Globale Marktsituation

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    Meerkat wrote:

    Quote
    Was nützt es mir, wenn die $$ durch Gold gedeckt sind, d.h. dass ich sie jederzeit gegen Gold eintauschen kann, wenn mir für das Gold niemand zu essen gibt?


    Die Chance, dass Dir jemand gegen Gold Esswaren gibt, gegen Dollars jedoch nicht (mehr), steigen von Tag zu Tag..... *wink*

  • Mal sehen, wie sich die Sache entwickelt.......

    Dubai schlägt Gold als gesetzliches Zahlungsmittel in den Vereinigten Arabischen Emiraten vor


    http://www.goldseiten.de/conte…artikel.php?storyid=12782


    USA: Goldmünzen als gesetzliches Zahlungsmittel?


    Um sich gegen die fortschreitende Abwertung des US-Dollar abzusichern, verabschiedeten die Gesetzgeber des US- Bundesstaates Utah Anfang März einen Gesetzesentwurf, der Gold- und Silbermünzen wieder als gesetzlich akzeptierte Zahlungsmittel zulassen soll.


    Am 25. März trat das Gesetz in Kraft und wurde anschließend von der Regierung offiziell bestätigt.

    Über die direkten Auswirkungen des Gesetzes auf den realen Zahlungsverkehr gibt es bisher recht unterschiedliche Meldungen.

    Die FTD berichtet, dass 13 weitere US- Bundesstaaten diesem Beispiel folgen wollen.


    http://www.know-about.de/usa-g…iches-zahlungsmittel.html

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    Ramschpapierhaendler wrote:

    Quote
    Ein perfektes System gibt's wohl gar nicht. Das heutige hat aber zu viele gravierende Mängel. Mir wäre ein Geld, das nur im Rahmen des Wirtschaftswachstums inflationiert werden könnte, klar lieber.


    Es bräuchte ein Wirtschafts- bzw. Geldsystem, das sich gegen die Schwächen des menschlichen Charakters behaupten kann.

    Schon der real existierende Sozialismus ist daran gescheitert, dass der Mensch nicht so altruistisch ist, wie ihn die Theoretiker gern gehabt hätten.

    Es scheint, nun ist der real existierende Kapitalismus an der Reihe.

    Das Fiatgeld ermöglicht es uns auf Kosten der nachfolgenden Generationen schneller zu wachsen, als es aufgrund der vorhandenen Ressourcen gesund wäre. Wir verschwenden Erdöl und andere Rohstoffe, weil sie billig sind und billig sind sie, weil das Geld billig ist. Braucht ein Unternehmen Geld um eine Oelquelle zu erschliessen? Kein Problem, die Bank macht "hokus pokus" und schon ist das Geld da.

    Das selbe Spiel bei den Staatsfinanzen. Getrauen sich die Politiker nicht die Steuern zu erhöhnen oder zu sparen, weil sie wissen, dass das beim Wahlvolk nicht gut ankommt, wird halt Geld gedruckt, es ist ja billig.


    Uns geht es gut. Rohstoffe und Energie sind billig und wir können nach Lust und Laune die Staatsschulden erhöhen. Ein heute 80-jähriger hatte ein gutes Leben und er kann darauf vertrauen, dass er die Zeit der Abrechnung nicht mehr erleben wird.


    Solange wir die Politiker wählen, die uns das Blaue vom Himmel versprechen und nicht die Ehrlichen, die sagen, was Sache ist, sind wir nicht reif für ein System mit ungedecktem Geld.

    In der Antike hatte man wohl ein realistischeres Bild vom Charakter des Menschen, als heute.

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    CrashGuru:

    Ich glaube, dies ist alles viel zu schwierig für mich. Lese ich den CNN Artikel

    http://money.cnn.com/2011/03/2…h_gold_currency/index.htm

    sehe ich, Zitat: Utah, ... also recognizes gold and silver coins issued by the federal government as legal tender in the state.

    Der Dollar ist, wie MF sagt, kein legal tender (da vom Fed herausgegeben?), die von der Regierung herausgegebenen Gold- und Silbermünzen dagegen schon. Nur der Haken, am Ende des Artikels:

    So even if the actual precious metal in your $50 coin has a market value of $1,400, it still only has $50 dollars worth of purchasing power.

    Das Ganze ist eher eine Tea Party Aktion gegen das Fed.

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    Meerkat wrote:


    Dass der "innere Wert" der Münze höher ist, als die "gesetzliche Rücknahmegarantie" haben wir ja bei den Schweizer 1, 2 und 5 - Libern erlebt. Deshalb wurden sie ja ausgemustert und durch billigere Legierungen ersetzt. Sie wären sonst einfach als Investment gehortet worden. Was in Utah scheinbar nun auch geschieht.


