Globale Marktsituation

  • Globale Marktsituation

    MarcusFabian wrote:

    Quote
     

    Deine Hausaufgaben für's Wochenende:


    Guck mal Geschichte der letzten 3000 Jahre.

    Wie lange hat Goldstandard und wie lange hat ungedecktes Papiergeld im Schnitt überlebt.



    Das alte "Goldbug-Foren-Mantra" zum X-ten mal..

    *wink*


    Solange du nicht begriffen hast (bzw. willst..),wass ein Goldstandard überhaupt ist (..oder du Dir eine eigene Definition "zusammenschusterst") bzw. dir die modernen ZB-Mechanismen, von (d)einer "Papiergeld"-deckung nicht ganz geläufig sind,solltest wohl eher Du selber über etwelche "Hausaufgaben" nachdenken... :oops:




    P.S.. am besten mit "wiki" beginnen und sich dann ganz langsam in vertiefende Literatur einlesen....


    http://de.wikipedia.org/wiki/Goldstandard


    http://de.wikipedia.org/wiki/Zentralbank




    weico

  • Globale Marktsituation

    MarcusFabian wrote:

    Quote

    Wir sprechen hier von geschätzten 2.3 Millionen Steinen!

    http://www.egyptorigins.org/numberofstones.htm


    Wenn wir mal davon ausgehen, dass sie 40 Jahre lang täglich ihre Beine 16 Stunden lang gespreizt hat (= 14610 Tage * 16 Std. = 233'760)


    Muss sie pro Stunde 10 Freier "bedient" haben, um sich ihre Pyramide zu ervöge.... äh.... zu erarbeiten :D


    Nun, Jesus hat ja wohl auch nicht alleine diese Anlage geräumt, obwohl es so in der Bibel steht:

    [Blocked Image: http://glauben-ist-leben.de/Salomon-temple.jpg]


    Aber irgend etwas hat er wohl unternommen und bei der Geschichte mit der Pharaonentocher siehst du schön, dass am Ende vollstreckt wird und der Schuldner bezahlen muss.

    Das Gleichnis Stein/Freier diente nicht dafür, um des Pharaos Pyramide zu bauen, sondern des Baus ihrer eigenen, die sie quasi nebenher laufen liess. Damit wollen die Erzähler spotten, wie sehr sie sich hingeben musste, um des Vaters Schuld zu bedienen.


    Oder nimm die "Gefangenschaft" der Isrealiten in Ägypten, die sich wegen anhaltender Wirtschaftkrise (Missernten) in die Schuldknechtschaft begeben mussten. Nach einiger Zeit werden sich die Büsser nicht mehr schuldig fühlen, so ist es Moses, der, in Ägypten geboren und sich keines Versagens in der alten Zeit seiner Vorfahren bewusst, die Revolution und den Auszug beschliesst.

    Schuldnernationen werden auch nicht ewig zahlen wollen und junge Genereationen werden nicht für die alten irgendwelche Generationenverträge erfüllen, denen sie gar nie zugestimmt hatten.


    Diese Vorgänge haben aber rein nichts mit dem Goldstandard zu tun, sondern mit Verträgen und der daraus entstandenen Schuldverhältnissen.


    Wollen die Gläubiger einmal tatsächlich Liquidität sehen, dann krachen alle Preise und aus Wertpapieren werden Schrottpapiere. Wie heute die Bilanzierungsregeln geändert werden (fair-value statt mark-to-market) sollten auch im Rom Cäsars die notleidenden Sicherheiten gestützt werden: die Einführung seiner "Lex Julia de Bonis Cedendis" kostete ihn am Ende das Leben.

    Es lohnt sich, den ganzen Text zu lesen.

    Quote:

    Quote


    http://wiki.kohrt.at/wiki/Metallgeld-Deflation


    Julius Cäsar, inzwischen Diktator auf Lebenszeit, wurde ermordet, weil er seine "Lex Julia de Bonis Cedendis" durchsetzen wollte, eine Gesetz, das vorsah, dass die Schuldner als Zahlung Güter (bona) abtreten konnten (cedere) - und zwar zu den Preisen, die zum Zeitpunkt der Schuldaufnahem gegolten hatten (in der langen Deflation waren sie immer weiter gefallen, was die Lage der Schuldner natürlich ausssichtslos machte).




