• Ciba

    Ich stehe sehr negativ zu dieser Aktie. Mein (subjektiver) Rat an Sie: lassen Sie es! Die FIrma kämpft mit grossen Problemen und riesiger Konkurenz. Sie ist stark vom Erdölpreis abhängig. Auch ist sie im Massengeschäft tätig, anstatt sich zu spezialisieren. Die hohen Rohstoffpreise kann sie nur z.T. auf den Kunden übertragen. Die Zukunftsaussichten sehen schlecht aus. Daher auch immer wieder die Gerüchte um eine Fusion mit Clariant, weil der Weg immer steiniger wird und die Konkurrenz - v.a. in Asien - immer stärker. Die Aktie gilt schon seit 4 Jahren als "Erholungskandidat", während dieser Zeit ist sie von allen anderen dümpelnden Aktien (von Roll, Vögele etc. ) längst überholt worden. Es gibt wirklich bessere Investitionen als Ciba. Die Firma kämpft mit zu vielen Problemen. Schauen Sie sich mal sonst um, durch die Finanzkrise sind doch alle Aktien (auch die Guten) brutal abgestraft worden. Die relativ billigen Kennzahlen wiederspiegeln im Übrigen nicht eine haltlose Unterbewertung, sondern die zahlreichen Probleme dieser Firma. Wenn Sie dennoch in die Aktie investieren, sollten Sie sich bewusst sein, dass es eine hochspekulative Investition ist.

  • Ciba

    Bevorzuge persönlich Clariant, die ich auch halte. Erhoffe mir viel von der anstehenden Portfoliobereingung bei CLN und der laufenden Restrukturierung. Dass Jürg Witmer neu für das Präsidium gewonnen werden konnte, ist ein weiterer Faktor: er hat Givaudan konsequent auf margenstarke Randbereiche und auf Profitablität ausgerichtet.

    Für beide aber gilt: Umfeld wieterhin schwierig (Konkurrenz, Rohstoffpreise, Margendruck), aber auf den jetzigen Kursen ist schon sehr viel eingepreist. Aus Value (und Contrarian)-Sicht eine Überlegung wert. CLN wie Ciba notieren unter Buchwert und zu einem sehr tiefen KUV (bei CLN ungefähr 0.25. bei Ciba etwas mehr als 0.4).

  • Ciba

    Ein weiterer Grund, der für Clariant und gegen Ciba spricht: die sehr hohe Goodwill Position bei Ciba, die fast 50% des EK ausmacht und wovon 1 Mrd. jetzt nicht mehr werthaltig sein könnte (vgl NZZ-Artikel unten).


    Bei Ciba stehen 1.5 Mrd. Goodwill sowie 949 Mio Intangibles in der Bilanz, bei Clariant lediglich 306 Mio, respektive 33 Mio Intangibles.

    Zusätzlich ist die Nettoverschuldung von Ciba mit gut 1.9 Mrd höher als diejenige von Clariant (1.3 Mrd). Wenn bei Ciba eine Milliarde abgeschrieben werden müsste, würde sich das EK auf 2.3 Mrd reduzieren, was genau dem Wert von Clariant entspricht und würde das Ciba-Gearing damit nahe an die 100%-Marke bringen.

    Damit wäre eine Dividendenkürzung unvermeidlich.



    Quelle: http://www.nzz.ch/nachrichten/…_investoren_1.677283.html

    Der Chemiekonzern hat eine Goodwill-Position von über einer Milliarde Franken in den Büchern. Dieser Wert entspricht einem Drittel des Eigenkapitals. Er könnte in Zukunft nicht mehr werthaltig sein, schreibt die Firma im Geschäftsbericht.

    Markus Städeli




    Geschäftsberichte sind wie Arbeitszeugnisse. Im normalen Sprachempfinden tönen die verwendeten Formulierungen positiv oder wenigstens harmlos – und doch können sie Brisantes offenbaren. Das ist der Fall beim vor kurzem versandten Geschäftsbericht 2007 des Chemiekonzerns Ciba. Dort findet sich eine gewundene Erklärung, welche einer Warnung an die Investoren gleichkommt.