    Wichtiger ist aber, die Signalwirkung. Das ist wohl auch die Idee dahinter. Dass weitere Staaten in die gleiche Richtung denken, ist schon wichtig.


    Ich sehe das Folgende aber bemerkenswerter:


    But he said that by eliminating taxes on the exchange of the coins, they would be on the same playing field as paper currency. And, he said, banks might step in and create accounts backed by gold and silver coins.


    Eine Art Absicherung des Bankkontos (inkl. des Depotwertes??) durch im Banktresor hinterlegte Gold- und Silber-Barren ergäbe natürlich eine gewaltige Aufwertung der Sicherheit. Wobei das Management des hinterlegten Wertes etwas schwierig werden dürfte, wenigstens, wenn dies tagesaktuell erfolgen müsste.


    Aber interessanter Ansatz jedenfalls :idea:

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    Meerkat wrote:

    Quote
    Was nützt es mir, wenn die $$ durch Gold gedeckt sind, d.h. dass ich sie jederzeit gegen Gold eintauschen kann, wenn mir für das Gold niemand zu essen gibt?


    Das ist soweit durchaus richtig. Allerdings gab es noch nie eine Zeit in der Menschheitsgeschichte, wo man für Gold nichts kaufen konnte.

    Demgegenüber wurde bisher jedes Papier irgendwann wertlos.

    Wenn ich also eine Wette darauf eingehen müsste, ob ich heute für meinen Ur-Enkel eine Goldmünze oder einen Stapel Dollarnoten vergraben sollte, würde die Wahl eindeutig auf die Goldmünze fallen. Und bei Dir?

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    Flipper wrote:

    Quote
    Wir verschwenden Erdöl und andere Rohstoffe, weil sie billig sind und billig sind sie, weil das Geld billig ist. Braucht ein Unternehmen Geld um eine Oelquelle zu erschliessen? Kein Problem, die Bank macht "hokus pokus" und schon ist das Geld da.


    Im China-Thread hast Du Dich auf Chris Martenson berufen. Also halte Dich daran: Die Erdölförderung wird teurer, weil man immer mehr Energie - sprich Erdöl - investieren muss, um ein Barrel Öl aus dem Boden zu holen (oder ein Kilo Kupfer etc.) Da spielt es keine Rolle, in welcher Verrechnungseinheit das finanziert wird: Wenn ich 101 Liter Öl investieren muss, um 100 Liter aus dem Boden zu pumpen ist Game over.

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    Meerkat wrote:

    Quote


    Der Dollar ist, wie MF sagt, kein legal tender (da vom Fed herausgegeben?), die von der Regierung herausgegebenen Gold- und Silbermünzen dagegen schon.


    Gemäss US Verfassung darf nur der Staat Geld ausgeben. Streng genommen ist es verfassungswidrig, dass ein privates Bankenkonsortium den Dollar druckt und an die USA vermietet.

    Aus Sicht des amerikanischen Volkes macht das auch gar keinen Sinn: Warum soll man einer Privatfirma das Recht einräumen, im Schnitt 4% (durchschnittliche FED Funds Rate) an Zinsen für Geld zu bezahlen, das der Staat auch selbst drucken könnte?




    Meerkat wrote:

    Quote


    So even if the actual precious metal in your $50 coin has a market value of $1,400, it still only has $50 dollars worth of purchasing power.


    Von 1945-1971 war der Dollar an Gold gebunden. Im Verhältnis $35 pro Unze Gold (vorher $20.67/oz). Entsprechend konnte man eine Rechnung von $35 wahlweise mit den entsprechenden Dollarnoten oder einer Unze Gold bezahlen. (Nur theoretisch natürlich, denn Privatleuten war der Goldbesitz in den USA verboten).


    Seither hat der Dollar gegenüber Gold um gut 96% abgewertet aber die $50 Goldmünzen von einst haben immer noch einen offiziell von der Regierung garantierten Wert von $50.

    Natürlich käme keiner auf die Idee einen $1oz American Eagle für $50 zu verkaufen. Die Staatliche US Münzprägeanstalt (US-Mint) verkauft sie derzeit für $ 1785.- (http://catalog.usmint.gov/weba…=10191&top_category=10191 )


    Dasselbe gilt übrigens auch für Schweizer Goldvreneli, die noch den Nominalwert von Fr. 20.- haben, in Wahrheit aber etwa das 14-fache kosten.