    Und der Link wird auch die an weico gestellt Frage teilweise beantworten:

    MarcusFabian wrote:

    Quote


    Deine Hausaufgaben für's Wochenende:


    Guck mal Geschichte der letzten 3000 Jahre.

    Wie lange hat Goldstandard und wie lange hat ungedecktes Papiergeld im Schnitt überlebt.


    Die Antwort lautet wohl: nicht lange genug, nämlich solange, bis die Gläubiger endgültige Zahlung anstelle von weiterer Aufschuldung verlangten. Und man stelle fest: am Ende versuchten die Schuldner stets einen Aufstand gegen die Gläubiger, was in der Geschichte mal so und mal so ausging.

    http://wiki.kohrt.at/wiki/Metallgeld-Deflation


    Diese Kurve kommt uns doch irgendwie bekannt vor:

  • Globale Marktsituation

    Bullish wrote:

    Quote
     

    Diese Vorgänge haben aber rein nichts mit dem Goldstandard zu tun, sondern mit Verträgen und der daraus entstandenen Schuldverhältnissen.


    Richtig..


    ...aber indirekt zeigt es doch wunderbar das Dilemma eines Goldstandard's bzw. eines "fixierten" Geldsystems auf.




    Aus dem Link:


    "Da die Preise allgemein fielen (und zwar wegen des verzweifelten Versuches der Schuldner, durch Notverkäufe noch an Geld zu kommen) wurde das Geld immer teurer ("steigender Geldwert") und über das Geld natürlich das Metall, das in fester Parität zum Geld stand (Denar = knapp 4 g Silber). Es lohnte sich also Münzen aus dem Verkehr zu ziehen und das Metall teurer zu verkaufen"




    Beschreibt doch wunderschön,wie "toll" so eine "fixierung" dann "funktioniert".




    weico

  • China ausser Kontrolle! Die grösste Blase-Von Woche zu Woche

    Von Woche zu Woche (abgeleitet aus„China ausser Kontrolle“ FuW v. 25.5.11)


    Die Lunte brennt! Käufer von US Treasuries waren vor allem Schwellenländer wie China, und das

    Fed im Rahmen der QEII. Wenn das Fed die Käufe von Treasuries im Rahmen von QEII im Juni beendet, stellt sich die Frage, wer den USA noch Geld leiht und zu welchem Preis?


    Russel Naiper, Finanzstratege des asiatischen Brokers CLSA, fragte Kunden und Studenten, zu welchem Zins sie dem amerikanischen Staat Geld leihen würden.

    Am Markt wird für zehnjährige Treasuries aktuell 3,14% verlangt. Beim Test verlangte niemand unter 6%. Die meisten wollen mindestens 7%! Anm. Karat: Was das für die hoch verschuldeten USA bedeuten würde, kann sich ja jeder selber vorstellen.


    Gemäss der Raitingagentur S+P kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass die Kreditwürdigkeit der USA herabgestuft wird. Im weitern kommt die private Verschuldung dazu. Ein Lösungsansatz wäre, dass die Banken die Schulden abschreiben könnten/würden. Was natürlich mehr Eigenkapital benötigt. Tiefe Zinsen sind auch keinen Anreiz, die Schulden zurückzu-zahlen. Dass die Zinsen in den USA so tief sind, hat die Ursache in der lockeren Geldpolitik der USA. Andrew Smithers meinte, dass es unklug sei die-jenigen mit der Problemlösung zu beauftragen, die das Schlamassel verursacht haben. Anm. Karat: Siehe bei uns in der Schweiz die z.T. zu hohen Belehnungen von Immobilien.


    Naiper erwartet bei den 10-jährigen Treasuries ein Rendite von mindestens 4,5%! Je höher für Staat und Volkswirtschaft. Es scheine daher nicht der optimale Zeitpunkt um in US-Aktien einzusteigen zumal sie am zyklischen KGV von 23 bereits über-bewertet scheinen. Von 1881 bis 1995 waren US-Aktien insgesamt nur 24 Monate lang höher bewertet als heute, sagte Naiper. Er glaube, dass die Bewertung sinken wird. Wenn sich die Bewertung wie früher verhält, könnte der S&P 500 bis auf 400 fallen!! Aktuell (27.5.11 = 1'331.10).

