• Ich bin ein ziemlicher Neuling im Börsengeschäft und hatte einen hauffen Kohle mit ABB verdient.

    Nun durch gier beflügelt, investierte ich risikofreudiger und verpasste den Ausstieg. Mein Portfolio hat seit März nur noch 50% Wert, also sehr viel verloren und bin nun auf dem Break-Even imj Börsengeschäft.


    Mein aktuelles Portfolo:


    Aktien:

    Slog (-3.8%)

    INVN (-51.8%)


    Calls:

    ROGHI (-66.7%) bzw. -100%

    SLOBK (-71.1%)




    Nun die Frage an die Experten: Wie soll ich weiter verfahren?


    Welche Titel soll ich zu welchem Preis abstossen und welche behalten? Es fällt mir schwer diese Titel zu verkaufen, denn erst dann ist der Verlust realisiert. Ich habe die Einstellung die Hoffnung stirbt zuletzt, wobei ich erfahren durfte, dass die Hoffnung bei der Börse kein guter Ratgeber ist.


    Meine Strategie:


    ROGHI abschreiben zu 100%


    INVN behalten oder verkaufen, keine Ahnung. halten nd hofen ;)


    SLOBK Hoffen dass der Kurs von Slog bis Ende Januar um die 1.90.- ist und dann die SLOBK zu ca. 0.13.- verkaufen.


    Slog behalten da ein langfristiges investment


    Was meint Ihr dazu, oder was ratet Ihr?


    Mir ist bewusst, dass niemand die Entwicklung vorhersagen kann, daher bitte ich nur Antworten von erfahreren Börsianer.

    Vielleicht kann jemand Vor- bzw. Nachteile der Möglichkeiten publizieren und einige Ratschläge geben um das Beste aus der jetztigen Situation zu machen.


    Besten Dank

  • Quo vadis?

    Hallo Discoverer


    Ich glaube viele leiden mit dir...


    Als erstes würde ich dir empfehlen aus allen Optionsgeschäften auszusteigen. Ich rate dir (vorallem da du vermutlich noch nicht viele Erfahrungen in diesem Bereich hast) nicht mit Optionen zu traden.


    Ich persönlich habe den Versuch aufgegeben langfristig erfolgreich mit Warrants zu handeln...doch dies ist nur meine Meinung.


    Ich bin aber davon überzeugt, dass es zur aktuellen Zeit extrem schwierig ist, sowohl mit Calls wie auch mit Puts Geld zu verdienen...


    Swisslog würde ich behalten, da brauchst du einfach einen längeren Anlagehorizont.


    Die Aktie Invenda kenne ich zwar nicht. Doch mir gefällt das Volumen & die Chartentwicklung überhaupt nicht. Desshalb würde ich mich von diesem Papier trennen.




    Die derzeitige Marktentwicklung ist von grosser Unsicherheit geprägt. (Grund: http://www.pvi.ch/21-11-2007/subprime-krise/)


    Rein charttechnisch trübt sich das Bild am schweizer Markt ein (obwohl wir heute zu einer technischen Korrektur nach oben ansetzen konnten).


    Ich gehe desshalb zumindest kurzfristig von weiter sinkenden Kursen aus.




    Die derzeitige Entwicklung solltest du aber genau verfolgen. Es kann gut sein, dass sich das eine oder andere Schnäppchen bieten wird (je nach dem wie sich die Märkte noch entwickeln werden).


    Eine wichtige Frage scheint mir aus charttechnischer Sicht zu sein:


    Kann der SMI bei 8000 halten oder folgen noch weitere Abschläge Richtung 7500/7000?


    Ist die aktuelle Korrektur bald vorbei oder folgt demnächst ein grösserer Crash?


    Niemand weiss es.


    Ich persönlich bin nach wie vor zu mehr als 100% investiert & verfolge die derzeitige Entwicklung gelassen & mit grossem Interesse.


    Neben dem Geld verdienen solltest du meiner Meinung nach vorallem diese Situation nutzen um viele wertvolle Erfahrungen zu machen. Denn wertvolle Erfahrungen machst du primär in schwierigen Zeiten wie diesen.


    Kopf hoch! Das kommt schon gut!

  • Quo vadis?

    Vielen Dank fuer Deine antwort Vontobel.


    Soll ich auch aus den Slog Optionen raus? zu 0.06.- wuerde mir ziemlich weh tun.


    Ich bin Deiner Meinung das die Kriese erst begonnen hat. Solange niemand weiss was mit dieser Kreditkrise uebrhaupt abgeht und wer wie viel geld abschreiben muss, ist die Situation noch nicht ausgestanden.


