnen die sie den eigenen Mitarbeitern bezahlt! (Import/Exportgewinne und Staat lassen wir mal aussen vor).


    Warum uns das interessiert? Weil, wenn wir "Inflation" als das allgemeine Niveau der Konsumentenpreise definieren, wir in erster Linie auf die Konsumgüterindustrie blicken müssen, denn dort wird die Angebotsseite der Konsumgüter zu 100% generiert.


    Minsky packt das in eine Formel, deren Ergebnis er Markup nennt, einen Faktor für Inflation.

    Diese Formel enthält folgende Variablen:


    Linv : Löhne der Invstitionsgüterindustrie

    Lstaat: Löhne, Auszahlungen des Staates (auch AL-Geld, Sozialleistungen, Renten)

    Lkons: Löhne, die die Konsumgüterindustrie zahlt.


    Markup = (Linv + Lstaat) / Lkons


    Nehmen wir ein Rechenbeispiel: Die Löhne der Konsumgüterindustrie lägen bei 50, jene des Staates bei 20 und der Investitionsgüterindustrie bei 30. Die Summe der landesweit ausbezahlten Löhne wären also 100.


    Markup = (20 + 30) / 50 = 1 , was einem Markup von 100% entspricht.


    Nun passiert folgendes: Wirtschaftskrise, die Konsumgüterindustrie entlässt Mitarbeiter und zahlt nun nur noch 30.

    Das alleine führt zu Markup (20 + 30) / 30 = 1.6667


    Das stimmt aber nicht, denn die neuen Arbeitslosen bekommen ja Unterstützung vom Staat. Natürlich nicht in Höhe ihres bisherigen Einkommens aber vielleicht 75%. Somit werden aus den 20, die in Lkons verschwinden +15 bei Lstaat.


    Markup = (35 + 30) / 30 = 2.1667 oder 216%


    Wir haben nun also eine landesweit nur leicht reduzierte Lohnsumme von 95, die einem um 40% geringerem Angebot gegenübersteht. Und das ins inflationär!


    Diese Rechnerei steht und fällt mit der Behauptung, dass sich das Angebot der Konsumgüterindustrie in gleichem Masse reduziert wie sich die Mitarbeiterzahl reduziert. Das heisst, dass die Produktivität (= Output pro Mitarbeiter) konstant bleibt.

    Das ist auch plausibel, denn in wirtschaftlich schlechten Zeiten wird es sich die Industrie nicht leisten können, zu rationalisieren oder zu investieren, um die Produktivität zu steigern. Und bei Firmen, die Pleite gehen, stimmt das allemal. Ihr Output sinkt wie die Mitarbeiterzahl auf Null.


    Entlassungen und Pleiten der Investitionsgüterindustrie haben hingegen auf die Inflation praktisch keine Wirkung. Oberhalb des Bruchstriches bleibt ja fast alles beim alten. Was in Linv verloren geht wandert nach Lstaat. Aus (Lstaaat=20 + Linv=30) wird dann vielleicht (Lstaat=27 + Linv=20). Da ändert nicht viel.


    Unter dem Strich bleibt demnach die Erkenntnis, dass in einem modernen Sozialstaat Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit inflationär wirkt.

    Anders in einem Staat ohne soziale Netze, wo man Arbeitslose (brutal ausgedrückt) verhungern lässt. Auch dort wirkt die Krise inflationär, allerdings nicht in so starkem Ausmass.


    Das ist soweit auch logisch und ohne Mathematik nachvollziehbar: Je höher der Anteil jener Menschen ist, die vom Staat leben und zwar konsumieren aber nicht produzieren umso höher wird das Verhältnis Nachfrage:Angebot und damit steigen die Preise.


    Entsprechend das Gegenteil, leichte Deflation oder nur leichte Inflation haben wir, wenn möglichst viele Menschen produzieren, das Angebot also ausgeweitet wird und gleichzeitig die Konsumgüterindustrie ihre Gewinne investiert, um die Produktivität weiter zu steigern, was den Output pro Mitarbeiter weiter erhöht.

    Sprich: Bei wirtschaftlichem Aufschwung!


    Damit wäre die landläufige Meinung widerlegt, Inflation bedeute hohen Wirtschaftsaufschwung (Überhitzung) und Deflation sei der Vorort zur Hölle.