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    «Sollten sich die Resultate des Segments Wasser- und Papier-Behandlung in der Zukunft nicht wie geplant entwickeln oder der Diskontsatz sich erhöhen, könnte unter Umständen der Goodwill nicht mehr werthaltig sein», steht dort unter der Rubrik «Werthaltigkeitsprüfung von Aktiven». «Eine solche Anmerkung bedeutet, dass die Berechnung zur Werthaltigkeit des Goodwills knapp ausgefallen ist», sagt Philipp Hallauer, Partner und Präsident des Verwaltungsrates von KPMG Schweiz. «Sie ist im Sinne einer roten Flagge zu verstehen, die die Investoren auf Bewertungs-Unsicherheiten hinweist», so Hallauer.


    Goodwill-Positionen sind immaterielle Werte, die nicht durch Sachwerte gedeckt sind, sondern mit dem künftigen Geschäftserfolg begründet werden. In einer jährlichen Prüfung muss bestimmt werden, ob der Goodwill dem Wert noch entspricht, mit dem er in der Bilanz steht. Ist dies nicht mehr der Fall, müssen die Firmen eine Abschreibung vornehmen.


    Gewinn gefährdet

    Zum Papier- und Wasser-Geschäft der Ciba muss man wissen: Der Goodwill beträgt in diesem Segment rekordhohe 1,2 Mrd. Fr. Müsste Ciba diese Position gänzlich abschreiben, würde sich ein Drittel des Eigenkapitals der Basler in Luft auflösen. Selbst wenn sich der Goodwill nur zum Teil als nicht werthaltig erweisen sollte, könnte der Chemiekonzern mit seinen mehr als 13 000 Mitarbeitern in die roten Zahlen rutschen. Der Konzerngewinn betrug im letzten Jahr 237 Mio. Fr.


    Zum konkreten Fall von Ciba möchte sich Philipp Hallauer nicht äussern. Er sagt aber, dass «kleine Veränderungen bei den Parametern – insbesondere die angenommene Wachstumsrate und der Zinssatz, um zukünftigen Cashflow abzudiskontieren – die Goodwill-Werthaltigkeits-Berechnung stark beeinflussen können». Welche Annahmen Ciba getroffen hat, ob diese konservativ oder aggressiv sind, muss sie bei dem von ihr verwendeten Rechnungslegungsstandard nicht offenlegen.


    «Die Werthaltigkeitsprüfung wurde zuletzt im Dezember 2007 durchgeführt mit dem Ergebnis, dass im Segment Wasser- und Papier-Behandlung keine Wertberichtigung erforderlich ist», sagt Ciba-Sprecherin Andrea Richter. «Aus heutiger Sicht sehen wir keinen Grund, dass sich diese Einschätzung ändern sollte.» Welche Implikationen hätte es für das Unternehmen, sollte der Goodwill einem künftigen Test doch nicht standhalten? Für Verwaltungsratspräsident Armin Meyer wäre eine solche Abschreibung aber auf jeden Fall unangenehm. Denn mit dem Kauf der finnischen Papierchemie-Firma Raisio im Jahr 2004 hatte er die Goodwill-Position noch um 200 Mio. Fr. aufgestockt.


    Problematischer Kauf

    Meyer erwartete damals, dass «die Akquisition ab dem zweiten Jahr einen Gewinnbeitrag leistet und die Wachstumsziele für Umsatz und Margen des Segments und des Konzerns unterstützt». Es kam anders: Das Papier- und Wasser-Geschäft hat heute mit Abstand die schlechtesten Margen von allen drei Segmenten der Ciba. 2007 lagen diese bei nur 3,6% auf Stufe Betriebsgewinn. Das ist wesentlich tiefer als vor der Akquisition von Raisio. «Die konsequenten Turnaround-Massnahmen greifen und führten 2007 zu einem deutlichen Anstieg der Betriebsgewinnmarge – mit positivem Trend von Quartal zu Quartal», sagt Richter. Das stimmt, allerdings sind diese Verbesserungen von einem sehr tiefen Niveau aus erfolgt und wohl auf dem Zenit des Konjunkturhochs.