SMI im Januar 2009

  • Es gibt nur noch wenige unumstössliche Wahrheiten, die ewige Gültigkeit haben:


    * Banken sind seriöse Institutionen, die Dein Geld mit Sorgfalt und Kompetenz verwalten

    * Fische leben auf Bäumen und ernähren sich von Bleistiften

    * Anna Nicole Smith hat aus Liebe geheiratet

    ;)


    Das abgelaufene Jahr 2008 hat ein neues Unwort des Jahres hervorgebracht: Finanzkrise und in Schlepptau das Stichwort Vertrauen!


    Vertrauen in die Banken, Vertrauen in die FED, Vertrauen in die Politiker.

    Politiker - auch als "Volkszertreter" bekannt - sind, wie wir wissen, das beste, was man für Geld kaufen kann. Und so erstaunt es nicht, dass sie auf unsere Kosten in erster Linie die Banken sanieren und nicht etwa Milliarden in Steuererleichterungen, MWST-Senkung oder in den bailout von Tante Emmas slow-food Laden investieren.

    Aber zum Glück gab es ja überall Volksabstimmungen darüber, wozu die Milliardenbeträge an Steuergeldern verwendet werden sollen - - - oder etwa nicht?


    Es gab Momente im Jahr 2008, da konnte ich gar nicht soviel essen, wie ich kotzen wollte!




    Mit dem Vertrauen scheint es nicht mehr allzu weit her zu sein, denn selbst die enormen bailouts durch die Steuerzahler Ende November vermochten die erwartete Jahresendrally nicht auszulösen.


    "bailout", auch so ein neues Unwort des Jahres 2008.


    Wie übersetzt man das eigentlich? Rettungsaktion? Rettungsplan? "Herauskaufen"?




    Egal, den Grund für die fehlende Jahresendrally findet man im schlechten Weihnachtsgeschäft. Die Konsumlaune der Amis ist ziemlich eingetrübt:

    [Blocked Image: http://img357.imageshack.us/img357/1240/0aaaaxt6.gif]


    In Deutschland soll das Weihnachtsgeschäft allerdings noch auf Vorjahresniveau gelegen haben, in der Schweiz gab es sogar einen bescheidene Steigerung. Die Rezession ist hier also noch nicht in gleichem Ausmass spürbar wie in den USA.


    Statt Rally reichte es lediglich zu einer Seitwärtsbewegung. Die Indizes stehen derzeit wieder auf dem Niveau von Anfang Dezember. Zumindest konnte aber der Abwärtstrend gebrochen oder zumindest mittelfristig aufgehalten werden, was ja in der heutigen Zeit auch schon als Erfolg zu werten ist. Ja, ja, man wird bescheiden in diesen Tagen.


    [Blocked Image: http://img243.imageshack.us/img243/7361/smiuh1.png]


    Etwas bedenklich stimmt mich die GD50, an der alle Indizes im Dezember drei mal gescheitert sind. Es ist - verständlicher Weise - nur noch sehr wenig Power in den Aktienmärkten zu sehen.


    Blick auf den Globus

    In den USA ist die Rezession - oder Depression - bekanntlich am weitesten fortgeschritten. In Europa wird sie durch Sparkapital abgefedert, von dem unsere amerikanischen Brüder nur träumen können. Der US-Konsument wird also unweigerlich härter zur Kasse gebeten als der kontinental-Europäer.


    China leidet unter der Konsumschwäche der USA. Entsprechend gehen die Exporte rapide zurück:

    [Blocked Image: http://img184.imageshack.us/img184/3419/0achinanov083fc8.png]

    Im November 2008 -10.4% gegenüber November 2007.

    Dennoch rechnet China nach wie vor noch mit einem positiven Wirtschaftswachstum von 6-7% im Jahr 2009.


    Japan trifft es noch schlimmer: Einbrüche bei den Exporten von -26.7% im Zeitraum November 2007 bis November 2008:

    [Blocked Image: http://img56.imageshack.us/img56/9607/0ajapan2xt9.jpg]




    Erdöl-abhängige Länder wie Russland oder die Arabischen Emirate spüren die Krise ebenfalls. Als die Petrodollars noch reichlich bei Preisen über $100 flossen, wurde heftig in Prestige-Bauten investiert, die nun nicht mehr finanzierbar sind. Bauten müssen gestoppt, zurückgestellt oder ganz eingestellt werden. Die Kreditvergabe der Banken ist zähflüssig geworden. Russland braucht einen Ölpreis von $60 für einen ausgeglichenen Staatshaushalt. Den Emiraten reicht ein Ölpreis von $23 um zu überleben aber sie brauchen einen Ölpreis von $84 um die geplanten Projekte des Budgets 2009 durchzuziehen.


    All diese Länder haben allerdings namhafte Reserven in T-Bonds, die sie zur Überwindung der Krise einsetzen können. Es zahlt sich also aus, für Notfälle zu sparen ;)


    bailouts

    Alleine in den USA hat sich die Bilanzsumme der FED seit dem 4.9.08 von 905 Mrd. auf 2316 Mrd. erhöht. Demnach hat sich also die Geldmenge 1406 Mrd. erhöht.


    Wo ist das Geld geblieben?