    Wir haben alle in den letzten 10 Jahren eine starke Deflation in den Preisen für Flachbild-TV, Handys und Digitalkameras gesehen. War dieser Preissturz etwa durch Depression und Wirtschaftkrise ausgelöst oder vielmehr durch Wirtschaftsaufschwung, Rationalisierung und Produktionssteigerung?


    Denkt mal darüber nach ;)




    Happy Trades

    Marcus

  • Re: SMI im August 2009

    MarcusFabian wrote:

    Quote
     

    Unter dem Strich bleibt demnach die Erkenntnis, dass in einem modernen Sozialstaat Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit inflationär wirkt.

    Anders in einem Staat ohne soziale Netze, wo man Arbeitslose (brutal ausgedrückt) verhungern lässt. Auch dort wirkt die Krise inflationär, allerdings nicht in so starkem Ausmass.


    Das ist soweit auch logisch und ohne Mathematik nachvollziehbar: Je höher der Anteil jener Menschen ist, die vom Staat leben und zwar konsumieren aber nicht produzieren umso höher wird das Verhältnis Nachfrage:Angebot und damit steigen die Preise.


    Aha..!


    ..nur warum funktioniert dann diese "Rechnung" nicht auch in Japan.... ?!


    Da ich selber auch regelmässig dem Herr "weissgarnix" seine Seite lese, hab Ich mal nachgefragt..


    weissgarnix/strobl konnt diese "ungewöhnliche Situation" in Japan,auf meine Nachfragen hin,aber auch (sich) nicht erklären.... :lol:


    P.S:..Herr "weissgarnix" ist sich irgendwie noch total unsicher,ob er eher ins inflationäre Lager wechseln,oder doch noch im Lager von bei seinem verehrten "dottore" verweilen soll. :lol:


    Schön sein Interview mit "dottore":


    http://faz-community.faz.net/b…is-zum-bitteren-ende.aspx


    P.S:..noch etwas zur "inflationären Wirkung" in Japan:


    http://de.reuters.com/article/…ews/idDEBEE56U08X20090731



    weico

  • SMI im August 2009

    MarcusFabian wrote:

    Quote
    Wir haben nun also eine landesweit nur leicht reduzierte Lohnsumme von 95, die einem um 40% geringerem Angebot gegenübersteht. Und das ins inflationär!


    Rein rechnerisch mag das sein.


    Die Kerninflation war im 2008 1.8%, dieses Jahr, wo die Krise voll durchschlägt vermutlich im Schnitt bei 1%

    http://www.snb.ch/ext/stats/st…npreise_Kerninflation.pdf


    Wir hatten 2 Krisen in den letzten 10 Jahren mit Arbeitslosigkeit ohne das diese inflationäre Wirkung eingetreten wäre.


    Als selbständig erwerbender oder Inhaber einer juristischen Gesellschaft kann man keine Arbeitslosenunterstützung beziehen. Ich kenne einige, die leben vom ersparten. Wo sind die in der Rechnung aufgeführt?

  • SMI im August 2009

    chateauduhartmilon wrote:

    Quote
    ernsthaft nachgefragt:

    was ist jetzt mit deiner evel-knivel Theorie oder wie immer diese geheissen hat?


    greez


    Als Erinnerung für alle, die jetzt nicht verstanden haben, was der Schlossherr damit meinte:


    [Blocked Image: http://img196.imageshack.us/img196/961/evilknievel.jpg]




    Ich könnte jetzt antworten, dass halt eine zweite Sprungschanze im Juli die Fallhöhe für September/Oktober erhöht.


    Aber ich bin mir nicht mehr so sicher, ob und wann tatsächlich neue Tiefstände kommen. Zwar ist die real-Wirtschaft noch auf dem Weg nach unten (obschon sich die Fallgeschwindigkeit reduziert hat) aber andererseits zieht die Inflation bereits an. Und wir wissen ja: Keine Tiefstände in nominalem Geld bei anziehender Inflation.

  • Re: SMI im August 2009

    weico wrote:

    Quote


    ..nur warum funktioniert dann diese "Rechnung" nicht auch in Japan.... ?!


    Sowohl wgnx als auch ich haben den gleichen Fehler gemacht. Wir haben vereinfacht und Exporte einfach ausgeklammert, um das Modell nicht zu verkomplizieren.


