Arbeitslose Anfang 2009 - Massiv mehr als bisher

  • Arbeitslose Anfang 2009 - Massiv mehr als bisher

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    Reaktion auf Kritik von Informatikfirmen

    Bundesrat erhöht Kontingente für Nicht-EU-Bürger


    Der Bundesrat öffnet die Türe für Arbeitskräfte, die nicht aus Nicht-EU und Nicht-Efta-Staaten kommen. Die Landesregierung reagiert damit wohl nicht zuletzt auf die Kritik von grossen Informatikfirmen, die für die zweite Jahreshälfte beim qualifizierten Personal einen Engpass befürchteten.

    http://www.nzz.ch/nachrichten/…eu_buerger_1.5583946.html

  • Arbeitslose Anfang 2009 - Massiv mehr als bisher

    Komisch, dachte immer, dass es z.B. in Indien massenhaft Informatiker gibt, die für CHF 100 pro Tag 15 Stunden lang (anscheinend ohne Pause und voll konzentriert..!?)Codes eintippen?....Wieso kann z.B. Google diese Arbeiten nicht in Indien machen lassen, sondern muss Inder nach Zürich importieren???......und es muss mir ja niemand erzählen, dass es unter den beinahe 200'000 Arbeitslosen keinen gäbe, der dies ebensogut tun könnte. Dass der Bundesrat extrem wirtschaftshörig ist, ist hinlänglich bekannt.


    Fine-Tuner

  • Arbeitslose Anfang 2009 - Massiv mehr als bisher

    Aktuell bräuchten wir einen SAP-Mufti mit Netweaver PI Erfahrung. DotNet und Java sollte er auch noch können.


    Würde mich wundern, wenn es einen Arbeitslosen mit dieser Qualifikation gäbe.


    Das Problem ist, dass das Spektrum im Vergleich zu früher sich enorm verbreitert hat.


    Die Inder sind ja liebe Kerle. Ist immer alles No-Problem.

    Von dieser Distanz (Indien) sich in eine Materie einzuarbeiten verlangt von der Gegenseite einen enormen Aufwand.

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    Fine-Tuner wrote:

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    Wieso ... muss Inder nach Zürich importieren???


    Da ich aus der Branche stamme (= selbständiger Informatiker, Freelancer), kann ich Dir diese Frage beantworten.


    Grundsätzlich hast Du recht, dass Programmieraufträge für Inder vergeben werden, die in Indien leben. Alles andere macht auch keinen Sinn, denn für $100/Tg. kann ein Inder in Indien sehr gut leben, in der Schweiz hingegen nicht.


    Wir hatten dieses Phänomen bereits 1997 in Deutschland. Damals herrschte konkret krasser Informatiker-Mangel und die Politiker beschlossen in einem ihrer häufigen Anfälle geistiger Umnachtung, 190'000 Greencards für Programmierer zu verteilen.


    Das Ergebnis war desaströs! Und zwar aus folgenden Gründen:


    1. Ein Programmierer aus Indien, den baltischen Staaten, Ukraine, Russland (um die wichtigsten Kandidaten zu nennen) kann a) nicht genügend gut deutsch, um zu verstehen was man von ihm will und b) hat keine Ahnung davon, was der deutsche Kunde eigentlich genau will!

    Sprich: Er kennt nicht den Ablauf, wie ein Einkauf oder Verkauf abgewickelt wird, welche Angaben auf Formularen wie Lieferscheinen oder Rechnungen stehen müssen, welche rechtlichen Anforderungen erfüllt sein müssen etc.


    Das heisst, für komplexere Programme, die den Geschäftsablauf betreffen, kann man diese Programmierer nicht brauchen. Es sei denn, man gibt ihnen sehr detaillierte Vorgaben. Das bedeutet dann, die Vorgaben exakt und bis ins Detail auf englisch zu formulieren und das Ergebnis, das Programm, schlussendlich auf deutsch zu übersetzen. Unter dem Strich ist der Arbeitsaufwand dann so hoch, dass es rentiert hätte, von Anfang an einen deutschen Programmierer zu beschäftigen.


    Es gibt aber Gebiete, da lohnt es sich, Aufträge in Billiglohnländer zu vergeben.

    Konkretes Beispiel: Ein Schweizer Kollege hatte einen Auftrag von der PTT, ein Web-Programm zu erstellen, mit dem jeder PTT-Mitarbeiter seine Visitenkarten bestellen kann. Das Layout ist vorgegeben, man muss nur noch einen Web-Applikation erstellen, wo man Name, Abteilung, Funktion, Telefon, e-mail etc. eintragen und die Anzahl der gewünschten Visitenkarten eingeben muss.

    So etwas versteht auch ein Inder. Die Aufgabe ist sehr schnell und klar formuliert und lässt sich somit gut Outsourcen.


    Sprachbarriere und das Verständnis für Geschäftsabläufe sind also eine hohe Hürde für indische Informatiker, hier nachhaltig Fuss zu fassen.


    Aber eben: Die kurzsichtige Sichtweise eines Politikers lautet: "Wir brauchen 1000 Programmierer also vergeben wir 1000 Greencards an Inder und das Problem ist gelöst".