    Im Rahmen von TSLF und anderen Buchstabensuppen-Aktionen wurde ein Grossteil (bisher rund 700 Mrd.) gegen Schrottpapiere der Banken eingetauscht. Die Banken horten dieses Geld.


    Derzeit sind zwei Anlagen Trumpf: Cash und T-Bonds. Die US T-Bonds sind im ablaufenden Jahr um bis zu 40% gestiegen. Da die Banken bekanntlich derzeit wenig Lust verspüren, Kredite zu vergeben und insgesamt $1000 Mrd. abschreiben mussten, wird die neugedruckte Notenbankkohle entweder in T-Bonds angelegt oder aber direkt bei der FED liegen gelassen. Somit sanieren sich die Banken derzeit auf Kosten der Öffentlichkeit, deren Schuldenlast entsprechend ansteigt:


    [Blocked Image: http://img357.imageshack.us/img357/997/0aaus4hy2.jpg]


    Wohl jeder Anleger dürfte sich bewusst sein, dass die Anlage in T-Bonds nur eine vorübergehende Notlösung sein kann. Niemand, aber auch wirklich niemand kann es als gutes Investment empfinden, den USA auf 30 Jahre Kredite zu derzeit 2.58% zu geben. Dazu ist die Schuldenlast der USA mittlerweile einfach zu hoch.

    Hier die Zahlen aus dem 3. Quartal 2008:

    [Blocked Image: http://img184.imageshack.us/img184/3586/0adebtrx5.jpg]

    US-Gesamtverschuldung von 51'796 Billionen Dollar im Verhältnis zu den gesamten verfügbaren Einkommen (Bruttoeinkommen – Einkommenssteuer) von 10,683 Billionen Dollar. Das Verhältnis betrug im 3. Quartal 484,83%

    Quelle: http://www.federalreserve.gov/releases/z1/


    Was also darf es als Anlageform bitteschön sein?

    * Aktien und Rohstoffe wurden 2008 in den Boden geprügelt.

    * Anleihen sind stark gestiegen, stellen aber auch kein lohnendes und sicheres Investment dar.

    * Gold konnte sich über's Jahr betrachtet und in Hartwährung gerechnet einigermassen halten (-3% in Schweizer Franken, +5% in Euro)

    * Immobilien sind in den USA und GB im freien Fall.


    Über kurz oder lang wird der Dollar durch die Gelddruckerei der FED geschwächt werden. Wir hatten ein deleveraging (also Abschreibungen) bei den Banken von bisher $1000 Mrd. Demgegenüber konnten sich die Banken bisher auf Kosten der öffentlichen Hand um etwa $700 Mrd. sanieren. Bleibt ein Restverlust von $300 Mrd., der noch in den Taschen der Banken verschwinden kann, bevor das gedruckte Geld irgendwann marktwirksam wird. $2316 Mrd. wurden bereits neu gedruckt, insgesamt rund $8800 Mrd. sind geplant bzw. stehen weltweit auf Stand-by. Bei diesen Summen gibt es keine andere Möglichkeit als eine Entwertung des Dollars, die in den nächsten 1-4 Monaten einsetzen dürfte oder schon eingesetzt hat.

    "Die Voodoo-Ökonomie aus der Notenpresse hat fertig. Das US-Kredit-Disneyland mitsamt seinen Level-3-Banken ist abgebrannt!" (geklaut bei http://www.weissgarnix.de/?p=154#comment-871)




    Sinkt aber der Dollar, macht es keinen Sinn mehr, die sehr teuren T-Bonds weiter zu halten. Diese dürften dann in grossem Stil verkauft werden. Konsequenz so eines Bond-Crashs wären logischer Weise steigende Zinsen. Das macht aus der Sicht des ausländischen Anlegers auch durchaus Sinn: Die T-Bonds sollen nämlich mindestens die Entwertung des Dollars durch ihre Renditen auffangen, anderenfalls macht der Investor Verlust. Da sich die Amis aber keine höheren Zinsen leisten können, wird die Flucht aus dem Dollar-Raum einsetzen. Ein Teufelskreis aus sinkendem Dollar und sinkenden Bondpreisen wäre die Folge. Und weit und breit kein neuer Investor, um die immer noch auflaufenden US-Schulden zu finanzieren. Die Wallstreet Insolvenz-Lotterie geht also ungebremst weiter.


    Als nächstes stellt sich dann die Frage, was mit den Milliarden an Bargeld - resultierend aus T-Bond Verkäufen - geschehen soll. Und da gehen dem Investor so langsam die Ideen aus!


    Anlagen 2009

    Auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit für Dollarvermögen im Billionenbereich stösst man zwangsläufig auf das Problem, dass es keinen Markt gibt, der diese Masse an Geld aufnehmen könnte.


    Gold ist sicherlich ein gutes Investment für alle Flüchtlinge aus T-Bonds, denen Werterhalt über Rendite geht. Gold garantiert bekanntlich Inflationsschutz und genau den werden wir brauchen, wenn die Bonds crashen und sich die neugedruckten Dollarbillionen einen Weg in den Markt bahnen.


    Dummer Weise ist der Goldmarkt viel zu klein, um all das Geld aufnehmen zu können. Derzeit (30.12.08) verfügt die Comex noch über Lagerbestände von 1.48 Mio. Unzen.