    1. Das Geld, dass die BoJ gedruckt hat, um die Wirtschaft anzukurbeln ist dort nie angekommen. Die Banken haben sich die billigen Gelder geschnappt und dafür höherverzinsliche Anleihen in den USA und Europa gekauft und die Differenz eingesackt. Stichwort: Yen-Carry Trade.


    2. Japan ist ein Exportland und ich schätze mal grob, dass die Konsumgüterindustrie etwa so viel exportiert wie im eigenen Land verkauft. Die Japaner konnten also locker ihre Waren in den boomenden Westen verkaufen. Dadurch gab es Vollbeschäftigung in der Konsumgüterindustrie und dank niedrig bleibender Preise (Deflation) im eigenen Land stiegen laufend die Gewinne, denn die Exportpreise konnten entsprechend der Inflation in USA/EU nach oben angepasst werden.




    weico wrote:

    Quote


    P.S:..Herr "weissgarnix" ist sich irgendwie noch total unsicher,ob er eher ins inflationäre Lager wechseln,oder doch noch im Lager von bei seinem verehrten "dottore" verweilen soll. :lol:


    Womit Du fäschlicher Weise implizierst, dottore wäre im Lager der Deflationisten. Ist er nicht. Er hat ganz klar gesagt, dass in dem Moment, wo Zentralbanken damit beginnen, die eigenen Staatsschulden aufzukaufen, eine Hyperinfla möglich und somit "Game Over" beschleunigt wird.


    Seit einigen Monaten haben wir genau dieses Szenario in USA/GB.

  • SMI im August 2009

    Elias wrote:

    Quote


    Als selbständig erwerbender oder Inhaber einer juristischen Gesellschaft kann man keine Arbeitslosenunterstützung beziehen. Ich kenne einige, die leben vom ersparten. Wo sind die in der Rechnung aufgeführt?


    Die fallen bei den Einkommen der Konsumgüterindustrie raus und tauchen beim Staat erst auf, wenn sie Sozialhilfe beziehen.

  • Re: SMI im August 2009

    MarcusFabian wrote:

    Quote
     

    Sowohl wgnx als auch ich haben den gleichen Fehler gemacht. Wir haben vereinfacht und Exporte einfach ausgeklammert, um das Modell nicht zu verkomplizieren.




    Exporte ausgeklammert... *wink*


    Warum nicht gleich noch die Importe ausklammern.Dann wird das (Wirtschafts)Modell noch einfacher... :lol:



    MarcusFabian wrote:

    Quote


    1. Das Geld, dass die BoJ gedruckt hat, um die Wirtschaft anzukurbeln ist dort nie angekommen. Die Banken haben sich die billigen Gelder geschnappt und dafür höherverzinsliche Anleihen in den USA und Europa gekauft und die Differenz eingesackt. Stichwort: Yen-Carry Trade.


    2. Japan ist ein Exportland und ich schätze mal grob, dass die Konsumgüterindustrie etwa so viel exportiert wie im eigenen Land verkauft. Die Japaner konnten also locker ihre Waren in den boomenden Westen verkaufen. Dadurch gab es Vollbeschäftigung in der Konsumgüterindustrie und dank niedrig bleibender Preise (Deflation) im eigenen Land stiegen laufend die Gewinne, denn die Exportpreise konnten entsprechend der Inflation in USA/EU nach oben angepasst werden.


    Warum bei solchen Gewinnen die Banken dauern gestützt werden müssen,die (Bank)Aktien runtergehen und die japanische Staatsverschuldung und Arbeitslosigkeit wohl trotzdem wächst... :?:


    Irgenwas stimmt am Modell wohl nicht...


    MarcusFabian wrote:

    Quote


    Womit Du fäschlicher Weise implizierst, dottore wäre im Lager der Deflationisten. Ist er nicht. Er hat ganz klar gesagt, dass in dem Moment, wo Zentralbanken damit beginnen, die eigenen Staatsschulden aufzukaufen, eine Hyperinfla möglich und somit "Game Over" beschleunigt wird.




    Logisch ist eine Hyperinflation möglich.Stellt ja niemand in Abrede und wurde genug oft,von Staaten, bewiesen.


    Nach jeder Deflation,kommt wieder eine Inflation.Ebenfalls logisch.Ob diese dann ab gleich in eine Währungsreform mündet,kommt dann ganz auf den Staat und sein "handeln" an bzw. in das Vertrauen der Anleger in denselbigen.