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    Elias wrote:

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    .........

    Würde mich wundern, wenn es einen Arbeitslosen mit dieser Qualifikation gäbe.


    ............


    Habt ihr schon mal beim RAV nachgefragt?


    Fine-Tuner

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    Fine-Tuner wrote:

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    Elias wrote:



    Habt ihr schon mal beim RAV nachgefragt?
    Jaaaa doch ..... RAV und alle Jobsuchmaschinen, inkl. Freelancer


    Bei der RAV gibt es 8 SAP-Stellen, die besetzt werden könnten.

    http://www.treffpunkt-arbeit.c…2=20&cmd=newsearch&page=2


    Und diese Firmen suchen sicher auch im Ausland.


    Gerade eben gelesen

    Quote:

    http://www.zsz.ch/zszobersee/storys.cfm?vID=13074

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    Und eben auch das noch gelesen

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    Schau ma mal, was bei uns passiert.

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    Also wegen den Mangel an qualifizierten Mittarbeiter/Lehrlinge möchte ich noch dazu sagen das oft bei den Jobauschreibungen übertrieben wird. Liest mann die Anzeige müsste mann am besten Astrophisiker sein und mindesten 15 Sprachen fliessend sprechen!




    Muss sagen das ich bei meinen Jobs am Anfang immer gedacht habe "schaffe ich das?" und am schluss ware es immer hoch übertrieben mit den Anforderungen!

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    http://www.nzz.ch/nachrichten/…er_schweiz_1.5658817.html

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    Lehrer gesucht: Kanton wirbt bei Privatschulen ab


    Kampf dem Lehrermangel: Der Kanton Zürich schickt sogar «Bettelbriefe» an Pädagogen, die an Privatschulen arbeiten. Dort nervt man sich über die Abwerbeaktion.


    300 Stellen müssen im Kanton auf Beginn des Schuljahres 2009/2010 neu besetzt werden – dabei herrscht derzeit akuter Lehrermangel. Die Kantonsverwaltung schrieb deshalb über 9000 Ex-Lehrer an, um sie für einen Wiedereinstieg zu begeistern. Der Deal: Weiterbildungskurse im Wert von mehreren 1000 Franken.

    http://www.20min.ch/news/zuerich/story/31370025

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    Beschäftigung in der Schweiz nimmt zu


    Dienstleistungsbereich beschäftigt mehr, die Industrie weniger Mitarbeiter


    Die Lage am Arbeitsmarkt hat sich im ersten Quartal etwas gelichtet. Erstmals seit Ausbruch der Finanzkrise verzeichnete der Index der offenen Stellen im Jahresvergleich einen positiven Wert. Gestiegen ist die Zahl der Mitarbeiter im Dienstleistungssektor.

    http://www.nzz.ch/finanzen/nac…zugenommen_1.5808601.html

  • Bevölkerung der Schweiz

    Das Bundesamt für Statistik hat eine Prognose veröffentlicht, wie viele Menschen im Jahr 2060 in der Schweiz wohnen, wie sich der Anteil der Alten erhöhen und wie es mit der Zuwanderung weiter geht.


    Die Bevölkerung der Schweiz dürfte nach Schätzungen des Bundesamtes für Statistik von heute 7,8 Millionen auf 9 Millionen Menschen im Jahr 2060 ansteigen - dies hauptsächlich wegen der Einwanderung. Der Anteil der Personen über 65 Jahre wird sich von 17 auf 28 Prozent erhöhen.


    Dies geht aus den «Szenarien der Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz 2010-2060» hervor, die das Bundesamt für Statistik am Donnerstag veröffentlichte. Die Zahl der Erwerbspersonen wird von 4,5 Millionen Ende 2009 auf 4,7 Millionen im Jahr 2021 ansteigen und anschliessend bis Ende 2060 wieder auf 4,6 Millionen zurückgehen.


    Gleichzeitig wird das Bildungsniveau der Bevölkerung in der Schweiz deutlich ansteigen. Haben heute 35 Prozent der 25- bis 64- Jährigen einen Hochschulabschluss oder eine höhere Berufsbildung, so werden es ab 2045 60 Prozent sein.


    Quelle: http://bazonline.ch/schweiz/st…ckeln-wird/story/19439958


    Kann mir jemand erklären wie das in Zukunft aufgehen soll? Das Bevölkerungswachstum wächst um die 15%, wobei die Erwerbspersonen nur lediglich 4,5% zunehmen und nach 2021 sogar wieder abnimmt. Zusätzlich werden die älteren Personen immer wie älter.

    Woher soll das Geld kommen, welche die nicht erwerbstätigen Personen und die ältere Generationen finanzieren?

    Werden wir aufgrund der höheren Berufsbildung mehr verdienen und somit auch wieder mehr abgeben?

    Wird unser Sozialstaat zu sehr ausgenutzt?

    Fragen über Fragen...

  • Re: Bevölkerung der Schweiz

    puebo wrote:

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    Zusätzlich werden die älteren Personen immer wie älter.


    Und die jüngeren Personen werden immer wie jünger?