    [Blocked Image: http://meltdown2011.files.word…/gold-data-2008-12-30.png]


    Das entspricht bei einem Goldpreis von $867/oz gerade mal einem Betrag von $1,283 Mrd. oder 1 Promille dessen, was alleine China an T-Bonds hält.


    Klar würde der Goldpreis bei entsprechendem Kaufdruck rapide steigen. Aber selbst bei einem Goldpreis von $2000/oz wäre die Comex mit läppischen $3 Mrd. leergekauft.


    Die Suche nach einer möglichen Fluchtwährung führt auch zu keinem klaren Ergebnis: Die klassischen Hartwährungen CDN, SKR und CHF sind zu klein und verfügen über zu wenig Liquidität. Dennoch könnten diese Währungsräume profitieren, wenn nach Fluchtmöglichkeiten gesucht wird.

    Ob und wie weit diese Währungen von der Flucht aus dem Dollar profitieren werden hängt in erster Linie von der Geldpolitik der entsprechenden Zentralbanken ab. Wenn sie ihre Geldmenge erhöhen, um die Parität zum Dollar zu halten (also sich dafür entscheiden, parallel mit dem Dollar unterzugehen), dürften sie kaum attraktiv für grössere Geldmengen sein.


    Bleiben noch Rohstoffe und Aktien.

    Rohstoffe haben im Gegensatz zu Aktien bereits einen Boden gefunden. Dennoch dürften sie noch eine Weile lang unter Druck bleiben, denn Überkapazitäten müssen sich erst dem niedrigeren Niveau der sinkenden Realwirtschaft anpassen. Bei den Rohstoffen rechne ich erst bei einsetzender Inflation mit steigenden Preisen.


    Aktien? Ja, aber.

    Erfreulicher Weise stelle ich beim Lesen verschiedener Foren und Blogs fest, dass sich die Anleger wieder auf die wahren Werte von Aktien besinnen. Dividenden, Seriosität und Stabilität treten in den Vordergrund, die Schrott-Zockerei mit Spekulation auf steigende Kurse in den Hintergrund. Diese Entwicklung halte ich für sehr gesund!


    Mittelfristig, also bis etwa Mitte 2009 sehe ich noch einen weiteren Taucher und neue Tiefs bei den Aktienmärkten. Auch danach dürfte es keine Rally geben. Aber die ist auch gar nicht nötig. Mit billigen Anteilen in Dividendenpapieren verdient man schliesslich auch Geld.


    Im Vordergrund stehen deshalb seriöse defensive Titel aus der Pharma und Nahrungsmittelbranche (Novartis, Nestlé). Weiterhin Ölbohrer (Petroplus). Trotz erwarteter Dollarschwäche darf man sogar mit US-Titeln liebäugeln. Z.B. Coca Cola.


    Wer es etwas spannender mag, spekuliere auf Rohstoffe (XSTRATA, Norddeutsche Affinerie, Goldcorp) oder auf Substanzwerte der neuen Technologien (Morphosys).


    Gegen Ende 2009 könnte man auch Volkswagen und Toyota ins Auge fassen, die vom Niedergang der US Automobilindustrie spätestens dann profitieren werden, wenn sich die Amis wieder neue Autos kaufen müssen.


    Man kümmere sich also um Aktien von Unternehmen, die Dividenden zahlen. Man darf nie vergessen, dass Aktien einen realen Anteil einer realen Firma darstellen. Entsprechend bieten sie einen Inflationsschutz. Dies im Gegensatz zu Obligationen!


    Ein No-Go bleiben nach wie vor Finanztitel und Versicherungen.


    Januar 2009

    Auch wenn die Jahresendrally ausblieb, so bleibe ich doch bei meiner Einschätzung, dass bis Ende Januar die Kurse tendenziell eher steigen als fallen werden. Dennoch rate ich von Long-Positionen auf Monats-Sicht ab. Die Chance auf eine Seitwärtsbewegung schätze ich auf etwa 70% und wer nicht Daytrader ist, wird wahrscheinlich verlieren.


    Für steigende Kurse spricht die Saisonalität: Pensionskassenbeiträge, die Ende Dezember bezahlt wurden, müssen in den ersten zwei Januarwochen parkiert werden.


    Dagegen spricht die Charttechnik. Die erwähnte GD50, an der die Märkte im Dezember 3 mal gescheitert sind sowie das Fehlen positiver Nachrichten.


    Fahrplan 2009

    Die FED wird uns weiterhin mit neuen Initiativen aus der Buchstabensuppe bei Laune halten. Wenn die Banken nicht mit Krediten rausrücken, wird die FED halt direkt Kredite vergeben. Und zwar nicht nur an Banken sondern auch Hypotheken, Unternehmenskredite etc. Die FED wird damit mehr und mehr zur Staatsbank, das Bankensystem indirekt verstaatlicht. (Uups, nein, Quatsch: Die FED ist ja ein Konglomerat von Privatbanken. Aber die Richtung stimmt …)


    Wie dem auch sei, diese unter dem Decknamen "Quantitative Easing" verkaufte Gelddruckerei wird unter dem Strich nicht viel bringen. Zumindest nicht dem Konsumenten.