    In welchem Lager dottore "steht",hat Er schon oft "im Gelben" festgehalten bzw. in seinen Büchern beschrieben.

    dottore,als debitist,geht ja haupsächlich von einem deflationär begleiteten "game over" aus.Wobei Er dabei auch ein Szenario von einer Hyperinflation/Währungsreform im Auge behält,wo der Staat seine Anleihen nicht mehr "an den Mann" bringt bzw.das Vertrauen in seine Währung entfällt.


    http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=82583


    So oder so, geht das kapitalistische System auf Dauer genausowenig "auf",wie das Kommunistische.


    Daher auch der ironisch gewählte Titel seines Buches:

    "Der Kapitalismus-Ein System, das funktioniert"


    http://www.miprox.de/Wirtschaf…mein/Der-Kapitalismus.pdf



    weico

  • SMI im August 2009

    Um die Kombinationseuphorie etwas zu dämpfen, hier ein kleiner Miesmacher:


    Krampfhaft wird versucht irgend ein Ereignis X mit irgend einem Ereignis Y in Verbindung zu bringen und eine Gesetzmässigkeit zu erkennen. Das ist doch krank, völlige Chaostheorie. Wenn ein Rind auf der Blümlisalp furzt relsultiert daraus in der Karibik einen Orkan, was dazu führt, dass der Preis von Bananen steigt...und somit bei uns die Inflation angeheizt wird....somit ist das furzende Kalb auf der Blümlisalp an der Inflation Schuld? Wer sonst!

    Die ganze Ökonomie ist eine Pseudowissenschaft, Quaksalber und Kaffesatzleser.


    Noch einen:

    >>Ein Ballonfahrer hat sich verflogen und will wissen wo er sich gerade befindet. Hierfür fliegt er tief um einen Passanten, einen Wirtschaftsprüfer, zu fragen, wo er sich denn hier befinde?

    Der Passant antwortet: "Im Korb".


    Na, ja, das Schöne daran, jeder kann ein Experte sein. Niemand hat Unrecht, jeder hat recht. Ökonomie ist ein Sport, eine reine Spekulation. Krass, dass man damit Geld verdienen kann.


    Happy palaver


    Fine-Tuner

  • SMI im August 2009

    Fine-Tuner wrote:

    Quote
    Krampfhaft wird versucht irgend ein Ereignis X mit irgend einem Ereignis Y in Verbindung zu bringen und eine Gesetzmässigkeit zu erkennen.


    ...so kann zum Beispiel statistisch beweisen werden, dass telefonieren Krebs verursacht!


    Apropos Chaostheorie: The Master von dem Gebiet, Benoit Mandelbrot ... ja genau der Mandelbrot mit seinen Apfelmänchen...

    hat ein Buch geschrieben: Fraktale und Finanzen, Märkte zwiswchen Risiko, Rendite und Ruin. Verlag Piper, ISBN 978-3-492-24861-7


    Bin erst am Anfang ... aber scheint vielversprechend!

  • SMI im August 2009

    Gitane wrote:

    Quote
    Apropos Chaostheorie: The Master von dem Gebiet, Benoit Mandelbrot ... ja genau der Mandelbrot mit seinen Apfelmänchen...

    hat ein Buch geschrieben: Fraktale und Finanzen, Märkte zwiswchen Risiko, Rendite und Ruin. Verlag Piper, ISBN 978-3-492-24861-7


    Bin erst am Anfang ... aber scheint vielversprechend!



    interessant werd ich mal mit dem Herren Livermore auf die Bestellliste nehmen ;)

    Das Schicksal mischt die Karten und wir spielen.

    A. Schopenhauer



    Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen.

  • SMI im August 2009

    Gitane wrote:

    Quote


    ...so kann zum Beispiel statistisch beweisen werden, dass telefonieren Krebs verursacht!


    na nur wenns kein kabel hat ;) solange es ein festnetzt telefon ist spielts keine rolle ;)


    zum thema inflation:


    steigende aktienkurse dann hoher aufschwung börsen steigen jetzt könnte inflation einsetzten!? kümmert dies noch jemand oder macht sich hier nur MF gedanken!?