    Oder werden die jungen Schnaufer womöglich noch älter als die älteren?

    Was kann man tun gegen die jungen, die immer älter werden?


    Wichtig: wir leben nicht ewig. Auch die geburtenstarken Jahrgänge 1941 bis 1972 verschwinden irgendwann.


    Der aktuelle Lehrermangel zeigt auf, dass

    a) die älteren Lehrer in Rente gehen

    b) geburtenstarke Jahrgänge wieder kommen


    Eine Volkszählung hätte das aufzeigen können.

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    Volkszählung


    Ab 2010 verzichtet die Schweiz auf die alle zehn Jahre landesweit durchgeführte Vollerhebung. Stattdessen wird die Volkszählung im Einjahresrhythmus als Registererhebung mit ergänzenden Stichprobenerhebungen durchgeführt und ausgewertet. Die Schweiz erhält damit ein modernes statistisches System, mit dem Struktur und Entwicklung der Bevölkerung und der Haushalte permanent beobachtet werden können.



    http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/news/00/03.html

  • Re: Bevölkerung der Schweiz

    Elias wrote:

    Quote
    Und die jüngeren Personen werden immer wie jünger?

    Oder werden die jungen Schnaufer womöglich noch älter als die älteren?

    Was kann man tun gegen die jungen, die immer älter werden?


    Nein, damit meinte ich, dass die Rentendauer länger anhält und somit für die Gesellschaft teurer wird. Die jüngeren Personen gehen zur Schule und machen ihre Ausbildung und diese Ausbildungsdauer wird sich in Zukunft kaum verändern. Ich meine nur, dass unser System auf die lange Zeit nicht aufgehen kann.


    Elias wrote:

    Quote
    Der aktuelle Lehrermangel zeigt auf, dass

    a) die älteren Lehrer in Rente gehen

    b) geburtenstarke Jahrgänge wieder kommen


    Damit bin ich mit dir nicht einig. Der Lehrermangel zeigt auf, dass der Beruf "Lehrer" aufgrund des Verlustes von Respekt und dem schlechten Lohn nicht mehr Attraktiv ist. Wer möchte in der heutigen Zeit schon Lehrer werden? Ich erkenne keine wirklichen Anreize mich für diesen Beruf zu entscheiden.

  • Re: Bevölkerung der Schweiz

    puebo wrote:

    Quote
    Damit bin ich mit dir nicht einig.


    Es ist ein weltweites Phänomen, das auch andere Berufe erfassen wird

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    Fast die Hälfte der Lehrer geht bis 2011 in Pension


    http://www.berlinonline.de/ber…5/lokales/0119/index.html


    Das heisst, man bekommt auch aus dem nördlichen Kanton keine Lehrer.


    Das Blatt wird sich wenden, viele Berufe werden wieder attraktiver und die Löhne steigen, weil in gewissen Berufen schlicht zu wenig da sind.

  • Arbeitslose Anfang 2009 - Massiv mehr als bisher

    Lehrer ist man aus Überzeugung, aus innerem Antrieb. Es ist eine Berufung. Der Lohn ist Nebensache, muss einfach zum Leben reichen.

    Für jeden, bei dem der Lohn erste, zweite oder dritte Priorität ist, hat den falschen Beruf gewählt. Wer nur wegen dem Lohn am Morgen aufsteht, ist bemitleidenswert....das muss brutal hart sein, Höchststrafe des Lebens sozusagen.....viele zerbrechen daran....aber zum Glück haben wir ja die IV.


    Fine-Tuner

  • Arbeitslose Anfang 2009 - Massiv mehr als bisher

    Aber dafür, dass die Lehrer von den Youngsters verprügelt werden, erwarten sie heute eine Risiko-Prämie....


    Ich habe dafür ein gewisses Verständnis, ich habe auch jahrelang in einem Beruf gearbeitet, der unheimlich viel Spass gemacht hat, bei relativ hohem Risiko und oft Arbeitszeiten von mehr als zwölf Stunden pro Tag - und das bei einem Lohn, der viel tiefer war als bei einem Lehrer.


    Irgendwann merkt man aber, dass neben Spass am Beruf auch ein anständiger Lohn berfriedigend sein kann.


    Gruss

    fritz

  • Arbeitslose Anfang 2009 - Massiv mehr als bisher

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    http://www.20min.ch/news/kreuz…g-in-Deutschland-31840174

  • Arbeitslose Anfang 2009 - Massiv mehr als bisher

    das hat uns noch gefehlt. Hochdeutsch im Zug. Bis in 4 Jahren finden sich keine 125 Schweizer Zugbegleiter. Ja klar, die mich auch.


    Verdammt, ich will im Spital, Restaurant, Hotel, ÖV usw. nur noch Berndeutsch hören oder von mir aus noch Walliser, aber Hauptsache kein Hochdeutsch!!

    "Die Betrachtung der Dinge, so wie sie sind, ohne Ersatz oder Betrug, ohne Irrtum oder Unklarheit, ist eine edlere Sache als eine Fülle von Erfindungen." Francis Bacon (1561-1626)