    Oder wie es John Maynard Keynes ausgedrückt hat:

    Über die Geldpolitik die Nachfrage anregen zu wollen ist ungefähr so, als würde man sich, um Gewicht zuzunehmen, einen längeren Gürtel kaufen.”




    Aktienmärkte werden bis Ende Januar stabil bleiben und ab Anfang Februar erneut crashen. Ich erwarte neue Tiefs etwa im März und den endgültigen Boden des aktuellen Bärenmarktes etwa Mitte 2009.


    Die Bullen stehen nach wie vor mit nervös zuckendem Finger auf dem Kauf-Button und ergreifen jede Gelegenheit, ein neues Tief zu kaufen. Dies nur mit dem Ergebnis, ein weiteres mal enttäuscht zu werden.

    Das ganze wird jeweils stereotyp mit den üblichen Argumenten begründet:

    * Die durchschnittliche Rezession dauert 11 Monate. Die aktuelle Rezession ist schlimmer und dauert 18 Monate.

    * Die Rezession hat Dezember 2007 begonnen, also haben wir bereits 12/13 Monate hinter uns

    * Die Börsen nehmen das Ende der Rezession 6 Monate vorweg, ergo ist genau jetzt der Boden erreicht.


    Weiter:

    * Die Banken rechnen in ihren Analysen mit steigenden Kursen 2009.

    (Fein: Dann lest bitte mal die Analysen derselben Banken, was sie Ende 2007 über die Gewinnerwartungen 2008 geschrieben haben! Und wer dann immer noch an Banken-Analysen glaubt, soll sich von den netten Herren im weissen Kittel zurück auf sein Zimmer bringen lassen.)


    Vielleicht werden die Bullen den tatsächlichen Boden Mitte 2009 erwischen und dennoch enttäuscht sein, weil die Kurse sich nur sehr leicht aufwärts bewegen. Einzig jene (siehe oben), die Substanzwerte gekauft haben, werden sich mittlefristig freuen können.


    Die Bären werden den Absturz ab Februar erfolgreich traden und sich überglücklich an Bullenfleisch sattfressen.

    Bei neuen Tiefs Mitte Jahres werden sie sich vielleicht zu weiteren Short-Aktionen hinreissen lassen und ebenso enttäuscht werden?


    Bären wie auch Bullen werden von der erwarteten Seitwärtsbewegung am Boden nicht sonderlich begeistert sein.


    US Autobauer haben es selbst in der Boom-Zeit ab 2001 mit 0% Leasing-Kredit etc. nicht geschafft, profitabel zu wirtschaften und Marktanteile zu halten. Wieso sollten sie es ausgerechnet jetzt und unter Zeitdruck schaffen? Die 13.4 Mrd vom Dezember plus 4 Mrd vom Februar 09 werden rausgeschmissenes Geld sein. Eine nette aber unwirksame Geste des Steuerzahlers.

    Mein Tipp: Nicht Chapter 11 (Insolvenz mit Gläubigerschutz) sonder Chapter 7 (Insolvenz und Liquidation). Es wird sich dann schon ein Investor finden, der sich aus den Resten die Rosinen rauspickt und daraus etwas sinnvolles zusammenstöpselt.




    Der Ölpreis wird sich in der Gegend um $60 stabilisieren. Damit können alle leben.


    Rohstoffe haben den Boden gefunden, werden aber weiterhin unter Druck bleiben, weil zuwenig gebraucht wird. Preislich werden sie von der einsetzenden Währungs-Entwertung profitieren.


    Dollar wird eine rasante Talfahrt aufnehmen und anderes Klopapier mit nach unten reissen. Insofern steigen Rohstoffe und Öl nur, weil das Klopapier, in dem sie bewertet werden, fällt.


    Gold ist mittelfristig die beste Anlage. Aktuell ist es als Werterhalt genau so stabil wie T-Bonds. Allerdings ohne die Anfälligkeit für einen Dollar-Absturz, dem die T-Bonds unterliegen.

    Als Fluchtmetall wird es besonders bei Einsetzen des Dollarvefalls und der daraus resultierenden Teuerung enorm profitieren. Ein Asset, von dem es nur wenig gibt und um das sich alle reissen. Hinzu kommt die bereits latente physische Knappheit seit einigen Monaten. --> Folge: Preisexplosion.


    Silber: dito. Silber ist auch gegenüber Gold unterbewertet.


    Israel, Palästina

    Rein "charttechnisch" ist es nicht nachvollziehbar, wieso Israel gerade jetzt die grösste Offensive seit 1967 unternimmt:

    [Blocked Image: http://img72.imageshack.us/img72/908/mfalq6.jpg]

    (Quelle: http://www.mfa.gov.il)


    Natürlich: Jeder Tote ist ein Toter zuviel. Aber 3 Tote im Jahr 2007 rechtfertigen keinesfalls einen Angriff, der innert 24 Std. 300 Tote (bisher) auf palästinensicher Seite fordert.

    Prognose: Steigende Aggression der Palästinenser, Hisbolah, Hamas gegen Israel und entsprechend wieder eine steigende Todeskurve auf israelischer Seite.


    Aktienmärkte: Zusammengefasst, gleiche bis steigende Kurse bis Ende Januar.

    Absturz ab Februar bis Mitte Jahr und neue Tiefs.