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    MarcusFabian wrote:

    Quote


    Demgegenüber wurde bisher jedes Papier irgendwann wertlos.

    Wenn ich also eine Wette darauf eingehen müsste, ob ich heute für meinen Ur-Enkel eine Goldmünze oder einen Stapel Dollarnoten vergraben sollte, würde die Wahl eindeutig auf die Goldmünze fallen. Und bei Dir?


    Mit "irgendwann" bin ich natürlich einverstanden und für meine Urenkel (bis jetzt habe ich erst ein paar Grosskinder :-)) würde ich sicher auch eher Gold als Dollars "vergraben".

    Ich will damit sagen, dass offenbar verschiedene Leute auch ganz unterschiedliche Zeithorizonte haben. Da ich bereits über 60 bin, ist es mir ziemlich egal, wo der Dollar in 30 Jahren steht. In der mir verbleibenden Zeit werde ich wohl mit CHF-Einahmen leben müssen (PK und AHV) und versuchen meine Ausgaben in günstigeren Währungen zu tätigen.

    A propos Dollarnote, @MF: Habe in meiner Schublade ein 1-Dollarnote gefunden. Da steht drauf: THIS NOTE IS LEGAL TENDER FOR ALL DEBTS, PUBLIC AND PRIVATE. Frage: Die Note ist aus dem Jahr 1977, steht heute etwas anderes drauf?

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    MarcusFabian wrote:

    Quote

    Flipper wrote:


    Im China-Thread hast Du Dich auf Chris Martenson berufen. Also halte Dich daran: Die Erdölförderung wird teurer, weil man immer mehr Energie - sprich Erdöl - investieren muss, um ein Barrel Öl aus dem Boden zu holen (oder ein Kilo Kupfer etc.) Da spielt es keine Rolle, in welcher Verrechnungseinheit das finanziert wird: Wenn ich 101 Liter Öl investieren muss, um 100 Liter aus dem Boden zu pumpen ist Game over.



    Ich meinte damit, dass wir wegen des Fiatgeldes in der Vergangenheit zu verschwenderisch mit den Ressourcen umgegangen sind und jetzt gehen sie langsam zur Neige. Ich denke, bei gedecktem Geld hätte es ein langsameres und nachhaltigeres Wirtschaftswachstum gegeben und wir und die Chinesen hätten ein paar Probleme weniger.

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    Meerkat wrote:

    Quote
    A propos Dollarnote, @MF: Habe in meiner Schublade ein 1-Dollarnote gefunden. Da steht drauf: THIS NOTE IS LEGAL TENDER FOR ALL DEBTS, PUBLIC AND PRIVATE. Frage: Die Note ist aus dem Jahr 1977, steht heute etwas anderes drauf?


    Ich habe 1- und 10-Dollarnoten aus dem Jahr 2006 und da steht dasselbe drauf.

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    Meerkat wrote:

    Quote
    ist es mir ziemlich egal, wo der Dollar in 30 Jahren steht.


    Wir könnten jetzt lange darüber diskutieren, wann dieses "irgendwann" eintrifft. Ob in 1 Jahr oder in 30 Jahren.

    Die Geschichte wiederholt sich nicht. Aber sie reimt sich. Wir können zum Beispiel betrachten, wie lange in der Vergangenheit ungedeckte Papiergeldsysteme überlebt haben und kommen auf eine Lebensdauer, die irgendwo zwischen 9 und 30 Jahren schwankt.


    Der heutige Dollar ist mit seinen 40 Jahren also bereits sehr alt.


    Wir wissen weiterhin, dass 29 von 30 Hyperinflationen in der Zivilisationsgeschichte unter Papiergeldsystemen stattgefunden haben. Untersuchen wir die Hyperinflationen etwas genauer, dann erkennen wir ein System dahinter:


    1.) Wir sehen, dass zunächst die Schulden so hoch wurden, dass sie mit "legalen" Mitteln also durch sparen, nicht mehr zurückbezahlt werden konnten.

    2.) Entsprechend wird unter einem fiat-money System dann die Druckerpresse angeworfen. Es wird Geld gedruckt, mit dem dann diese Staatsschulden aufgekauft werden.

    3.) Der nächste Schritt ist der Vertrauensverlust in dieses Geld. Man weicht auf ausländische Währungen aus oder Gold und Silber. zumindest wenn es längerfristige Geschäfte sind (Leistung jetzt, Zahlung in 1, 3 und 6 Monaten).