    Ich werde nie mehr in optionen investieren, habe bisher viel Geld verlocht und das geht ziemlich schell.


    Du recht, die Erfahrungn die ich jetzt mache, sind sehr wertvoll aber auch schmerzvoll :x


    Werde auf Ende Jahr aus allem aussteigen nur die Slog behalte ich langfristig.

  • Quo vadis?

    Discoverer wrote:

    Quote
    Werde auf Ende Jahr aus allem aussteigen nur die Slog behalte ich langfristig.


    Warum wartest Du bis Ende Jahr? Bis dann kann schon alles anders aussehen (vielleicht noch schlimmer), wenn schon, dann würde ich jetzt reagieren.


    Also, Du willst Meinungen von Leuten mit Erfahrung, solche die auch schon mal ganz deftig abgeschmiert sind - so wie ich. Hier meine Meinung:


    INVN: Ich kenne den Titel nicht, aber alleine die Tatsache, dass Du 51.8% im roten bist, sagt mir: Weg damit!

    Damit Du nur wieder auf deinen Einstandspreis kommst, müsste die Aktie um 107.5% steigen. Wieviele Titel schaffen das in einem angemessenen Zeitraum?? Und in der jetzigen Situation? Auch wenn es nicht zum grossen Crash kommen sollte, eine starke Rally wird es wohl in den nächsten Monaten nicht geben (ohne Crash erst recht nicht). Glaub mir, ich war beim letzten Crash mit mehreren Titeln in der gleichen Situation, habe alles falsch gemacht (so wie es mir von der Bank empfohlen wurde), habe sogar noch dazugekauft, verkauft habe ich auch bei -60% nicht, auch nicht bei -80% und auch bei -99% nicht, da hat es sowieso keine Rolle mehr gespielt - habe ich gedacht, bis ich gemerkt habe, wieviel mir diese Leichen an Depotgebühren weggefressen haben (einer der beiden Grossbanken).

    Also weg damit! Das einzige, was Du dir noch überlegen kannst, ist der richtige Zeitpunkt, falls sich der Titel gerade in einem kurzen Zwischen-Aufwärtstrend befindet (was eher unwahrscheinlich ist, aber ich habe jetzt keinen Chart vor mir), kannst Du vielleicht noch einen Moment abwarten und noch ein paar Franken retten.


    SLOG: Da bist Du ja nur knapp im Minus, die kannst Du vorerst auch noch behalten. Aber setzt Dir ein klares Ziel bei wieviel Minus Du sie verkaufen willst (nicht erst bei -50%), und dann musst Du dich auch an dieses Ziel halten. Setze Dir einen Betrag in Prozenten, z.B. -8%, und schau dann ob es in diesem Bereich Supporte gibt, und setze einen Stopp Loss mit etwas Abstand unter diesen Support; ob Du den SL ins System eingibst oder nur im Kopf einspeicherst, ist deine Sache, beides hat Vor- und Nachteile, wichtig ist nur, dass Du nicht deine eigenen Regeln brichst.

    SLOG ist jetzt unter einen starken Support bei 1.60 gefallen, ich nehme an, der nächst-tiefere liegt im Bereich von 1.50, das siehst Du im Chart und kurzfristig im Auftragsbuch. Ich nehme an, wenn auch diese 1.50 durchbrochen werden, kann es im Freifall nach unten gehen.


    Zu den Optionen kann ich nicht viel sagen, da kenn ich mich nicht aus, aber so gefühlsmässig schliesse ich mich Vontobel an.


    Hey, Kopf hoch, Discoverer, Du hast gerade einen grossen Schritt nach vorne, auf dem Weg zu einem guten Börsianer getan, Du hast einen verdammt grossen Fehler gemacht, den Du nie mehr machen wirst.


    Gruss

    fritz

  • Quo vadis?

    Discoverer wrote:


    SLOBK hat gestern bei 0.06 geschlossen. Damit du bei Verfall am 20.03.2008 den selben Wert wie heute erhalten würdest, müsste Swisslog auf mindestens 1.82 steigen (+14% geg.ü dem aktuellen Kurs)


    Wenn du davon ausgehst, dass es an den Märkten noch schlimmer kommen könnte, wird Swisslog unweigerlich darunter leiden und somit auch deine Calls.


    Ich selber habe schon x Optionene mit teils grossem Verlust verkauft. Manchmal ist dies besser als einfach die Verluste aussitzen zu wollen, denn besser -80% als -100%.


    Auch ich würde dir raten nicht unbedingt bis Ende Jahr zu warten...denn wenn der Markt wirklich noch stärker korrigieren sollte, dann wird er das noch vor Ende Jahr tun...