    Boden Mitte Jahr aber keine Rally sondern Seitwärtstrend, der Jahre anhalten kann.


    Frustrierend für Bullen wir Bären. Steigende Aktienkurse bei gleichzeitiger Abwertung der Währung. Also Nullsummenspiel wie 1967-1980.


    Gegen Ende 2009 dürften sich dann Aktien-Spekulanten nach profitableren Märkten umsehen und vermehrt mit Währungen und Rohstoffen spielen.


    Aktien-Anleger in Substanzwerten und mit Durchhaltevermögen legen dann den Grundstein für die Altersvorsorge.




    SMI

    Bei Einzeltiteln kenne ich mich nicht aus. Ich verweise deshalb auf die Blogs von

    Tschonas (http://swiss-trading-blog.blogspot.com/)

    und Fawi (http://boersentheater.blogspot.com/)



    Ich wünsche allen ein besinnliches und profitables Jahr 2009!


    Marcus Fabian




    P.S. In eigener Sache: Wenn ich oben sinngemäss schreibe "DAS wird passieren", dann ist das so zu verstehen: "Nach meiner persönlichen, unmassgeblichen Einschätzung ist es am wahrscheinlichsten, dass DAS passiert und nicht das oder das.".

    Ich gebe also nur - dies zur Beruhigung meiner Kritiker - meine persönliche Einschätzung wider und nicht eine absolute Wahrheit aus der Kristallkugel. Der Schreib- Rede- und Lesefluss wird so einfacher und verständlicher.

  • SMI im Januar 2009

    Vielen Dank für deinen sehr ausführlichen und wie immer interessanten Beitrag.


    2 Fragen hätte ich:


    1. Ist es wirklich so, dass die Pensionskassengelder innert 2 Wochen an den Börsen angelegt werden müssen?


    2. Du schreibst, dass du von stagnierenden bis leicht steigenden Börsenkursen bis Ende Januar ausgehst und danach einen weiteren Crash auf neue Tiefs erwartest.


    Aus welchem Grund erwartest du sinkende Kurse genau im Februar? Reines Bauchgefühl?

  • SMI im Januar 2009

    Vontobel wrote:


    1. Zumindest treffen die Gelder dann auf den PK-Konten ein. Aber natürlich müssen die nicht zwingend in Aktien angelegt werden.


    2. Mehrere Gründe. Es passt von verschiedenen Zyklen her, von der Saisonalität und von den geplanten Events her auch (ich will nicht alles verraten) ;)

  • SMI im Januar 2009

    MF


    Wie immer sachlich und logisch, nur verhaelt sich die Boerse nicht danach. Schlimmste Zenario fuer mich waere eine langer Seitwaertstrend, genau die Phase seit Dezember, weder die Bullen noch die Baeren sind damit gluecklich, sondern Cash und Gold.


    Wo ich aber gegenteiliger Meinung bin, sollte es ab Mitte Jahr zu einer Erholung kommen, sollten aus meiner Sicht, die Finanzwerte ueberdurchschnittlich profitieren.


    Fuer mich bleibt primaer der Immobilienmarkt der USA das Zuenglein an der Waage und sollte der 2009 den Boden finden, so sehe ich eine starke Rally kommen, denn so schnell wie mit dem Fall von Lehmann das Vertrauen verloren, so schnell kann es bei einer Bodenbildung des Immobilienmarktes zurueck kehren.


    Im Moment warte ich mit Engagement ab und verfolge die weitere Preisentwicklung des amerikanischen Immobilienmarktes, denn soblad dieser Boden findet, haben all diese Ramschpapiere auch wieder einen Preis.


    Guten Rutsch und ein erfolgreiches Boersenjahr 2009

  • SMI im Januar 2009

    Turbo wrote:

    Quote
    Schlimmste Zenario fuer mich waere eine langer Seitwaertstrend, genau die Phase seit Dezember, weder die Bullen noch die Baeren sind damit gluecklich, sondern Cash und Gold.


    Also mit glücklichen Gold-Bugs könnte ich recht gut leben ;)


    Ich glaube, dass sich der Fokus ganz allgemein von Aktien wegbewegen wird, wenn die nicht mehr (in keine Richtung) performern. Gold hat da so einiges für sich: Von Sicherheit über Inflationsschutz bis Fluchtwährung und somit Explosion auf allen Linien.




    Quote:

    Quote
    Fuer mich bleibt primaer der Immobilienmarkt der USA das Zuenglein an der Waage


    Für mich auch:


    [Blocked Image: http://www.geocities.com/WallStreet/Exchange/9807/Charts/SP500/HousingForecast2025_0804.jpg]


    20% Minus sind geschafft, mindestens 20% Minus müssen folgen. Eher mehr, denn es wurden ja in den letzten Jahren zuviele Häuser gebaut und die müssen erst aufgebraucht werden.

  • SMI im Januar 2009

    Marcus Fabian


    Herzlichen Dank für die überdurchschnittlichen Beiträge auch in diesem Jahr mit einem "Tüpfelchen" auf dem "i" deines Altjahrespostings. Ich teile deine Meinung in "fast" jeder Zeile.


    Eine Frage noch: Hast du das Buch "Black Swan, The Impact of the Highly Improbable" von Nassim Nicholas Taleb auch gelesen? Vermutlich laufe ich da eine offene Türe ein...


