Seit 1850 erzielte der US Aktienmarkt eine jährliche Durchschnittsrendite von 6.2%. Gründe für diesen Anstieg waren unter anderem stabile politische Bedingungen, Innovationen und ein ständiges Bevölkerungswachstum.
Die Anlageindustrie stützt sich ja auf die Aussage ab, dass man grundsätzlich langfristig investieren soll, weil (wie die Erfahrung beweist) über einen langen Zeithorizont tendenziell mit Gewinnen rechnen kann.
Ob dies zutrifft hängt im Endeffekt widerrum stark vom jeweiligen Markt ab.
ABER um das geht es mir hier nicht.
Ich will in diesem Thread eine Diskussion starten, die sich um die kommenden 150 Jahre an den Börsen drehen soll.
Wenn es wirklich so wäre, dass es in den kommenden 150J gleich an den Märkten zu und hergehen würde wie in den letzten 150J, so könnte man getrost ein paar gute ETF's kaufen und das Ganze einfach liegen lassen.
Wenn wir uns nun aber mal fragen worauf die Unternehmensgewinne in den vergangenen Jahren beruhen, dann muss man feststellen, dass viele Gewinne zu Lasen der Natur gingen. Und die Natur möchte ich bei der folgenden Diskussion ins Zentrum stellen.
Wir alle wissen (oder sollten zumindest wissen), dass wir derzeit alles andere als nachhaltig mit unserer Umwelt umgehen. Bis heute hat dies +/- funktioniert (je nach Ort), jedoch wird es nicht mehr lange gehen bis alle Menschen die Konsequenzen aus unserem verschwenderischen Verhalten spüren.
Gehen wir davon aus, dass die "Welt" in den nächsten Jahrzehnten gleich "nett" mit der Umwelt umgeht wie in den vergangenen Jahren - und gehen wir ferner davon aus, dass das Bevölkerungswachstum weiter zunimmt und damit die Natur in noch grösserem Ausmass geschädigt wird - ja dann komme ich persönlich zum Schluss, dass wir vor einem grossen Problem stehen. Hier im Forum hat man vor allem die Energie Probleme angesprochen - wegen den sinkenden Ölvorräten usw.
Aber andere Probleme wie die zunehmende Luftverschmutzung - Waldabholzung - zunehmende Wasserknappheit - Nahrungsknappheit usw. und das damit einhergehende zunehmend instabile politische Umfeld - wurden eig. nie gross besprochen.
Wenn die stetigen Aktienkursgewinne in den letzten 150 Jahren vor allem zu Lasten der Natur gingen - wie entwickeln sich die zukünftigen Renditen, wenn wir uns zunehmend den fruchbaren Boden unter den Füssen wegziehen?
Werden wir auch in den nächsten 150 Jahren eine Rendite von 6% p.a erwirtschaften können oder stehen wir vor einer völlig neuen Ausgangslage die vielleicht am Tag X ein Gesamtmarktwachstum verunmöglicht und nur noch vereinzelt Unternehmen ein gewisses Wachstum ausweisen können?
Ich habe mal gelesen, dass man lediglich 2 Mia Menschen auf der Welt auf den gleichen Luxusstand bringen könnte wie ein Schweizer. Auf der Welt existieren ca. 8 Mia Menschen. Zwar könnten alle genug Essen & Trinken, wenn wir schonend mit unseren Ressourcen umgehen würden - aber das tun wir nicht.
Logische Konsequenz - irgendwann in naher oder ferner Zukunft wird das weltweite Bevölkerungswachstum gestoppt werden und rückläufig werden.
Damit wäre ein weiterer wesentlicher Faktor für die stetigen Aktienrenditen (Das Bevölkerungswachstum) nicht mehr existent. Wie dann weiter?
Ich bin auf eure Ideen gespannt!