    4.) Das Ausland gewährt keine Kredite mehr weil die Währung zu schnell an Wert verliert. Oder alternativ: Kredite werden noch gewährt aber zu einem entsprechend hohen Zinssatz. Dann tritt man in einen Teufelskreis, denn durch die höheren Zinsen werden die bestehenden Schulden erst recht nicht mehr bezahlbar.

    5.) Keiner will das Geld mehr haben. Und wenn, dann rennt er möglichst schnell in den nächsten Laden, um es loszuwerden, noch etwas zu kaufen, bevor es morgen bereits weniger Wert ist.

    6.) Game over, Hyperinflation, Währungsreform


    ---


    Was den Dollar betrifft, sind wir derzeit irgendwo zwischen Punkt 2 und 3. Die restlichen Punkte werden meist sehr schnell abgearbeitet. In der Weimarer Republik in weniger als 2 Jahren.

    Die Chance ist also sehr hoch, dass Du den Kollaps zumindest des Dollars noch erleben wirst.

  • Globale Marktsituation

    Die Chinesen kaufen seit September 2010 keine Treasuries mehr sondern verkaufen (wenn auch nur in geringen Mengen).


    Und Japan dürfte nach Tsunami und Fukushima wohl auch eher zu den Verkäufern als zu den Käufern gehören. Im Moment sind sie aber noch Käufer.


    Haupt-Käufer für US Treasuries ist also bereits jetzt die FED.


    Hier die Liste:


    http://www.treasury.gov/resour…ter/tic/Documents/mfh.txt

  • @MF

    Hallo Markus


    Ich pflichte Deiner Theorie vom Ponzischema bei den Währungen bei. Aber etwas vergisst Du immer in all Deinen Ausführungen und das ist das vernichten von Schulden.

    Unser grösstes Problem in der heutigen Zeit ist, wir lassen nichts mehr Konkurs gehen, alles wird weitergeführt und umgebucht.

    Für mich und die Volkswirtschaft war etwas vom besten, dass man Lehmann Konkurs gehen lies! Da wurden endlich mal Schulden abgebaut, leider nicht sehr lange und der Staat hat die Schulden übernommen.

    Endlich wurden da auch mal risikogerechte Zinsen verlangt, aber nicht lange, der Staat hat dafür gebürgt.

    Ich weiss nicht ob das Währungssystem immer noch ein Ponzischema wäre, wenn man wirklich marktwirtschaftlich handeln würden und für nichts mehr bürgen würde.

    Leider sind da die Politiker, die keine Rezession zulassen wollen und lieber im Markt manipulieren um die Rezession möglichst schnell zu beenden, bevor die Natur zu wirken beginnt.


    Leverage im Kreditwesen erhöhen heisst Wirtschaftswachstum und den Hebel drücken, Rezession.

  • Globale Marktsituation

    Die Frage die alchimist anspricht, beschäftigt mich auch.

    Es wird behauptet, dass der zinseszins Effekt zum Zusammenbruch jeder Währung führen muss. Aber bei einem funktionierenden Wirtschaftssystem müsste doch der Bankrott jeweils rechtzeitig zu einer Verringerung der Geldmenge führen, bevor das ganze System zusammenbricht.

    Ist es nicht eher die menschliche Psyche, die gegen den Zinseszins spricht als die Mathematik?

  • Globale Marktsituation

    Ramschpapierhaendler wrote:


    Solange sich die FED etc. ans System hält, akzeptiere ich Banknoten. Wenn der Kunde natürlich immer Pleite geht, suche ich mir einen anderen Abnehmer.


    Bankrott ist doch die Rettung. Bankrott zerstört wieder die Forderung. Schau Dir die FED an. Anstatt Banken etc. Konkurs gehen zu lassen pumpt sie Geld ins System.


    Ich vermute ein System entwickelt sich gut mit einem Leverage von z.B. 5 aber ab einem Hebel von 10 wird es gefährlich. Durch Konkurs würde der Hebel wieder auf 5 gesetzt. Alles nur als Beispiel, niemand kennt den richtigen Hebel und ich bin mir mit meiner Theorie auch nicht sicher, deshalb die Frage hier.

  • Globale Marktsituation

    MarcusFabian wrote:

    Quote


    Der Dollar ist kein "legal Tender" der amerikanischen Regierung sondern eine "Federal Reserve Note". (Steht sogar auf jedem Dollar-Schein).


    Ich hab's immer noch nicht begriffen, sorry. Auf den Dollarscheinen steht, dass es ein legal tender ist. Unterschrieben vom Finanzminister. Lügen die nun, sprichwörtlich, wie gedruckt?