  • SMI im August 2009

    Obama über GDP von letzter Woche und seine Prognose zu den Arbeitsmarktdaten für nächste Woche.


    http://www.foxnews.com/video/i…f5b9954dc049d70b0c12f2749


    Die ganze Welt erwartet einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit.

    Ich würde mich fragen was würde passieren, wenn die Arbeitslosigkeit nun sinkt?


    The "Positive Black Swan"?

    SMI + 1000P ?


    Ich weiss es nicht!


    MFG

    Sprössling

    Die Gerüchteküche brodelt. Mal schauen, ob diese überbezahlten Wortverbieger richtig gewürfelt haben.

  • SMI im August 2009

    Diese Woche stehen sehr viele Konjunkturrelevante Daten an! Ich glaube, die meisten würden sich über schlechte Daten freuen, in der Hoffnung, dass doch stärker korrigieren würden - damit auch sie noch günstiger in den begonnenen Bullenmarkt aufspringen könnten. Mal schauen... sollten die Daten weiterhin positiv sein (vor allem am Freitag die Arbeitsmarktzahlen von Juli), würde ich evt das Kursfeuer ausnutzen um paar wenige (Betonung auf paar wenige) Positionen abzubauen, denn ich glaube wirklich, dass bald korrigiert werden könnte, spätestens nach einem weiteren Kursfeuerwerk, wenn auch nicht so stark wie sich das die meisten wünschen.

    Ich persönlich würde eine Korrektur ebenfalls nutzen, um meine BRIC-Positionen auszubauen, denn nach oben ist noch viel viel viel Platz vorhanden und auch glaube ich, dass 2009 weiterhin uns noch viel Freude machen wird.


    MarcusFabian: du sagst, diese Rally sei hauptsächlich getragen von der Inflation! Du sagtest aber auch immer, dass Gold eine Infation vorwegnehmen würde?? Warum tümpeln wir denn beim Gold seit letzten Jahres auf der Stelle?

  • SMI im August 2009

    Elias wrote:



    Genau! Etwas anderes scheint MF nicht berücksichtigt zu haben, nämlich den Lageraufbau. Bevor Leute entlassen werden oder kurzarbeiten müssen, sind die Lager bis zum Rand gefüllt (ausser bei Konkurs), also wird dort ein grosses Angebot gespeichert. Das heisst, das Angebot reduziert sich nicht parallel zu den Entlassungen!

  • SMI im August 2009

    Green Shoot wrote:


    naja, es kann sicher eine positive auswirkung haben.


    aber du scheinst mir immer etwas übertreiben zu wollen :lol: wenn man denkt das du vor, ich glaube zwei wochen am fachsimpeln warst, darüber das es tiefrot werden muss...


    da sage ich nur... mal abwarten. jeder aufstieg braucht auch sein korrektürchen... denn das ist gesund für den markt.


    und ich denke nichts normalers als das, dass jetzt ein guter moment wäre um etwas zu korrigieren... das nicht mal als negativ gesehen werden darf.


    negativ sähe ich es, wenn der smi ohne pause deine erwähnten weiteren 1000 punkte in angriff nehmen würde.


    würde extrem nach einer blase riechen...

    Ich bin immer wieder überrascht wie sehr sich Profis in den Makrodatenvorsagen verrechen. Eben doch nicht Profi genug? Oder alles nur taktisch, ausgeklügelte Manipulation??

  • SMI im August 2009

    Fine-Tuner wrote:

    Quote


    Krampfhaft wird versucht irgend ein Ereignis X mit irgend einem Ereignis Y in Verbindung zu bringen und eine Gesetzmässigkeit zu erkennen. Das ist doch krank, völlige Chaostheorie. Wenn ein Rind auf der Blümlisalp furzt relsultiert daraus in der Karibik einen Orkan, was dazu führt, dass der Preis von Bananen steigt...


    Nein, aber

    * wenn Leute verkaufen, dann sinken die Preise.

    * Oder wenn es in Florida einen Hurricane gibt, der 50% der Orangenernte vernichtet, dann steigen die Orangenpreise.

    * Oder wenn der Dollar sinkt, dann steigen die Zinsen in den USA...




    Wenn Du Deinen Horizont über das Gebiet furzender Kühe hinaus erweiterst, wirst Du durchaus auch logische Zusammenhänge erkennen, die meist stimmen.