    Anm. Karat: Eine solche Abschwächung hätte sicher auch spürbare Auswirkungen auf die europäischen Indexe und die Schwellenländer!


    Albert Edwards und Dylan Grice empfehlen den Anlegern „Cash“ zu halten.


    Anm. Karat:Nur „Bares“ ist Wahres! Das würde allerdings bei der schwellenden Gefahr einer Währungsreform wohl auch nicht das richtige sein. Wo bei ich davon ausgehe, dass die Währungsreform noch nicht reif ist, schliesse sie aber auch nicht aus. Beziehungsweise ich kann das gar nicht beurteilen. Wenn ich aber davon ausgehe, dass

    die Währungsreform nicht heute und morgen kommt, der Einbruch des S&P 500 aber schon eher in einem überschaubaren Zeitraum möglich ist, könnte genügend Cash nicht die schlechteste Strategie sein.


    Edwards und Grice gehen weiter davon aus, dass wenn in den USA der Stimulus des Staates aufhört, die Wirtschaft wieder in eine Rezession übergeht. Anm. Karat: Da kann man den beiden wohl voll zustimmen.


    Edwards ist ebenfalls der Ansicht, dass uns ein China-Kater bevorsteht. Anm. Karat: Habe gemeint die Chinesen essen Hundefleisch?


    Edwards: China ist die grösste Blase überhaupt. Die Erwartungen der Investoren sind im Verhältnis z. möglichen Ergebnis zu optimistisch. Das Vertrauen in den chinesischen Superzyklus ist riesig. Wegen der Kapitalverkehrs-kontrollen können die Chinesen (Anm. Karat: zum Glück für uns) ihr Geld nicht ins Ausland transferieren. Sie bringen das Geld aber auch nicht auf die Bank, weil die Inflation deutlich höher ist als der Depositenzinsen. Bleibt der Erwerb und die Spekulation mit Immobilien. Das Gleiche erlebten wir ja auch mit Spanien, Irland und Amerika. Sie glauben an ein Wunder das nicht ein-treten wird. Langfristig ist Edwards für China durchaus optimistisch eingestellt. Er sieht jedoch, wie viel Potenzial sich für eine harte Landung und einen fiesen Schock für risikobehaftete Anlagen aufbaut. Wegen der fixen Wechselkurse fliesst viel Geld zu, und die Währungsreserven sind enorm gestiegen. Um den Kurs zum Dollar stabil zu halten, müssen Dollar gegen Renminbi gekauft werden und dafür Unmengen von Geld gedruckt werden. Anm. Karat: „Vielleicht sollte man Aktien von Papierherstellern kaufen?“


    Grice: Die Annahme der übrigen Welt, China könne jedes gewünschte Ergebnis herbeiführen , birgt viel Raum für Enttäuschungen. Einige der

    jüngsten Massnahmen sind ein Witz. In einer Wirtschaft, die mit 20% pro Jahr wächst, Nominalzinsen von lediglich 6% zuzulassen, ist lächer-lich. Jüngst wurde Unternehmen mit Strafverfolgung gedroht, falls sie die Preise für ihre Produkte erhöhen würden. Das ist unterstes Niveau

    von Wirtschaftspoltik. Wenn der Tiger mal aus dem Käfig ist, wird es schwierig ihn wieder einzufangen. Die Inflation läuft davon, und Peking versucht die Zahlen zu beschönigen, indem das Gewicht von Lebensmitteln im Konsumentenpreisindex reduziert wird. Edwards:

    In den Neunzigerjahren brauchte jede Aktie eine Internet-Geschichte. Heute braucht jede Aktie einen Chinabezug, um von den Investoren favorisiert zu werden. Anm. Karat: In China wiederholt sich das „USA 2007“!


