Ich wollte hier nur schnell eine Erkenntnis weitergeben, über ein Thema, das mich sehr intensiv beschäftigte, so dass ich etwas rechechiert habe.
Dabei ging es mir darum zu verstehen in welcher Beziehung der Termin- zum Kassamarkt steht. Auf beiden Märkten wird ja der Preis schlussendlich über Angebot und Nachfrage gemacht...aber wie funktioniert das eigentlich, dass die Futures praktisch synchron mit ihren Underlyings laufen? Und wie kann ein Future einfluss auf den Kassamarkt nehmen?
Wir erinnern uns ja noch sehr gut an den Black Monday im Januar als die SG 140'000 DAX-Futurekontrakte verkauften und so den DAX-Future in den Keller schickte. Aber wieso wurde dadurch der Kassamarkt beeinflusst?
Am Kassamarkt wird ja das hier und jetzt gehandelt und der Future wird erst bei seinem Enddatum erfüllt! Man kauft also beim Future das recht zum Bsp. beim DAX-März kontrakt am 3. Freitag im März den DAX zum heutigen Preis zu erwerben resp. zu verkaufen(Short).
Aber wieso hat jetzt der sinkende Future den Preis in den Keller geschickt?
Die Antwort geben die Institutionellen Anleger die Arbitrage-Geschäfte im Grossen Stil abwickeln.
Wie funktioniert das?
Am angesprochenen Montag sind die DAX-Futures durch das überangebot der SG gesunken...dies führte dazu, das der DAX-Future nicht mehr seinem fairen Wert gegenüber dem Kassa-Dax hat. (Der faire Preis des Futures wird anhand der Zinsaufwendungen die bis zur Erfüllung anfallen berechnet resp. zum Kassapreis hinzuaddiert.)
Der Anleger der auf Arbitrage Gewinn aus ist, nimmt diese Situation sofort war und führt zwei Geschäfte gleichzeitig aus:
- Er kauft den unterbewerteten DAX-Future und
- verkauft Aktien (short selling) am Kassamarkt die den DAX nachbilden
Damit sich dies lohnt muss die Differnez zwischen Future und Kassamarkt ausreichen sein, damit die anfallenden Zinsen und Gebühren die bis zum Endtermin anfallen gedeckt sind. Dies weiss der Anleger natürlich bereits im Voraus und daher hat er fast kein Risiko bei diesem Handel. Das einzige, was er tun muss ist immer genug Deckung für die Futurekontrakte bereithalten...also er muss den Verlust seines Futures (der auf dem Kassamarkt zum identischen Gewinn führt) bis zum Laufzeitende bereitstellen. Sein einziges Problem nach der Transaktion ist also noch genüged Liquidität bereitzustellen.
Dieser Vorgang läuft natürlich nicht von Hand ab, sondern ist meschanisiert und läuft in Sekundenschnelle (wenn nicht noch schneller) ab. Der sinkende DAX-Future wurde also immer wieder zur Arbitrage verwendet und hat dadurch zu leerverkäufen im grossen Stile am Kassamarkt geführt uns dadurch den DAX mit in die Tiefe gezogen.
Ich hoffe es ist Alles richtig geschrieben. Vielleicht kann jemand noch mehr dazu sagen?
Gruess