  • Quo vadis?

    Vielen Dank für Eure Beiträge.


    Die Calls Slobk habe ich zu 0.04.- abgestossen :shock:


    Werde nun versuchen INVN zum ungefähren Marktpreis ebenfalls abzustossen.


    Slog behalte ich langfristig mit einem Stopp Loss von 1.45.-


    ROGHI hatte ich bereits zu 100% abgeschrieben.


    Mein Tipp an alle Anfänger like me: lasst die Hände von Optionen :!:


    Ich denke mir, dass zu viele Kleinaktionäre immer noch das gute letzte Jahr im Kopf haben, wie ich es hatte und mir selbst eingeredet habe, dass die Kurseinbrüche nur vorübergehened sind. Ich wollte ja nicht den massiven Anstieg verpassen :roll: Nun ja, meine Naiivität wurde bestraft.


    Geld ist zum Glück nicht alles 8)

  • Quo vadis?

    -5% scheint mir wirklich zu wenig, ich selber setze mir meistens -10 bis -15 Prozent (mit Ausnahmen, wenn ich z.B. nur sehr kurz investiert sein will).


    Auf lange Sicht wirst du mit -5% vor allem der Bank und der Börse Freude bereiten...

    «Prognosen sind besonders schwierig, wenn sie die Zukunft betreffen.» - Karl Valentin

  • Quo vadis?

    MarcusFabian wrote:

    Quote
    Grundsätzlich: Alles abstossen was mehr als 5% im Minus ist.

    Was darüber ist, behalten.


    Nächstes mal setzt Du halt von Anfang an ein Stop-Loss bei 1-2% unter Einstiegspreis und gut ist.


    würdest du Posten mit >5% Verlusten auch in der jetzigen Zeit abstossen? Ich habe noch etwas Petroplus mit -6% und swissquote mit -7.5% im Depot. Petroplus eher als kurzfristige investition und swissquote doch eher als längerfristige (hab da schliesslich ein Konto *wink* )

  • Quo vadis?

    maze wrote:

    Quote

    MarcusFabian wrote:


    würdest du Posten mit >5% Verlusten auch in der jetzigen Zeit abstossen? Ich habe noch etwas Petroplus mit -6% und swissquote mit -7.5% im Depot. Petroplus eher als kurzfristige investition und swissquote doch eher als längerfristige (hab da schliesslich ein Konto *wink* )


    Petroplus würde ich persönlich nicht verkaufen...über Swissquote lässt sich streiten...was mir bei dieser Firma nicht gefällt ist die Tatsache, dass deren Gewinn sehr von guten Börsen abhängen...sollte es wirklich zu einem Crash kommen (was wir alle nicht hoffen) so könnte es zukünftig etwas düster für die Swissquote Gewinne aussehen...

  • Quo vadis?

    Vontobel wrote:

    Quote

    maze wrote:


    Petroplus würde ich persönlich nicht verkaufen...über Swissquote lässt sich streiten...was mir bei dieser Firma nicht gefällt ist die Tatsache, dass deren Gewinn sehr von guten Börsen abhängen...sollte es wirklich zu einem Crash kommen (was wir alle nicht hoffen) so könnte es zukünftig etwas düster für die Swissquote Gewinne aussehen...


    merci vielmal.

    bei swissquote bin ich eben anderer meinung.. die verdienen ja an jeder Transaktion und an jedem Depot. Und ob die Börse hoch oder runter geht hat ja eigentlich keinen Einfluss auf die Menge der Transaktionen..

  • Quo vadis?

    maze wrote:

    Quote

    Vontobel wrote:


    merci vielmal.

    bei swissquote bin ich eben anderer meinung.. die verdienen ja an jeder Transaktion und an jedem Depot. Und ob die Börse hoch oder runter geht hat ja eigentlich keinen Einfluss auf die Menge der Transaktionen..


    Grundsätzlich hast du recht. Es spielt keine Rolle ob du 100 ABB kaufst oder verkaufst. Swissquote wird gleich viel daran verdienen.


    Nur was du vergessen hast: in einer Baisse werden die Leute viel zurückhaltender an der Börse reagieren und das Auftragsvolumen wird einsacken. Von diesem Problem spreche ich...

  • Quo vadis?

    Vontobel wrote:

    Quote
    sollte es wirklich zu einem Crash kommen (was wir alle nicht hoffen) so könnte es zukünftig etwas düster für die Swissquote Gewinne aussehen...


