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Asian Bamboo-Vorstand Peter Sjovall im Gespräch mit alm
09.02.2010 | 07:51
Asian Bamboo hat sich auf die Kultivierung, die Verarbeitung und den Vertrieb von Bambusstämmen sowie Bambussprossen spezialisiert. Im Interview mit a|m spricht Peter Sjovall über zukünftige Projekte und weitere Akquisitionen.
a|m: Herr Sjovall, die Anfänge Ihres Unternehmens reichen zurück bis ins Jahr 1992. Wie hat sich der Markt für den Rohstoff Bambus seitdem entwickelt und inwiefern konnte Ihr Unternehmen von dieser Entwicklung profitieren?
CEO Asian Bamboo
Peter Sjovall: Die Entwicklung des Marktes für Bambus wird sowohl vom allgemeinen Wirtschaftswachstum in China als auch durch das zunehmende Interesse an nachhaltigen Materialien und organisch angebautem Gemüse beeinflusst. Aufgrund niedriger Kosten und umweltfreundlicher Eigenschaften wurde Bambus in den letzten Jahren in vielen Bereichen zunehmend anstelle von Hartholz verwendet. Als Folge der verbesserten Infrastruktur sowie erweiterter Absatzkanäle in Verbindung mit dem gestiegenen Lebensstandard der chinesischen Bevölkerung werden Bambussprossen nun auch in Gegenden verzehrt, in denen diese zuvor nicht erhältlich waren.
a|m: Sie haben sich Anfang Januar zu 40% an einem Hersteller für Sperrholzplatten beteiligt. Welche strategischen Vorteile erhoffen Sie sich durch die Beteiligung?
Peter Sjovall: Dies war unsere erste Beteiligung an einem verarbeitenden Unternehmen und wir sehen enorme Wachstumschancen beim Einsatz von Bambussperrholz in der Bauindustrie. Unser Investment ermöglicht es dem Unternehmen, seine Produktionskapazitäten zu erweitern. Wir erwarten, in diesem Jahr rund 15% unserer gesamten Bambusstämme an dieses Unternehmen zu verkaufen und infolgedessen unsere Absatzkanäle maßgeblich zu stärken.
a|m: Planen Sie kurz- oder mittelfristig weitere Beteiligungen oder Übernahmen?
Peter Sjovall: Ja, es ist recht wahrscheinlich, dass wir künftig weitere Partnerschaften mit Unternehmen eingehen, die große Mengen unserer Bambusstämme nachfragen können. Für ein mögliches Investment müssen jedoch viele Kriterien erfüllt sein.
a|m: Vor kurzem haben Sie zusätzliche 5.000 ha Anbaufläche für eine Laufzeit von 20 Jahren gepachtet. Damit dürfte das nachhaltige Umsatzwachstum für die kommenden Jahre gesichert sein. Planen Sie kurzfristig weitere Flächen in der Provinz Fujian zu pachten?
Peter Sjovall: Im zweiten Halbjahr planen wir die Ausdehnung unserer Anbauflächen um weitere 4.000 ha und werden somit noch vor Jahresende 2010 über eine Plantagen-Gesamtfläche von mehr als 40.000 ha verfügen.
Asian Bambo Plantage
a|m: Die Aktie Ihres Unternehmens ist im vergangenen Jahr stetig gestiegen und nun kurz davor, die 30 EUR-Marke zu überschreiten. Sehen Sie weiteres Potenzial für steigende Kurse?
Peter Sjovall: Investoren fragen oft, warum unsere Aktien im Vergleich zu unseren Wachstumsaussichten noch so günstig sind. Über die nächsten zwei Jahre planen wir unsere erntereifen Plantagenflächen jährlich um mehr als 30% zu erweitern und erwarten einen entsprechenden Anstieg des Umsatzes und des bereinigten Nettoergebnisses.
a|m: Trotz Wirtschaftkrise konnten Sie den Umsatz in den ersten neun Monaten um 29% steigern. Warum hat die Wirtschaftskrise keinen Einfluss auf Ihr Unternehmen?
Peter Sjovall: Zum einen, weil wir rund 90% unserer Erträge in China und damit in einem Land erwirtschaften, das weitaus weniger von den Auswirkungen der Finanzkrise betroffen wurde als viele andere Nationen. Darüber hinaus profitieren wir von dem globalen Trend zugunsten organisch angebautem Gemüse und nachhaltigen Materialien.
a|m: Können Sie bereits erste Details zum Schlussquartal nennen? Was erwarten Sie vom laufenden Geschäftsjahr?
Peter Sjovall: Ende Februar werden wir unsere vorläufigen Ergebnisse 2009 und einen Ausblick für 2010 veröffentlichen. Derzeit kann ich mich lediglich auf unsere offiziellen Prognosen für einen Umsatz von mehr als 55 Mio. EUR und einer bereinigten Nettoergebnismarge von mindestens 45% im Jahr 2009 beziehen.