    Grice: Ich verstehe, dass niemand gerne sein Geld auf dem Bankkonto hat und jährlich real 2 bis 3% verliert. Wer aber sein Geld in Aktien investiert, geht für diese 2 bis 3% Rendite ein sehr hohes Risiko ein. Anm. Karat: Dieser Mister Grice hat vermutlich noch nie einen Cash-Forums-beitrag von marcusfabian gelesen. Sonst wüsste er um die baldige Währungsreform in der westlichen Welt und dass wir dann unser Bargeld in der Pfeife rauchen können. Vermutlich sollte man in Pfeifen investieren. Dabei meine ich ausdrücklich nicht die Pfeifen aus der Politik, Wirtschaft und Finanzen.


    Schlussanmerkung/Meinung Karat

    Die Herausforderungen welche auf uns Anlegern zukommen, werden nicht kleiner in Zukunft. Ganz im Gegenteil, wird es immer anspruchsvoller sein Vermögen in die richtigen Kanäle zu leiten. Es bestehen immer mehr unglaubliche Anhängigkeiten und Unwegsamkeiten, dass jederzeit mit dem hochgehen von „Blasenminen“, Katastrophen, kriegerischen Brandherd rund um die Welt gerechnet werden muss. Ganz abgesehen von den unfähigen Politikern denen wir ausgeliefert sind und den Finanzjongleuren denen unser hart Erspartes anvertraut werden muss. Die sichere Geldanlage gibt es nicht mehr wirklich. Die Mähr vom sicheren Sparkonto können wir uns ebenso gut abschminken wie die sichere AHV-Rente und den Zustupf aus der Pensionkasse.


    Nicht nur China und die USA sind ausser Kontrolle und es wäre mehr als naiv zu glauben wir (Schweiz, Europa) hätten alles noch unter Kontrolle. Noch funktioniert es, aber zu welchem Preis. Die Schweiz verliert, ob gewollt oder aufgezwungen, immer mehr ihre Eigenständigkeit. Die Schweiz (muss) biedert sich immer mehr dem allgemeinen Chaos an, nur weil man glaubt alleine ginge es nicht. Vielleicht wäre aber gerade das die Chance, den anderen Chaoten zu zeigen wie „Staat“ auch funktionieren kann (könnte).


    Karat

  • Globale Marktsituation

    weico wrote:

    Quote
    Das alte "Goldbug-Foren-Mantra" zum X-ten mal..

    *wink*


    Nehmen wir als Beispiel (weil gut dokumentiert) ein relativ junges Land: Die USA




    1785-1861 - fixer Goldstandard 76 Jahre

    1862-1879 - Papiergeld, 7 Jahre

    1880-1914 - fixer Goldstandard 34 Jahre

    1915-1925 - Papiergeld, 10 Jahre

    1926-1931 - fixer Goldstandard, 5 Jahre

    1931-1945 - Papiergeld, 14 Jahre

    1945-1971 - fixer Goldstandard, 26 Jahre

    1971- - Papiergeld, derzeit 40 Jahre

    geklaut aus: http://kwaves.com/fiat.htm


    Interessant ist zu beobachten, dass der Goldstandard immer aufgegeben wurde, um Kriege zu finanzieren.

    So den Bürgerkrieg 1861-65, 2. Weltkrieg oder den Vietnam-Krieg

    Wenn wir die 7 Jahre Greenback während des Bürgerkrieges ausser Acht lassen, haben die USA von ihrer Gründung bis 1914 mehr als 100 Jahre lang mit einem Goldstandard gelebt. Und zwar sehr gut. Schliesslich wurde das ganze Land während dieser 100 Jahre kolonialisiert.


    Ausserhalb der USA und vor dem 19. Jahrhundert, zurück bis zum Prägen der ersten Goldmünze aus Lydia 643 v.Chr. kann man die kurzen Perioden mit Papiergeld fast an den Fingern einer Hand abzählen.

    Alles andere war immer Gold- oder Silber-gedecktes Geld.

  • Re: China ausser Kontrolle! Die grösste Blase-Von Woche zu W

    Karat1 wrote:

    Quote


    stellt sich die Frage, wer den USA noch Geld leiht und zu welchem Preis?


    Und in welcher Währung!




    Karat1 wrote:

    Quote


    Am Markt wird für zehnjährige Treasuries aktuell 3,14% verlangt. Beim Test verlangte niemand unter 6%. Die meisten wollen mindestens 7%! Anm. Karat: Was das für die hoch verschuldeten USA bedeuten würde, kann sich ja jeder selber vorstellen.