    Einen schönen Jahresbeginn und gute Gesundheit (Geld ist ja hier bloss tertiärer Natur *wink* )

    wünscht Euch allen

    Marabu

  • SMI im Januar 2009

    danke mf! wie immer sehr aufschlussreich und seriös recherchiert.


    bei dieser ganzen "krise" denke ich auch immer ein wenig in die zukunft. wie wird es wohl in 5, 10 jahren sein wenn wir zurückschauen?


    wir haben bereits den weltuntergang mit dem terrorismus, den flugzeugabstürzen und dem zusammenbruch der new tec proklamiert - dennoch sehen wir heute praktisch alle mit sehr neutralen wenn nicht sogar einem spöttischen lächeln in diese zeit zurück.


    ich bin mir sicher dass die machthaber der welt weiterhin die macht innehaben werden. selbst wenn durch die öffentlichkeit gewisse produkte verboten werden oder gewisse vorgänge wie z.b. shortselling nicht mehr möglich sind, werden geschickte und findige köpfe neue wege finden.


    ganz besonders viel "lückenarbeit" ist meiner meinung nach in den usa gefordert. 3 generationen die in zeiten des überschwungs und der ständig zunehmenden verschuldung aufgewachsen sind, kann man nicht von heute auf morgen einfach umprogrammieren!


    zudem wird die ältere garde ohne wirklich funktionierendes gesundheitssystem und vor allem ohne vorhandene altervorsorge noch das eine oder andere problem kriegen.

    WOMEN & CATS WILL DO AS THEY PLEASE, AND MEN & DOGS SHOULD GET USED TO THE IDEA.

    A DOG ALWAYS OFFERS UNCONDITIONAL LOVE. CATS HAVE TO THINK ABOUT IT!!

  • SMI im Januar 2009

    Gut gemacht MF ! :!:


    Für Mich persönlich,halt einwenig zu "Goldlastig"... :lol: *wink*




    Ich persönlich gehe weiterhin Einig mit Meinungen/Aussagen von bewährten Leuten (die übrigens schon seit langem vor dieser "Finanzkrise" warnten..),die auf der gleichen "wirtschafts-logischen Schiene" fahren wie Ich und eher eine deflationäre Tendenz "sehen" .


    Damit bin ich jedenfalls (auch 2008 wieder..) sehr gut "gefahren".. 8)




    Wenn Ich Mir so Kommentare/Interviews von Leuten wie:




    G.Shilling

    http://www.safehaven.com/article-12092.htm


    http://finance.yahoo.com/tech-…ry-Shilling-Sees-for-2009




    N.Taleb (black swan..)


    http://www.charlierose.com/view/interview/9713




    N.Roubini




    http://www.guatemala-times.com…kets-recover-in-2009.html


    http://www.ft.com/cms/893ac9c8…ct=972170812&fromSearch=n




    K.Rogoff


    http://www.project-syndicate.org/commentary/rogoff51/German


    External Content www.youtube.com
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    F.Malik

    http://www.weltwoche.ch/ausgab…s-debakel-kommt-erst.html


    http://www.mmzsg.com/cg_mom_stream/




    ..anschaue,dann bleibe Ich lieber noch eine Weile in CASH und "geniesse" es, wie die Preise weiter "purzeln".... 8) :oops:




    P.S.. Für Leute die gerne lesen,sind Shilling's (Deflation...) und Taleb's (the black swan) ,sehr zu empfehlen.. :!:




    weico

  • SMI im Januar 2009

    Danke MF, sehr ausführlich, vielleicht liest das ja auch der eine oder andere "Experte".


    Kaufe eine Pfanne und gehe Gold waschen.


    Ein glückliches und vor allem gesundes neues Jahr an alle "Poster".

  • SMI im Januar 2009

    Wünsche allen ein erfolgreiches Jahr 2009. 2008 war Casino-like, hoffe es wird dieses Jahr einbisschen ruhiger, aber auch nicht zu ruhig, wir wollen ja schliesslich auch was verdienen.


    Hier noch was zum Schmunzeln...




    ACRONYMS FOR 2009


    CEO -- Chief Embezzlement Officer.


    CFO -- Corporate Fraud Officer.


    BULLMARKET -- Arandom market movement causing an investor to mistake himself for a financialgenius.


    BEARMARKET -- A 6 to18 month period when the kids get no allowance, the wife gets no jewelry, andthe husband gets no sex.


    VALUEINVESTING -- Theart of buying low and selling lower.


    P/ERATIO -- Thepercentage of investors wetting their pants as the market keeps crashing.


    BROKER -- What my broker has made me.


    STANDARD& POOR --Your life in a nutshell.


    STOCKANALYST -- Idiotwho just down-graded your stock.


    STOCKSPLIT -- Whenyour ex-wife and her lawyer split your assets equally between themselves.


    FINANCIALPLANNER -- A guywhose phone has been disconnected.


    MARKETCORRECTION --The day after you buy stocks.


    CASHFLOW-- Themovement your money makes as it disappears down the toilet.


    YAHOO -- What you yell after selling it tosome poor sucker for $240 per share.


    WINDOWS -- What you jump out of when you'rethe sucker who bought Yahoo @ $240 per share.