    Doch, ich hoffe das, seit heute ist mein Depot leer und ich warte drauf bei tiefen Kursen wieder einzusteigen, und das muss nicht unbedingt in der nächsten Woche sein... :twisted:


    Zu Swissquote: Im Gegensatz zu den anderen Banken lebt Swissquote von uns Kleinanlegern und so ein kleiner Crash wie jetzt macht der Swissquote Spass, viele Panikverkäufe, das gibt hohe Umsätze, aber auf die Dauer schadet ein Bärenmarkt natürlich, viele Anleger haben dann Leichen im Depot und kein Geld mehr, um wieder einzukaufen.

    Und noch schlimmer, es gibt keine neuen Kunden, diese kommen immer in den Phasen der Euphorie, wenn es in allen Zeitungen steht, wie schnell man an der Börse reich werden kann. Für steigende Kurse braucht es aber steigende Gewinne, und die gibt es nur mit neuen Kunden.


    Übrigens, MarcusFabian, gerade bei Titeln wie Swissquote oder Swisslog kann man nicht mit Stop Loss von 1 bis 2% arbeiten, sonst ist man die Aktie innert Stunden wieder los, die haben beide grosse Schwankungen.

    Ich habe dieses Jahr konsequent mit Stop Loss zwischen 6 und 10% gearbeitet, und öfters sind mir diese ausgelöst worden, weil der Kurs für eine halbe Sekunde um 5% getaucht ist, um dann gleich wieder anzusteigen. Das ist mir ausser bei den genannten Titeln auch noch bei Temenos passiert, schaut zum Beispiel man den Kurs von Temenos von gestern an.

    Das hat dazu geführt, dass ich bei solchen Titeln jetzt die Stop Loss nicht mehr eingebe, aber vormerke. Wenn es dann mal nur kurz runter geht, bin ich gar nicht schnell genug zum verkaufen. Und wenn es ja wirklich für länger absackt, dann soll ja verkauft werden. Allerdings hat das zur Folge, dass ich jetzt noch länger vor der Glotze sitze.


    Gruss

    fritz

  • Quo vadis?

    maze wrote:

    Quote


    würdest du Posten mit >5% Verlusten auch in der jetzigen Zeit abstossen?


    Obschon ich Petroplus nicht kenne, Klare Antwort: Ja


    Wann willst Du sonst die Reissleine ziehen? bei 10%, 15%, 50%


    Es ist doch so. Der Anleger ist überzeugt, dass er eine Aktie jetzt für Fr. 50 billig kriegt und steigt ein.

    Die Aktie entwickelt sich vielleicht sogar anfangs ganz gut und steigt auf 53.


    Jetzt sinkt sie. Sie sinkt weiter, bis 48.


    Na ja, denkt man sich, die kommt schon wieder. Aber sie sinkt weiter auf 45. Jetzt ist man schon 10% im Minus.


    Nun gut, man kann ja billig nachkaufen und den Einstandspreis senken (übrigens einer der verbreitetsten Fehler!)


    Somit ist man zwar rein rechnerisch nur noch 5% im Minus allerdings mit der doppelten Positionsgrösse.


    Sinkt die Aktie nun weiter, beisst man sich in der A.... dass man bei 53 nicht verkauft hat. Auf alle Fälle aber kriegt man Muffensausen und hofft, zumindest den Einstandspreis wieder zu sehen.


    Im best möglichen Fall steigt die Aktie jetzt wieder auf 48. Uff, geschafft, sofort verkaufen! Sogar unter dem Strich mit 1% Gewinn.


    Man hat seinen EP zum Glück wieder gesehen und ist noch mit einem Blauen Auge aus der Trade rausgekommen. Allerdings war Kapital während Wochen oder Monaten gebunden, das man hätte lukrativer einsetzen können.


    Übrigens geht die Geschichte weiter, denn die Aktie steigt jetzt innert Tagen auf 55. ;)


    Was ist in diesem Beispiel falsch gelaufen?


    Die wichtigste Hürde ist das Verkaufen. Sowohl von Gewinn- als auch von Verlusttrades. Bei Verlusttrades spielt die eigene Psychologie die wichtigste Rolle. In dem Moment wo nämlich ein Verlust realisiert wird, muss ich mir eingestehen, dass ich einen Fehler begangen habe. Und das schmerzt. Das schmerzt mehr als der finanzielle Verlust.


    Ergo werden Verluste nicht realisiert - oder erst, wenn die Position 30% oder 50% im Minus ist. Warum? Weil wir ums Verrecken Recht haben wollen. Da wird schnell mal ein kurzfristig geplanter Zock zum Langfristinvestment und blockiert Kapital.