    Ich zweife daran, dass sich das jeder vorstellen kann.

    Deshalb:

    Gehen wir von einer Verdoppelung der Zinsen von 3 auf 6% aus, würde das bedeuten, dass Bonds 50% im Preis sinken. Dasselbe würde auch für Aktien gelten. Das wäre dann (beides zusammen) locker ein Verlust von etwa $20 Billionen (so grob geschätzt).

    Das stecken die Banken nicht weg.



    Karat1 wrote:

    Quote


    Gemäss der Raitingagentur S+P kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass die Kreditwürdigkeit der USA herabgestuft wird.


    Bei AMI-Rating-Agenturen??? Träum weiter. Die werden das AAA bis 1 Tag vor der Währungsreform aufrecht erhalten und sich in der Zwischenzeit die Zeit vertreiben, indem sie nach und nach europäische Länder downgraden, um die Aufmerksamkeit von US-Problemen abzulenken.



    Karat1 wrote:

    Quote


    Edwards ist ebenfalls der Ansicht, dass uns ein China-Kater bevorsteht. Anm. Karat: Habe gemeint die Chinesen essen Hundefleisch?


    Nein, nur einige Leute in den Südprovinzen und als Delikatesse. Die meisten Chinesen reagieren so entsetzt wie Europäer beim Gedanken, Haustiere zu essen.




    Karat1 wrote:

    Quote


    Edwards: China ist die grösste Blase überhaupt.


    Die grösste Blase sind Staatsschulden. Also Bonds.






    Karat1 wrote:

    Quote


    In den Neunzigerjahren brauchte jede Aktie eine Internet-Geschichte. Heute braucht jede Aktie einen Chinabezug, um von den Investoren favorisiert zu werden. Anm. Karat: In China wiederholt sich das „USA 2007“!


    Nein, eher Japan 1980ff.


    Grund: China hat Dollar-Reserven. Die USA haben Dollar-Schulden.

    Es ist ein Unterschied, ob man massiv baut, um überschüssiges Geld loszuwerden oder auf Schulden baut.





    Karat1 wrote:

    Quote


    Die sichere Geldanlage gibt es nicht mehr wirklich.


    Doch, seit 3000 Jahren.

    Gold und Silber sind immer sicher. Sie zahlen nie Rendite, weshalb sie sinnvoller Weise in Zeiten von Aufschwüngen verschmäht werden. Aber sie erhalten immer und zuverlässig die Kaufkraft in Krisenzeiten.

    Gold ist ideal für Menschen, die aus dem Casino aussteigen und sich einfach absichern wollen. In dem Sinn, dass sie sicherstellen wollen, dass sie sich in 10 Jahren etwa gleich viel für ihr Vermögen kaufen können wie heute. Egal, welche Währung dann im Moment gerade en-vogue ist oder was für eine Kaufkraft diese Währung dann hat.

    Dafür verzichten sie bewusst auf Rendite.

  • Re: Kaufkraftsicherung im Fall einer gröberen Krise

    Bugatti wrote:

    Quote


    Du bist also der 100% Überzeugung, dass Du in 10 Jahren für 1 Kilo Gold immer noch in etwa 20'000 Liter Benzin oder 20'000 kg Reis kaufen kannst?


    Ja, bin ich.


    Und noch mehr bin ich davon überzeugt, dass ich in 10 Jahren für Fr. 42'000 oder $50'000 weit weniger als 20 Tonnen Benzin oder Reis kaufen kann.


    Kaufkraft von Gold über die letzten 250 Jahre (USA)


    [Blocked Image: http://www.investor-verlag.de/bilder/newsletter/rd/kaufkraft_gold.GIF]

  • Kaufkraft von Gold

    Ganz witzig hierzu:


    ---


    Warum Edelmetalle

    [Blocked Image: http://img690.imageshack.us/img690/221/bqt52ouq.png]


    Ford Modell T, Baujahr 1908


    Preis in Geld: 850 $


    Preis in Gold: 42,0 Unzen



    Die historisch bewährte Grundfunktion der Edelmetalle - speziell des Goldes - liegt in der Erhaltung der Kaufkraft von Menschen. Modern würde man dies als Inflationsschutz bezeichnen. In einem Beispiel soll die angesprochene Funktion verdeutlicht werden:


    Das Modell Thin Lizzy des Herstellers Ford kostete im Jahr 1908 cirka 850 US- Dollar. Eine für die damaligen Verhältnisse hohe Summe an Geld. Diese 850 Dollar entsprachen seinerzeit 42 Unzen Gold (1 Unze = 31,1 g). Der Autokäufer hätte alternativ auch mit 42 Unzen Gold bezahlen können.