    INSTITUTIONALINVESTOR -- Pastyear investor who's now locked up in a nuthouse.


    PROFIT -- An archaic word no longer in use.

  • SMI im Januar 2009

    marabu wrote:

    Quote


    Eine Frage noch: Hast du das Buch "Black Swan, The Impact of the Highly Improbable" von Nassim Nicholas Taleb auch gelesen?


    Nein, aber auf Dein Posting hin habe ich vorhin eine Rezension gelesen und vermutlich werde ich es mir zulegen. Scheint wirklich spannend zu sein. 8)

  • SMI im Januar 2009

    weico wrote:

    Quote


    Ich persönlich gehe weiterhin Einig mit Meinungen/Aussagen ... die ... eher eine deflationäre Tendenz "sehen" .


    Dass wir eine Deflation bei den Assets haben (Immobilien, Rohstoffe) ist mir durchaus bewusst.


    Ich weigere mich aber zu glauben, dass Papiergeld bei der aktuellen Druckerei an Wert gewinnen kann!


    Das würde nämlich völlig der Logik von Angebot und Nachfrage widersprechen: Was knapp ist (Gold) steigt im Preis. Was ausreichend bis übermässig vorhanden ist (Papiergeld) sinkt im Wert.


    Klar kann der Markt mal ein paar Monate in die falsche Richtung laufen. Und genau das tut er jetzt. Der Anstieg des Dollars in den letzten Monaten war schlicht und einfach nicht richtig und logisch.

  • SMI im Januar 2009

    MarcusFabian wrote:




    Der Anstieg war,für Mich jedenfalls, absolut Richtig und Logisch. *wink*





    Der US-Staat (und nicht nur Dieser..) versucht ja zurzeit, mit allen erdenklichen (Hilfs)Mitteln, eine Reflation einzuleiten,damit nicht eine Deflation eintritt.Bis jetzt kommt aber das Geld nicht beim Konsument an..


    Ob dies Obama dann gelingt .. :?:




    Wir haben ja,im Russland-Thread,schön gesehen,dass ein Vertrauen in eine Währung eben nur zum kleinen Teil von der Geldmenge abhängt.


    In vielen Teilen der Welt geniesst der US-Dollar,ob wirtschaftlich gesehen gerechtfertigt oder nicht, immer noch ein hohes Ansehen bei der Bevölkerung und ist vielfach eine Zweiwährung.Diese Leute haben eben schon oft die schmerzhafte Erfahrung gemacht (machen müssen..), dass die Eigene Landeswährung für den "A.sch" ist.


    Wenn die jetzige Krise auch diese Länder dann Voll erwischt,und eine Nachfrage nach US-Dollar herrscht,dann geht's mit dem Dollar rauf :!:




    Ob die jetzigen deflatonären Tendenzen sich wirklich zu einer Deflation a la Japan entwickeln,ist für Mich noch einwenig Ungewiss.Kommt eben ganz darauf an,wieviel Obama "reinpumpt" und wie die anderen Wirtschaftsländer mitmachen. :oops:




    Die grosse Gefahr,dass es wirklich zu einem Szenario a la Japan kommen könnte,sehe Ich in einem "Fisher-debt-deflation-szenario" und in einem langsamen,aber lange andauernden,ansteigen der US-Sparquote.


    Wenn der US-Konsument jetzt zuerst seine (Konsum)Schulden abzahlen muss und dazu sich den Gürtel enger schnallt und gleichzeitig noch zu sparen anfängt,dann sieht es für die klassischen Exportländer (und deren Währungen..) dann aber schnell "Zappenduster" aus..! *wink*


    Von den sozialen Folgen,in diesen (zum Teil nicht gerade demokratischen..) Ländern,wollen wir noch gar nicht mal reden..!




    P.S....im G.Shilling Link ist ein (mögliches) Dollar/Deflation-Szenario,ganz logisch (für Mich jedenfalls.. :lol: ) erklärt..



    weico

  • SMI im Januar 2009

    weico wrote:

    Quote


    Wir haben ja,im Russland-Thread,schön gesehen,dass ein Vertrauen in eine Währung eben nur zum kleinen Teil von der Geldmenge abhängt.


    Falsch. Wir haben lediglich gesehen, dass es auch andere Methoden gibt, eine Währung abzuwerten. Gelddruckerei ist dabei so ziemlich die sicherste ;)




    weico wrote:

    Quote
    In vielen Teilen der Welt geniesst der US-Dollar,ob wirtschaftlich gesehen gerechtfertigt oder nicht, immer noch ein hohes Ansehen bei der Bevölkerung und ist vielfach eine Zweiwährung.


    Stimmt. Ganz zu schweigen von Ländern, die ihre Währung noch an den Dollar gekoppelt haben.


    Darin sehe ich auch den Grund für den Dollar-Anstieg der letzten Monate. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass diese Leute alle richtig liegen in ihrer "Flucht in den Dollar". Im Gegenteil. Ich behaupte, sie werden vom Regen in die Traufe geraten. Eben deshalb, weil der Dollar mindestens genau so im Ar.ch ist, wie ihre eigene Währung. (Simbabwe mal ausgenommen.)



    weico wrote:

    Quote
    Die grosse Gefahr,dass es wirklich zu einem Szenario a la Japan kommen könnte,sehe Ich in einem "Fisher-debt-deflation-szenario" und in einem langsamen,aber lange andauernden,ansteigen der US-Sparquote.