    An alle Anleger, die immer Recht haben wollen folgende Frage:


    Wärt ihr an einer Handelsstrategie interessiert mit der 99% der Trades als Gewinn und höchstens einer von Hundert als Verlusttrade endet?


    Kein Witz. Das funktionniert nämlich wirklich.

  • Quo vadis?

    Johnny P wrote:

    Quote
    Diese Strategie würde mich sehr Wunder nehmen :lol:


    Dacht' ich mir's doch.


    Ganz einfach: Wähle aus dem Finanzteil Deiner Tageszeitung ganz zufällig ein Papier (Aktie, Rohstoff, Währung) aus und kaufe.


    Sobald Du auch nur einen Rappen im Plus bist, verkaufst Du wieder. Und suchst ein neues Papier.


    Das wäre schon alles.


    Der Trick dabei: Die Chance, dass Du etwas zum absoluten Allzeithoch kaufst, liegt bei weniger als 1%. Entsprechend wirst Du in 99% der Fälle immer wieder den Einstandspreis sehen.


    Allerdings kann das Jahre dauern. Man denke an Käufer, die mitten im Bärenmarkt 2000 einen überteuerten Dotcom-Titel gekauft haben.


    Und das alles für 1 Rappen Gewinn.


    Das Dumme dabei ist der eine Verlusttrade. Wenn Du tatsächlich zum Top gekauft hast und der Kurs nie wieder kommt (Swissair zu Fr. 120 oder Miracle zu 1000 oder Dollar zu 1.50) hast Du einen Totalverlust von weit über Fr. 100, dem aber nur 99 Gewinne mit 99 Rappen gegenüberstehen.


    Mit anderen Worten: Die Strategie ist gut für Leute, die immer Recht haben wollen aber schlecht zum Geld verdienen.

    Man kann mit 99 Gewinntrades und 1% Verlusttrades unter dem Strich Geld verlieren.




    Daraus lässt sich der Umkehrschluss ziehen, dass es nicht auf die Anzahl der Gewinntrades ankommt sondern auf deren Höhe.


    Wenn ich in 70% der Trades jeweils 1 Fr. verliere und in den übrigen 30% 3 Fr. verdiene, habe ich bei 10 Trades 2 Franken gewonnen.


    Deshalb würde ich - auf obenstehendes Beispiel bezogen - den Kauf schon bei 1-2% mit Stop-Loss aufgeben Also Kauf bei 50 mit SL = 49.

    Sobald der Kurs dann über 51 ist, kann man das Stop-Loss auf knapp über 50 nachziehen.


    Wenn das SL bei 49 ausgelöst wird, ist der Trade gestorben. Die Karten werden dann neu gemischt und ein neues Spiel beginnt.


    Vielleicht wäre ich später nochmals bei 47 eingestiegen und bei 46 ausgestoppt worden (zweiter kleiner Verlusttrade).


    Aber wenn ich den Tiefpunkt bei 43 erwische und nicht mehr ausgestoppt werde, reite ich nach oben bis 55. Und der so resultierende Gewinntrade macht die vergangenen Verluste mehr als wett.

  • Quo vadis?

    wirklich sehr interessante Beiträge. Die werde ich heute Abend nochmal in Ruhe lesen und mir meine Gedanken dazu machen. Aber es sieht für mich aus als ob diese Strategie mit einen Stop Loss bei 1-2% zu sehr vielen Trades führt, welche ja alle mit Spesen verbunden sind.. Geht die Rechnung dann trotzdem noch auf?

    was mich eigentlich vom jeweiligen Verlustverkauf abhält, ist die "Angst", dass gleich nach dem Verkauf der Kurs steigt :)

  • Quo vadis?

    :D :D :D :D


    Ich dachte Du meinst vielleicht Computer die mit Währungsdifferenzen der einzelnen Aktien traden...die Wahrscheinlich auch eine hohe Quote.

    „Alles was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, dass sie es von anderen haben wollen.“


    Konrad Adenauer

  • Quo vadis?

    maze wrote:

    Quote
    was mich eigentlich vom jeweiligen Verlustverkauf abhält, ist die "Angst", dass gleich nach dem Verkauf der Kurs steigt :)


    Ja das ging mir auch lange so, Du musst dein Ego überwinden und rationale entscheide treffen, sonst verkaufst du wie ich mit über 50% im Minus.


    Mit Rational meine ich dass du jeden Tag neu beurteilen sollst das eine andere Situation vor herrscht. Stell dir die Frage würde ich dieses Papier zu diesem Preis kaufen? Wenn nein, dann verkaufe diese Papiere welche du noch hast.