    Wie entwickelten sich Preise und Kaufkraft in den folgenden Jahrzehnten weiter?

    [Blocked Image: http://img220.imageshack.us/img220/2149/ryyz024i.png]

    Ford Focus Ghia, Baujahr 2008


    Preis in Geld: 30.820 $


    Preis in Gold: 39,3 Unzen


    Die Thin Lizzy ist Geschichte. Ein aktuelles und modernes Modell ist der Focus Ghia. Der Preis beträgt cirka 30.820 US-Dollar. Er hat sich gegenüber den zehn Dekaden zuvor ver36facht! Und das trotz Automatisierung, High-Tech und Massenproduktion. Dieser Preis ist gemessen an den Einkommen und Sparmöglichkeiten der Menschen nach wie vor sehr hoch. Dafür verschulden sich Menschen. Und trotzdem gelangt man nur von A nach B, wie einhundert Jahre zuvor. Wenn auch komfortabler, sparsamer, wirtschaftlicher und weitaus angenehmer.


    Während der Geldpreis inflationär enteilt ist, blieb der Kaufpreis in Gold relativ stabil. Das heißt, wenn die Großeltern vor 100 Jahren 42 Unzen Gold erworben hätten, könnte der Enkel heute 39 Unzen in Dollar tauschen und ein Auto kaufen. Dabei hätte er aus dieser Erbmasse immer noch Gold übrig. Währenddessen ist mit den 850 Dollar aus vergangenen Zeiten heute kaum ein Satz Reifen mit Felgen erhältlich.


    Fazit: Papiergeld höhlt auf Dauer die Kaufkraft aus. Gold ist in der Lage, diese zu erhalten. Dabei liegt es nicht am Dollar. Jede Papierwährung - auch DM und Euro - war bzw. ist davon betroffen. Es liegt zudem keineswegs am Auto. Dieses Beispiel ist u.a. mit einem Mantel oder einem Paar Schuhe aussagegleich reproduzierbar. Hier mehr...


    Quelle: http://dk-edelmetallpartner.de/downloads.html

  • Globale Marktsituation

    1. Offiziell besitzen die USA 8'000t. Da müsste in Fort Knox weitaus mehr liegen, da die USA ja auch Gold anderer Länder in Fort Knox bunkern.


    2. Keiner weiss, was tatsächlich in Fort Knox liegt bzw. wieviel Gold die USA verliehen haben. Die letzte Inventur fand in den 60er Jahren statt.


    3. $200 Mrd. ist in etwa das, was die USA in 5 Wochen an neuen Schulden verpulvern. Also ein Tropfen auf den heissen Stein, würde man das Gold zum jetzigen niedrigen Marktpreis verhökern.

  • Re: Kaufkraft von Gold

    MarcusFabian wrote:


    Die Betrachtung scheint auf den ersten Blick plausibel, aber etwas wichtiges ist nicht berücksichtigt: wieviele Menschen hatten denn zu dieser Zeit einen Wagen und wieviele haben heute einen? Viele kamen früher mit dem Wagen eben nicht von A nach B - sie hatten gar keinen, nicht zuletzt, weil sie auch keine 42 Unzen Gold hatten.


    Die Grosseltern hätten also gar keine 42 Unzen Gold sparen können.


    Wieso haben heutzutage soviele Leute einen Wagen? Diese Dimension in der Betrachtung scheint zu fehlen.

  • Re: Kaufkraft von Gold

    Bullish wrote:

    Quote
    Wieso haben heutzutage soviele Leute einen Wagen?


    Weil man ihn auf Pump kriegt. Das ist heute der volkswirtschaftliche Zweck des Automobils. Es geht nicht darum, das Auto zu verkaufen, sondern den Kredit (bzw. Leasingvertrag), der für den Kauf nötig ist.