    Einverstanden. Obschon dies gerade der beste und vernünftigste Weg wäre, um auf "legale" Weise aus den Schulden rauszukommen. Einfach ausgedrückt: Wer Schulden hat muss sparen, um die Schulden abzubezahlen.


    Aber rechnen wir jetzt mal aus, wieviel die Amis sparen müssten: Bei Schulden im Wert von knapp 500% des BIP (eher mehr mit den neusten bailouts) und einer angenommenen Verzinsung von 4% müssten alleine 20% des BIP für die Zinsen aufgewendet werden. Nimm weitere 5%, um eine Tilgung zu erreichen und berücksichtige, dass die Amis in den letzten Jahrzehnten 8% mehr ausgegeben als eingenommen haben.

    Rechne das zusammen und Du kommst (0.8 * 0.95 * 0.92 = 0.7) auf 30%, die die Amis weniger ausgeben sollten als vor 2007. Ob das zu schaffen ist? Wohl kaum, denn durch den Einbruch des Konsums sinken Unternehmensgewinne und somit Steuereinnahmen. Also müsste der Staat die Steuern erhöhen und das gleichzeitig in einem Umfeld von Rezession und steigender Arbeitslosigkeit?


    Das ist politisch wie auch sozial kaum vorstellbar.


    Der Japan-Vergleich scheitert an zwei Punkten:


    1. Während Japan in Deflation versank, erlebte der Westen einen Bullenmarkt und die Japaner konnten ihre Produkte weiterhin im Westen erfolgreich verkaufen. Das ist heute anders. Die Krise betrifft die ganze Welt und es gibt praktisch überhaupt keine Käufer mehr.


    2. Japan fiel auf ein sanftes Kissen aus Sparkapital. Die Amis hingegen haben nicht gespart und krachen direkt auf den harten Beton ihrer Schulden.




    weico wrote:

    Quote
    Wenn der US-Konsument jetzt zuerst seine (Konsum)Schulden abzahlen muss und dazu sich den Gürtel enger schnallt und gleichzeitig noch zu sparen anfängt,dann sieht es für die klassischen Exportländer (und deren Währungen..) dann aber schnell "Zappenduster" aus..! *wink* 


    Stimmt. Es sei denn, diese Länder steigern die Binnennachfrage. China und Indien sind hier die besten Kandidaten. Da ist noch viel Nachholbedarf.

  • SMI im Januar 2009

    MarcusFabian wrote:

    Quote
     

    weico wrote:


    Stimmt. Es sei denn, diese Länder steigern die Binnennachfrage. China und Indien sind hier die besten Kandidaten. Da ist noch viel Nachholbedarf.


    Gerade Dies halte Ich,neben der vielgehörten "Abkoppelung-von-der-US-Wirtschaft-Theorie", für einen falschen Trugschluss.


    Diese Länder waren doch (neben Deutschland,Englan,Japan usw.) die absoluten Hauptprofiteure vom ,auf Kredit finanzierten,US-Konsumwahn.


    Jetzt werden diese Länder aber halt auch die Hauptleidtragenden ,vom US-Konsumverzicht,werden.


    Der mediale "Indien/China-Hype" hat doch meistens nur die Glitzerwelt von Bangalore,Shanghai usw. gezeigt.

    Die absolute Mehrheit ,lebt aber noch auf dem Lande und dort noch wie zu "Gotthelf's-Zeiten" 8)


    Wie wollen diese Länder,wenn Sie nicht schon selber in einer Rezession stecken,denn Ihre Bewohner zum Binnenkonsum bewegen,wenn die Exportsituation noch krasser wird... :?:


    Ich denke eher,dass auch diese Menschen dann Ihren Konsum "zurückschrauben" und Ihr Geld "horten" werden ..... *wink*



    weico

  • SMI im Januar 2009

    weico wrote:

    Quote
    Wenn der US-Konsument jetzt zuerst seine (Konsum)Schulden abzahlen muss und dazu sich den Gürtel enger schnallt und gleichzeitig noch zu sparen anfängt, dann sieht es für die klassischen Exportländer (und deren Währungen..) dann aber schnell "Zappenduster" aus..!


    CH = klassisches Exportland


    Ja, und wo stehen wir im Zyklus? Etwa hier, wie es diese Ratte meint:

    http://evilspeculator.com/?page_id=3152


    Okay, dann sind wir also in Welle 4. Bis wann wird sie dauern? Genau bis zum 12. Februar, ist ja jedem klar, der die Zukunft genau so klar wie ich sieht.


    Dieser Artikel von Michael Swanson ebenso hilfreich, for the bigger picture. Where are we? Bottom transitioning? Nein, noch nicht! Wäre der GD 150 flach, dann könnte man es vermuten. Und wenn gewisse Sektoren bereits wieder in Bullenmode wären.

    http://www.marketoracle.co.uk/Article8022.html


    Danke, Michael, gut erklärt: Advance-/Decline-Issues: stets im Auge behalten, in Bullen- und in Bärenmärkten, um den Turning Point zu sehen.