    Dürften die Leute nur mit Autos rumfahren, deren Kauf (nicht Finanzierung) sie sich wirklich leisten können, hätten wir keine Verkehrs- und wesentlich weniger Umweltprobleme.


    Ist übrigens interessant, wie die Lebensdauer von "finanzierbaren" Produkten für Private immer kürzer wird. Zuerst waren's nur Immobilien, dann Autos, Möbel, Tiefkühltruhen - heute sind's Fernseher, Computer und der ganze Unterhaltungsschrott, der innert Monaten veraltet ist. Es wird nicht mehr lange dauern, bis Alltäglichstes "finanziert" werden kann und muss, damit sich das Rad weiterdreht.


    P.S. Ich meine nicht den guten alten "Ich-grenze-an-Wucher"-Konsumkredit, sondern die "Finanzierung", die mir z.B. Mediamarkt direkt mit dem Flachbildschirm verkauft.


    P.P.S.


    Etwas Nostalgie für die Jüngeren hier im Forum:

    ...es ist tatsächlich noch nicht lange her, da musste man das Geld für ein Auto so wirklich haben und on the nail bezahlen, bevor man damit rumfahren durfte. Und zwar in Höhe des Preises, nicht der Leasingrate.

  • Re: Kaufkraft von Gold

    Denne wrote:

    Quote

    Bullish wrote:


    Weil man ihn auf Pump kriegt. Das ist heute der volkswirtschaftliche Sinn des Automobils. Es geht nicht darum, das Auto zu verkaufen, sondern den Kredit (bzw. Leasingvertrag), der für den Kauf nötig ist.



    Trotzdem haben die Leute diese Wagen. Die Wagen sind da und es könnten noch viel mehr davon gebaut werden.




    Es geht um den Kaufkraftvergleich von Gold vs. USD anno Grossmutter und jetzt. Ich bin kein Anhänger der Quantitätstheorie, aber machen wir den Vergleich, stellen wir Gütermenge anno dann der damaligen Goldmenge gegenüber und vergleichen wir jetzt. Ich glaube, wir sind und einig, dass wir heute überproportional mehr Güter haben.


    Wir haben also eine Deflation - in Gold gemessen - und weil in einer Deflation kaum investiert werden kann (Pleonasmus, denn deshalb herrscht ja Deflation), ist es nur logisch, dass Gold in USD steigen muss, denn eine Deflation der Nominalgrösse, also in USD, wäre verherrend und würde im Bankrott aller enden.




    Denne wrote:

    Quote


    P.S. Ich meine nicht den guten alten "Ich-grenze-an-Wucher"-Konsumkredit, sondern die "Finanzierung", die mir z.B. Mediamarkt direkt mit dem Flachbildschirm verkauft.


    ... zB Turnschuhe in Brasilien.

  • Re: Kaufkraft von Gold

    Bullish wrote:

    Quote


    Es geht um den Kaufkraftvergleich von Gold vs. USD anno Grossmutter und jetzt.


    Nein, geht es nicht!


    Es geht rein um die Kaufkraft von Gold heute und gestern und ich habe mir alle Mühe gegeben, irgendwelche Verrechnungseinheiten aus der Betrachtung wegzulassen!


    Aber wie Du richtig angemerkt hast, geht es nicht nur um die Kaufkraft sondern auch um den Verdienst:


    1910:

    Monatslohn eines Zimmermanns: 112 Mark (20 Tage Arbeit)

    Ein Abendessen (in der Wirtschaft mit Bier): 70 Pfennige

    Wenn ich davon ausgehe, dass 20 Goldmark ein Goldgehalt von 7,16 Gramm haben, dann konnte man für 1KG ca. 3990 Abendessen kaufen.

    Da das Gold einen Kilopreis von 2793 Mark hatte, müßte man fast 25 Monate für 1000 Gramm arbeiten.


    Heute:


    Sehr zurückhaltend gerechnet:


    Bruttolohn: 2000€

    Netto: 1000€

    Kilopreis: 10500€

    Essen (Gastwirtschaft): 10€


    Bei diesen Zahlen kann ich mir dann 1050 Mahlzeiten für ein Kilo Gold kaufen, bzw. nach 10,5 Monaten 1000 Gramm erwerben.


    Geklaut aus: http://www.goldseiten-forum.de…?page=Thread&threadID=713

  • Re: Kaufkraft von Gold

    Bullish wrote:

    Quote
    Wir haben also eine Deflation - in Gold gemessen - und weil in einer Deflation kaum investiert werden kann (Pleonasmus, denn deshalb herrscht ja Deflation), ist es nur logisch, dass Gold in USD steigen muss, denn eine Deflation der Nominalgrösse, also in USD, wäre verherrend und würde im Bankrott aller enden.


    Ist das wirklich so? Es gibt doch die Deflation durch Produktivitätssteigerung, wie z.B. bei elektronischen Gütern. Es wird fröhlich weiter in die Entwicklung neuer Fernseher investiert, obwohl sie immer billiger werden.

    Ich denke nicht, dass Deflation per se schlecht sein muss. Es kommt halt auf die Ursache an.

  • Re: Kaufkraft von Gold

    Flipper wrote:

    Quote

    Bullish wrote:



    Ist das wirklich so? Es gibt doch die Deflation durch Produktivitätssteigerung, wie z.B. bei elektronischen Gütern. Es wird fröhlich weiter in die Entwicklung neuer Fernseher investiert, obwohl sie immer billiger werden.

    Ich denke nicht, dass Deflation per se schlecht sein muss. Es kommt halt auf die Ursache an.


    wobei wir wiederum unterscheiden müssen zwischen "billiger werden" und "billiger produziert werden". Weshalb wird etwas "billiger"? Im Prinzip ist es auch über die Marge zu definieren, ob etwas billiger ist. Und ist es nun deflationär, wenn etwas weniger kostet (im Wiederverkauf) solange die Marge gleich geblieben ist, also die Herstellungskosten die Differenz ausmacht und nicht der tiefere Endpreis?


    Anderer Gesichtspunkt. Haben wir Deflation wenn dem durchschnittlichen Mitbürger (in Europa dem Mittelstand) am Ende des Finanzjahres MEHR auf der Bank liegen bleibt? Dann hätten wir ja in der Schweiz seit Jahren Deflation.....

  • Globale Marktsituation

    Wir haben eine Ausweitung der Geldmenge. Also Inflation. Deflation wäre ja ein sinken der Geldmenge.

    Wir haben allerdings sinkende Preise in Gebieten, wo die Produktivität stark ansteigt. Z.B. der Unterhaltungselektronik.


    Ist vergleichbar mit der Erfindung des Mähdreschers, der die Arbeit von 200 Landarbeitern macht und somit hilft, Lebensmittel billiger zu produzieren.


    In Gold gerechnet haben wir langfristig weder Inflation noch Deflation. Interessanter Weise verhält sich die Fördermenge von Gold ziemlich parallel zur Bevölkerung. Wir haben heutzutage etwa 22gr Gold pro Erdenbürger. In der Antike was das etwa gleich.

  • Globale Marktsituation

    MarcusFabian wrote:

    Quote
    Wir haben heutzutage etwa 22gr Gold pro Erdenbürger. In der Antike was das etwa gleich.


    Also mindestens 1 Erdenbürger muss 44 gr. Gold haben. Ich habe nämlich "noch" keines. Ich glaube, dass ich in meinem früheren Leben (in der Antike) schon keines hatte. So wird es wohl langsam Zeit, dass ich mich mit etwas Gold eindecke. Leider ist es aber gefühlsmässig im Moment sehr hoch im Kurs. So werde ich also noch etwas warten. Meine Goldvreneli welche ich bald 30 Jahre hatte, habe ich ja schon im 2010 verkauft. Das Geld liegt nun auf einen "Bonus"-Sparkonto zu 0,5%! Wo ist denn da noch der Bonus und für wen? Wenn die davon die Boni der Führungsriege bezahlen müssen, habe ich natürlich vollstes Verständnis dass sie mir nicht mehr Zins zahlen können. Vielleicht werde ich noch eine Zinsverzichtserklärung abgeben, nicht dass sie noch die Boni kürzen müssen.


    Karat